Oberliga

Schönteich: „Der Sieg kann mehr als nur drei Punkte wert gewesen sein“

12. Dezember 2019, 16:38 Uhr

Feierte am Mittwoch seinen 52. Geburtstag: Alles Gute nachträglich, Jan Schönteich! Foto: KBS-Picture.de

„Auch wenn ihr das nicht gerne hört, ist das meine Einschätzung – und damit liege ich eigentlich immer ganz gut“, leitete BU-Coach Marco Stier sein Statement auf der Pressekonferenz nach der 0:2-Niederlage gegen die TuS Dassendorf ein, um dann hinterherzuschieben: „Damit kann man Dassendorf schon zur Meisterschaft gratulieren.“ Vorzeitige Glückwünsche, die TuS-Trainer Jean-Pierre Richter nicht entgegennehmen wollte: „Vor zwei Wochen hat es Teutonia auch gemacht – und dann haben sie uns geschlagen. Es ist noch ein sehr weiter Weg. Die Staffel ist in diesem Jahr, gerade in der vorderen Gruppe, brutal. Das muss man einfach sagen.“

Sven Möller (re.) machte mit seinem Flugkopfball den 2:0-Sieg gegen BU perfekt. Foto: KBS-Picture.de

Hinzu komme, so Richter, dass „der gegenseitige Respekt einfach zu groß ist, um voreilige Schlüsse zu ziehen“. Für ihn sei wichtig, „dass wir unsere Hausaufgaben machen. Wir haben noch 13 Spiele – und man kann sich sicher sein, dass wir diese 13 Spiele auch gewinnen wollen. Aber abgerechnet wird im Mai – und das ist eben noch ein langer Weg“, wiegelte er ab. In dieselbe Kerbe sprang Sportchef Jan Schönteich, der am Mittwoch seinen 52. Geburtstag feierte: „Wir können durchaus Tabellen lesen. Aber die Glückwünsche sind natürlich ein bisschen zu früh und auch eher aus der Emotion heraus.“ Nichtsdestotrotz weiß auch Schönteich: „Wir haben die beiden Top-Mannschaften neben uns weg für die Rückrunde. Jetzt haben wir was zu verlieren.“

"Wenn wir es schaffen, wäre diese Reaktion ein Quantensprung gewesen"

Hat zurzeit gut lachen, wollte die vorzeitigen Glückwünsche zur Meisterschaft aber noch nicht entgegennehmen: TuS-Trainer Jean-Pierre Richter. Foto: KBS-Picture.de

Drei der vier Vergleiche gegen Teutonia 05 (3:1/2:3) und BU (3:2/2:0) konnten die „Wendelwegler“ für sich entscheiden. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Titze-Elf, die allerdings noch eine Partie mehr in der Hinterhand hat. Es folgt der SC Victoria mit zwölf Zählern Rückstand auf „Dasse“ und einem Pünktchen vor den Stier-Schützlingen. „Nach dem unglücklichen Verlauf in der letzten Woche gegen Teutonia durfte man ja schon mal überlegen, was passieren würde, wenn man gegen die nächste ‚Granate‘ von oben (BU; Anm. d. Red.) nicht gewinnst. Das haben wir aber. Und natürlich gehen wir jetzt mit einem extrem guten Gefühl gen Weihnachten“, so Schönteich, der von einem „eminent wichtigen“ Sieg sprach – und sogar ergänzte: „Wenn wir es im Sommer geschafft haben sollten, dann wäre diese Reaktion auf die Niederlage in der letzten Woche ein Quantensprung gewesen. So empfinde ich das ehrlicherweise.“

"Die Barkasse bestellen wir noch nicht"

Er habe „die ganze Woche über ein nicht besonders gutes Gefühl“ gehabt, gestand Schönteich, „glaube aber, dass dieser Sieg mehr wert sein kann, als nur drei Punkte – auch wenn es letztlich nur drei Punkte in der Tabelle gibt“. Und, betont Schönteich mit einem leichten Augenzwinkern, auch die obligatorische Barkassen-Fahrt bei Erreichen der Meisterschaft – es wäre die sechste in den letzten sieben Jahren – „bestellen wir noch nicht“. Dennoch sei er „guter Dinge, dass wir das ins Ziel retten. Aber darüber reden wir dann im nächsten Jahr, wenn es so weit ist“.

Autor: Dennis Kormanjos