LL Hammonia

Tesla-Neucoach Griep: „Die Jungs brauchen nur eine führende Hand“

Ex-GWE-Übungsleiter hat Nachfolge von Interimstrainer Raducic angetreten

22. November 2019, 02:20 Uhr

Zuletzt war Dennis Griep bei GW Eimsbüttel tätig - nun coacht er den Hammonia-Landesligisten Nikola Tesla. Archivfoto: Mathias Reß

„Das ist abgehakt, jetzt beginnt ein neues Kapitel“, will Dennis Griep gar nicht mehr groß auf das Ende seiner Mission bei GW Eimsbüttel zurückblicken, sondern richtet den Fokus voll auf die neue Aufgabe beim FK Nikola Tesla, wo er seit kurzem das Ruder innehat. „Es hat einfach nicht mehr gepasst“, so Griep, der gesteht, dass er anfangs „schon überrascht“ war, als sich die Wege zwischen dem Nord-Bezirksligisten und seiner Person trennten. Nachtreten möchte er aber nicht. Genauso wenig, wie er damit gerechnet habe, derart schnell wieder zurück auf dem Trainerstuhl zu sein…

Nach dem Ende seiner Arbeit bei GW Eimsbüttel habe er selbst wieder aktiv angefangen, gegen das runde Leder zu treten – und zwar bei den Senioren von Eintracht Lokstedt. Doch dann erhielt er eine Nachricht mit der Frage, „ob ich mir vorstellen könnte, eine neue Aufgabe anzunehmen“, wie er erzählt. Dies sei „nicht zwingend“ der Fall gewesen, aber Griep entgegnete, dass man „sich das ja mal anhören“ könne. Nach guten Gesprächen mit dem Vorstand gab er dem abstiegsgefährdeten Hammonia-Landesligisten schließlich seine Zusage. „Sie haben sich sehr um mich bemüht“, so Griep, der die sportliche Situation und Talfahrt als „gar nicht abschreckend“ empfand. „In den Gesprächen habe ich schon gemerkt, dass man viel Verletzungspech hatte, oftmals das Glück fehlte und die Mannschaft halt sehr jung ist – deshalb eine führende Hand braucht.“ Die soll nun gefunden sein, so hofft man an der Baurstraße. Zwei Spieler, „die zwischenzeitlich die Lust verloren haben“, verrät Griep, seien inzwischen zurückgekehrt. Einer von ihnen: Adolphe Eyoum Ndine, der sich am vergangenen Wochenende bei der knappen 2:3-Niederlage bei HR bereits in die Torschützenliste eintrug. „Die Jungs sind voll dabei, haben Bock auf jedes Training und Spiel“, schwärmt der Neucoach – und lässt die Partie in Halstenbek Revue passieren: „Wir haben zwar verloren, aber waren nicht schlechter. Wir konnten viel Positives mitnehmen.“ Und weiter: „Das war das erste Spiel seit langer Zeit, wo ich am Ende nach einer Niederlage nicht frustriert vom Platz gegangen bin, weil die Jungs alles gegeben haben.“

„Es ist ein riesen Potenzial vorhanden“

Alles geben möchte man auch in den kommenden Wochen vor der Winterpause, um sich ein wenig Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Aber: Obacht. Denn die Gegner heißen SC Hansa 11, ehe das Top-Duo der Liga mit HEBC und TuRa Harksheide auf Tesla wartet. Dennoch glaubt Griep, der nach dem Rücktritt von Elvir Demirovic die Nachfolge von Interimscoach Krsta Raducic angetreten hat: „Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, die Jungs beisammen halten und uns im Winter punktuell verstärken, dann wäre ein Platz zwischen acht und zehn realistisch.“ Der Grund für den Optimismus: „Die Jungs sind gut ausgebildet. Viele haben in der A-Regio oder sogar in der A-Bundesliga gespielt. Sie müssen nur richtig geführt werden. Ansonsten ist ein riesen Potenzial vorhanden.“ Letzteres gilt auch und vor allem für Nikola Kosanic: „Er hat in der Landesliga gar nichts zu suchen“, hebt Griep die fußballerischen Ausnahmekünste des 20-Jährigen hervor, betont aber zugleich: „Da er schon deutlich höher gespielt und mit Fußball Geld verdient hat, nimmt er die Landesliga nicht ganz so ernst. Diese Ernsthaftigkeit versuchen wir ihm noch beizubringen.“

Griep sieht Tesla durchaus als „langfristiges“ Projekt an

Mit einer gehörigen Portion Ernsthaftigkeit und Demut geht er auch die Aufgabe an neuer Wirkungsstätte an. „Ich sehe, was der Vorstand aufgebaut hat und leistet – und verstehe mich auch richtig gut mit den Leuten. Alle sind sehr herzlich.“ Deshalb sehe er seine Trainer-Tätigkeit beim FK Nikola Tesla auch als „langfristig“ an. Wenngleich er es immer so gehandhabt habe, „dass ich etwas so lange gemacht habe, bis es eben nicht mehr passt“. Doch davon scheint man aktuell noch weit entfernt. Vielmehr soll eine gewisse Aufbruchsstimmung versprüht werden. „Ich habe viel Spaß und fühle mich hier sehr wohl!“ Noch wohler wird sich der 39-Jährige fühlen, wenn er mit dem Verein die Ziele erreicht und sich frühzeitig jeglicher Abstiegssorgen entledigt hat.

Autor: Dennis Kormanjos