Oberliga

„Ich habe mir selbst die Zeit gegeben, die mein Knie benötigt hat“

Fynn Huneke ist nach eineinhalb Jahren Pause zurück auf dem Platz

22. Oktober 2019, 12:00 Uhr

„Ich bin einfach froh, dass ich wieder Fußball spielen kann“, erklärt Fynn Huneke in der Stadionzeitung des Niendorfer TSV. Foto: KBS-Picture.de

Am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den FC Teutonia 05 war nach 78 Minuten Schluss für ihn: Ali Farhadi, der Trainer des Niendorfer TSV beorderte Fynn Hunecke vom Feld und schickte stattdessen für die Schlussphse Dennis Thiessen auf das Kunstrasen-Viereck am Sachsenweg. Huneke wird es verschmerzen können, dass die letzten zwölf Minuten der Begegnung ohne ihn stattfanden. Der 25-Jährige dürfte vielmehr froh sein, dass er überhaupt wieder auf dem Platz stehen kann. Rund eineinhalb Jahre lang fehlte der Defensivspieler den Niendorfern, nachdem er sich – wie schon 2015 – im Jahr 2018 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. 

Ein bitterer Schlag für Huneke, der damit 2018 nicht nur das damalige ODDSET-Pokalfinale im Niendorfer Trikot gegen die TuS Dassendorf an der Hoheluft verpasste, sondern sich über viele Wochen und Monate in der Reha quälen musste, während seine Teamkollegen auf dem Platz standen. In der Stadionzeitung des NTSV blickte der 25-Jährige, der in dieser Saison bereits mehrere Einsätze vorzuweisen hat, vor dem Siel gegen „T05“ nun auf seine lange Leidenszeit zurück und äußerte sich zur aktuellen Situation. Im Einzelnen sprach Huneke in diesem Interview über...

„Im ersten Moment der Verletzung war ich schon sehr geknickt“

… das Gefühl, endlich wieder auf dem Platz zu stehen: „Es war eine sehr lange Leidenszeit und umso schöner war es für mich, endlich wieder dabei sein zu können. Es war ja auch nicht mein erster Kreuzbandriss und ich konnte mich auch ein bisschen darauf einstellen. Aber dieses Mal hat die Reha-Phase nochmal etwas länger gedauert. Ich bin einfach froh, dass ich wieder Fußball spielen kann.“

… etwaige Zweifel, wieder spielen zu können: „Im ersten Moment der Verletzung war ich schon sehr geknickt. Ich wusste, dass es ein langer Weg werden und mich dieser Weg an mein Limit bringen würde, aber mein Körper scheint irgendwie gut damit umgehen zu können. Ich habe mir selbst die Zeit gegeben, die mein Knie benötigt hat. Eile ist in solch einer Phase ein schlechter Berater. Ich bin erst 25 Jahre alt und habe noch viel Zeit.“   

„Wir wollen einfach beständig spielen und konstant unsere Punkte holen“

„Ich wusste immer, dass es sich lohnt“, sagt Huneke über seine lange Zeit in der Reha. Foto: Heiden

…das, was ihm während der Leidenszeit Kraft gegeben hat: „Auf jeden Fall meine Freundin. Es war aber auch hilfreich, das alles schon einmal durchgemacht zu haben. Ich wusste immer, dass es sich lohnt. Natürlich haben auch viele Jungs aus der Mannschaft dafür gesorgt, dass ich motiviert bleibe und ich habe zu jeder Zeit das Vertrauen des Funktionsteams gespürt.“

… die Entwicklung im Verein: „Ich glaube, dass wir in der vergangenen Saison gesehen haben, dass wir den Aufwärtstrend des Vorjahres fortsetzen und bestätigen können. Auch in diesem Jahr sind wir in der Spitzengruppe dabei, lassen vielleicht hier und da unnötig Punkte liegen. Aber ich habe hier in Niendorf auch schon ganz andere Zeiten erlebt, deswegen bleibe ich auch immer etwas demütig.“

… die Niendorfer Ziele: „Wir wollen einfach beständig spielen und konstant unsere Punkte holen. Die Spitzengruppe ist ganz dicht beieinander. Dass wir jetzt das dritte Jahr in Folge oben vertreten sind, zeigt, dass wir hier alle gute Arbeit machen.“