BZ Nord

Punktverlust(e) durch Petersen-Platzverweis: „Müssen uns an die eigene Nase packen“

Falke-Wut über „Fehlentscheidung“ - GWE fährt Zähler ein

18. Oktober 2019, 22:44 Uhr

Erst mit dem Schnitzer, dann mit glatt Rot bedacht: Der frühe Platzverweis für Henrik Petersen brachte den HFC Falke aus dem Konzept. Foto: Bode

Die 26. Spielminute war soeben angebrochen, da zog sich Schiedsrichter Tom Rösler (Berlin) erstmals den Unmut des HFC Falke zu. Was war passiert? Nach einem langen Ball versprang Henrik Petersen die Kugel. Filipe Leite spritzte dazwischen, marschierte in Richtung HFC-Gehäuse und wurde dann vom zurückeilenden Petersen touchiert und zu Fall gebracht – „circa 25 bis 30 Meter vor dem eigenen Tor“, wie Falke-Coach Dirk Hellmann konstatierte. Neben Petersen, „sogar noch einen Tick nach hinten versetzt“, hätte Bennet Schlechtweg als zweiter Innenverteidiger gestanden sowie Rechtsverteidiger Denys Karmazyn, der sich „auf gleicher Höhe wie der gefoulter Spieler befand“, so Hellmann. Doch Referee Rösler zückte glatt Rot für Petersen!

Hinzu kam, dass sich Leite den Ball so weit vorlegte, dass dieser „in keinster Weise mehr spielbar war“, echauffierte sich Hellmann über die „Fehlentscheidung“ aus seiner Sicht. Auch GWE-Coach Marco Fagin befand: "Vielleicht hätte Gelb gereicht." Fast 65 Minuten lang musste der Titel-Anwärter in Unterzahl agieren – doch bis zur 85. Minute fand Grün-Weiss Eimsbüttel kein Mittel und konnte keinerlei Kapital aus der numerischen Überlegenheit schlagen. Dann aber musste HFC-Keeper Benjamin Ernst nach einem Pressschlag-Schuss aus gut 15 Metern sein ganzes Können aufbieten, ehe Sebastian Gonzales vor dem einschussbereiten Angreifer der Hausherren in höchster Not klären konnte. Beinahe wären die Gäste gänzlich ohne etwas Zählbares im Gepäck wieder gen Heimfahrt aufgebrochen. Am Ende reichte es aber zumindest zu einem Punkt, der den Übungsleiter aber auch nicht milde stimmen konnte: „Man leidet und lebt den Fußball einfach viel zu sehr mit“, erklärte er.

Fernandes Leite im Glück

Nichtsdestotrotz, betonte Hellmann, „müssen wir die Situation vorher klarer und nicht spielerisch lösen, fehlerfreier spielen – und uns im Endeffekt an die eigene Nase fassen. Denn das haben wir nicht geschafft.“ Wer weiß, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Timo Riemer nach fünf Zeigerumdrehungen etwas genauer gen Tor geköpft und Marco Rohde sowie Falk Dethlefs das Leder im Nachsetzen aus wenigen Metern nicht direkt in die Arme von GWE-Schlussmann Kristof Witt gestochert hätten? Nach dem frühen Platzverweis agierte Falke etwas kompakter, ließ die Gastgeber anlaufen – doch den Hausherren fiel nicht viel ein. „Wir haben auf die Umschaltbewegungen oder nochmal auf die eine oder andere Standardsituation gewartet“, verriet Hellmann. Auch dazu kam es allerdings nicht. Trotz Unterzahl entwickelten die "Hellmänner" ebenso wenig Gefahr und Durchschlagskraft nach vorne. So entwickelte sich ein insgesamt überaus chancenarmes Spiel, das gut 20 Minuten vor dem Ende mit Zehn gegen Zehn hätte weitergehen können. Wenn der im ersten Abschnitt bereits mehrfach aufgefallene Filipe Miguel Fernandes Leite bereits mit Gelb verwarnt gewesen wäre. So erhielt er nun die Verwarnung Formeln taktisches Foul an Rohde, ehe ihn Neucoach Marco Fagin vom Platz holte, um kein weiteres Risiko einzugehen.

„Das müssen wir anders lösen“

„Wir haben versucht, noch ein, zwei Situationen zu kreieren, das ist uns aber nicht gelungen“, bekannte Hellmann, der schlussendlich mit dem Punkt beim „Kellerkind“ leben musste. „Auch wenn wir uns nicht gerade vor-, sondern eher benachteiligt gefühlt haben, müssen wir uns insgesamt an die eigene Nase packen. Das müssen wir anders lösen!“

Autor: Dennis Kormanjos