Bezirksliga Nord

„Als ich gemerkt hab, wie nervös ich bin, war ich froh, dass ich überhaupt getroffen habe“

Falkes Shahin Taheri im Gespräch über seinen Auftritt an der ZDF-Torwand

03. Oktober 2019, 11:03 Uhr

Shahin Taheri durfte am vergangenen Wochenende an der ZDF-Torwand ran. Foto/Screenshot: ZDF/jk

Bei unserer Wahl zum „Kicker des Monats“ für den September reichte es für Shahin Taheri nicht ganz zum ersten Platz. Auch wenn er zwischenzeitlich bei der Abstimmung in Führung geglegen hatte, wurde der Mann vom HFC Falke letztlich nur Zweiter hinter dem Ex-Falken Steven Schönfeld, der jetzt für Komet Blankenese kickt. Hinter Taheri liegt dennoch ein starker Monat, der am vergangenen Wochenende damit gipfelte, dass der 21-Jährige im „Aktuellen Spoststudio“ des ZDF als Schütze an der Torwand antreten durfte. Wir haben mit Taheri über den Abend in Mainz sowie seine bisherigen Leistungen und das Abschneiden des HFC Falke gesprochen.

So richtig, verrät uns der 21-Jährigen, „habe ich darüber gar nicht nachgedacht oder im Hinterkopf gehabt, dass ich im 'Sportstudio' landen könnte mit dem Treffer aus dem Spiel gegen Vicky II.“ Erst als ihn Oliver Fritsch – in Hamburg selbst bestens bekannter Trainer und als Journalist Betreiber der Seite „hartplatzhelden.de“ – angerufen und ihm mitgeteilt habe, dass er die Wahl gewonnen habe, schwante Taheri, was da auf ihn zukommt. „Man kann sich bei den Hartplatzhelden oder auf fussball.de für den Auftritt im ZDF bewerben. Ein paar Leute vom HFC Falke hatten die Idee dazu, haben mich gefragt, ob das okay ist und haben das dann gemacht. Oliver Fritsch hat mich dann über 'facebook' angeschrieben und informiert“. Und so ging es für den Falke-Kicker am vergangenen Samstag also in Richtung Mainz.

„Als Oliver Glasner weg war, sind mir noch ein paar Fragen eingefallen“

In die Mitte genommen: Taheri zwischen Moderator Sven Voß (li.) und Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner (re.). Foto/Screenshot: ZDF/jk

„Das ZDF hat – nachdem klar war, dass ich dabei sein werde – angerufen und sich erkundigt, wann ich kommen und wann ich zurück möchte. Ich habe denen dann meine Wunschzeiten gesagt, die haben letztlich die Kosten für die Reise und eine Übernachtung übernommen. Ich bin mit der Bahn hingefahren, wurde am Samstagabend um 20 Uhr am Bahnhof in Mainz abgeholt und zum Studio gefahren. Dort durfte ich dann ein bisschen mit Oliver Glasner (Trainer des VfL Wolfsburg und an jenem Abend Interviewgast, Anm. d. Red.) reden, mich einschießen, dann ging es in die Maske und ich war anschließend als Zuschauer die ganze Zeit in der Show anwesend“, so Taheri, der mit Teamkollege Marco Rohde und drei Vertretern des Vereins angereist war. „Ich durfte insgesamt vier Leute mitbringen als Zuschauer. Bei einem davon hat das ZDF auch alle Kosten übernommen, die anderen drei mussten selbst zahlen“, erzählt er.

„Das war alles schon ziemlich aufregend. Eigentlich bin ich ein Typ, der selten nervös wird. Aber als ich dann als Zuschauer in der Sendung saß, habe ich erst realisiert: 'Das wird ja überall übertragen und die Leute schauen sich das vorm Fernseher an.' Da habe ich dann schon gemerkt, dass ich ziemlich nervös geworden bin. Das Herz pochte ziemlich schnell, als ich runter zum Schießen gebeten worden bin. Im Nachhinein fand ich es super-klasse, es hat viel Spaß gemacht“, berichtet der Falke-Fußballer, „vorher hatte ich gesagt, dass ich ein Mal oben und ein Mal unten treffen will. Als ich gemerkt hab, wie nervös ich bin, war ich froh, dass ich überhaupt getroffen habe. Dass Wolfsburgs Trainer drei Schüsse versenkt, war stark von ihm – das gelingt auch nicht jedem. Mir war wichtig, dass es für mich keine Nullnummer wird. Die Versuche waren ja auch alle ziemlich knapp. Deswegen war ich mit meiner Leistung zufrieden.“

„Ich bin der Meinung, dass wir am Ende aufsteigen werden“

Unter Beobachtung: Taheri bei einem seiner Schüsse. Foto/Screenhot: ZDF/jk

Mit VfL-Coach Glasner „habe ich ein bisschen gequatscht. Wir haben uns hinter den Kulissen das Spiel von Borussia Dortmund gegen Werder Bremen angesehen. Er war viel damit beschäftigt, was er in der Sendung gefragt wird und sagen wird. Nach der Sendung musste er schnell nach Wolfsburg zurück, weil die am nächsten Tag Training hatten. Als er weg war, sind mir noch ein paar Fragen eingefallen“, verrät uns Taheri, vom dem Falkes Obmann Nils Kuntze-Braack tags darauf als Zuschauer beim Bezirksliga Nord-Spiel zwischen Paloma II und Vicky II sagte, dass er „eine richtig starke Entwicklung“ gemacht habe. „Ich habe den nächsten Schritt gemacht und merke selbst, dass ich im Training und im Spiel anders auftrete. Durch das Vertrauen, das einem gegeben wird, ist man selbstbewusster, es läuft besser und macht es angenehmer. Ich versuche, das in jedem Spiel zurückzuzahlen“, konstatiert der Gelobte selbst.

Mit seinen Leistungen ist Taheri einer, der in der Equipe von Coach Dirk Hellmann dafür sorgt, dass die Falken in der Spitzengruppe der Liga mit dabei sind – wieder einmal. „Ich bin der Meinung, dass wir am Ende aufsteigen werden“, schlüpft Taheri in die Rolle des Optimisten und begründet: „Es ist oben in der Tabelle zwar alles eng, aber das ist gut so. Es ist schwierig, als Top-Team allein vorweg zu ziehen. So hast du immer wen im Nacken, der dich zu guten Leistungen anspornt. Wir haben den Vorteil, dass wir einen Großteil der Teams aus den Top Sechs schon als Gegner hatten.“ Der Saisonstart der „Hellmänner“ sei zwar „holprig gewesen, aber jetzt sind wir in guter Verfassung“ sagt der 21-Jährige und sieht auch die nicht wenigen knappen, späten Siege des HFC positiv: „Da haben wir unsere Stärke gezeigt. Wir werfen bis zum Schluss alles in die Waagschal und irgendwie klappt es dann doch.“ Und genau das soll am Ende auch in Sachen Aufstieg so sein...

Jan Knötzsch 

Taheri vs. Glasner – Das Duell an der Torwand im Video