Bezirksliga Nord
Falkes letzter Pfeil trifft: Taheri nimmt das Herz in die Hand, Briegert finalisiert
Hellmann-Elf trifft in der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg gegen Niendorfs „Dritte“
„In der Aktion zur Entstehung des Treffers hat Shahin Taheri sein Herz in die Hand genommen“, konstatierte „Helle“, nachdem der HFC auf der linken Seite zu einem Ballgewinn kam, Taheir sich 35 Meter vorm Kasten des NTSV III „die Kugel geschnappt hat, an drei Leuten vorbei marschiert ist und im richtigen Moment zu Briegert durchsteckt, der im Bogen eingelaufen ist und den Ball dann nur noch einschieben musste. Das war die letzte Aktion des Spiels, danach gab es nur noch riesigen Jubel.“ Doch beim Coach überwog nicht nur die Freude, Hellmann fand trotz des „Dreiers“ auch kritische Worte. Weil der entscheidende Treffer eben so spät fiel und die Falken vorher – in den ersten Minuten der Nachspielzeit – beinahe sogar noch auf die Verliererstraße geraten wären. „An dem Tag waren viele müde Beine und müde Köpfe dabei. Wir haben nicht so richtig die Kreativität und die Bereitschaft gefunden, das am Ende auszuspielen“, so der Falke-Coach.
„Es bleibt darüber zu reden, dass wir in den letzten Minuten große Möglichkeiten weggegeben haben“
Glück gehabt: Die Kicker von Falke-Coach Dirk Hellmann mussten kurz vor dem 1:0 brenzlige Szenen überstehen, als die NTSV-Reserve zu Großchancen kam. Foto: Bode
In der „Overtime“ hatte der NTSV III um Coach Jan-Hendrik Schmidt „riesige Chancen. Da verlieren wir komplett die Kontrolle, die wir bis dahin hatten. Niendorf war zwei Mal über rechts fast alleine durch, da fehlte nur noch der Querpass. Manuel Henkel konnte in der 95. Minute mit einer überragenden Grätsche klären. Auch die Situation zuvor, als unser Torwart Marco Wendt im Eins-gegen-Eins klärt, war überragend.“ Dennoch: „Wir nehmen die drei Punkte am Ende mit, das würde jeder so machen. Aber es bleibt darüber zu reden, dass wir in den letzten Minuten drei große Möglichkeiten an den Gegner weggegeben haben. Normalerweise kassierst du da das 0:1 und verlierst das Spiel. Das müssen wir besser machen und unsere Ordnung behalten. Hätten wir so gewonnen, dann wäre es eine gute Geschichte gewesen. So haben wir das Glück gehabt, dass Niendorf die Chancen nicht besser genutzt hat“, konstatierte HFC-Übungsleiter Hellmann nach der Begegnung und ergänzte: „Dieser Sieg passt gut zu unserer Crowdfunding-Aktion, die kurz vor dem Ende das gesteckte Ziel von 50.000 Euro erreicht hat. Das ist wichtig für den Verein und zeigt, dass es Möglichkeiten gibt und viele Leite dabei sind. Ich möchte mich bei allen bedanken, die emsig und super gearbeitet und Gas gegeben haben. Das spricht nicht nur für den HFC Falke, sondern zeigt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Hamburger Amateurfußball.“
Doch zurück zum Spiel: „Wir waren über 90 Minuten die Mannschaft, die mehr fußballerische Akzente gesetzt hat. Wir sind immer wieder gut zwischen die Reihen gekommen. Niendorf hat ein 5-4-1 gegen den Ball und mit dem Ball ein 3-5-2 gespielt – da sind wir immer wieder gut dazwischen gewesen. Was wir nicht gut gemacht haben, war die Aktivität ohne Ball. Derjenige, der bei uns den Ball hatte, musste die Laufaktion einläuten. Das kann so nicht sein. Die Laufaktion muss den Pass einleiten. Wir hatten gute Möglichkeiten, aber wir waren nicht zielstrebig und kombinationssicher genug im letzten Drittel, um Chancen zu haben. Die erste Halbzeit war insgesamt eher chancenwarm – das waren alles höchstens Halbchancen“, stellte Hellmann im Anschluss an die Begegnung auf dem Rasenplatz am Steinwiesenweg fest.
Jan Knötzsch