Oberliga

Bislang guter Start, aber bittere Pille: Grableswki fällt lange aus

Cordi hat derzeit nur noch einen richtig fitten Innenverteidiger

03. August 2019, 20:01 Uhr

Trost für den verletzten Mitspieler: Pascal El-Nemr (li.) mit Max Grablewski (am Boden), der Cordi für drei bis vier Monate fehlen wird. Foto: Bode

Matthias Stuhlmacher ist ein beschäftigter Mann. Am gestrigen Freitag war der Sportliche Leiter von Concordia mal wieder beruflich unterwegs – erst am Nachmittag schwebte der Mann, der beim Oberligisten in der Sommerpause den Kader quasi einmal auf „links“ gedreht und einen veritablen Umbruch im Team vorangetrieben hat, wieder in Hamburg ein. Rechtzeitig natürlich, um am Sonntag den Auswärtsauftritt der Kicker vom Bekkamp beim TSV Sasel (15 Uhr, Parkweg) zu erleben. Vor dem Duell ereilt Cordi allerdings eine Hiobsbotschaft: Max Grablewski wird Trainer Frank Pieper-von Valtier vorerst nicht zur Verfügung stehen. 

„Er hat sich unter der Woche bei unserem Sieg im Pokalspiel gegen den SV Nettelnburg-Allermöhe verletzt“, sagt Stuhlmacher. Die Diagnose: Syndesmosebandriss. „Max ist schon operiert worden. In sechs Wochen werden die Schrauben entfernt. Er wird insgesamt drei oder vier Monate ausfallen“, präzisiert Cordis Sportlicher Leiter. Bitter für Coach Pieper-von Valtier: Weil unter anderem auch Neuzugang Gideo Baur mit einer Schambeinverletzung und Problemen am Mittelfuß noch ausfällt, ist derzeit Jan Novotny der einzige richtig fitte Innenverteidiger, wie „Stuhle“ verrät. „Außerdem ist es bitter für Max, weil er in den bisherigen Spielen gut aufgetreten ist. Er lernet schnell und setzt das um, was er lernt. Am ersten Spieltag ist er zum Beispiel in unserer internen Wertung, in der wir den Spieler des Spiels küren, nur knapp an Steven Lindener gescheiter.“     

Stuhlmacher: „Es macht richtig Spaß mit der Mannschaft im Moment“

Berkant Aydin (Zweiter v. li.) könnte eine Option für die Grablewski-Position in der Abwehr sein. Foto: Bode

Dass Grableswki nun fehlt und die Alternativen im Defensiv-Zentrum fehlen, heißt auch, dass Cord vorerst umbauen muss. „Einen neuen Spieler für diese Position holen wir nicht mehr. Ich denke, dass aus dem zentralen Mittelfeld jemand von der Sechser-Position noch weiter nach hinten rücken wird. Berkant Aydin ist vielleicht ein Kandidat dafür“, weiß Stuhlmacher um die Überlegungen des Trainers. „Wir werden jedenfalls keinen Qualitätsverlust haben“, ist sich „Stuhle“ sicher und hofft, dass die neu strukturierte medizinische Abteilung der Concorden Grablewski schnellstmöglich wieder einsatzfähig machen kann. „Wir wissen, wie lange er uns fehlen wird. Am Montag beginnt er direkt mit der Reha. Er ist in guten Händen“, konstatiert der Sportliche Leiter, der nach eigenen Angaben hinter den Kulissen noch an zwei personellen Veränderungen schraubt, sich dabei aber absolut nicht in die Karten schauen lässt, welcher Natur diese sein werden.

Gesprächiger ist „Stuhle“ da schon, wenn es um eine Einschätzung geht, wie's bei Cordi derzeit so klappt. „Die Ergebnisse sprechen bislang für sich“, sagt er nach dem Auftakterfolg gegen Bramfeld und dem Weiterkommen im LOTTO-Pokal gegen den SVNA. „Gerade im Pokalspiel hat sich die Mannschaft nicht von der Hektik und Unruhe, die der Gegner versucht hat, ins Spiel zu bringen, aus dem Konzept bringen lassen, sondern ist geduldig geblieben. Sie hat Geduld und Ruhe bewiesen, obwohl wir schon zur Pause deutlicher hätten führen können. Es macht richtig Spaß mit der Mannschaft im Moment“, sagt Stuhlmacher, der angesichts der momentan guten Lage zwar über das Grableswki-Fehlen per se erst einmal traurig ist, aber auch sagt: „Wir können eben nur mit denen tanzen, die auch da sind.“ Soll heißen: Der Kader dürfte gut genug besetzt sein, um den Verlust vorerst aufzufangen...

Jan Knötzsch