Lotto-Pokal
Neun leckere Reibetör(t)chen versüßen Vicky den Pokalabend
Tornesch gerät unter die Räder - Für Ebbers kommt Dassendorf-Aus „überraschend“
Mit einem schnellen Doppelpack feierte Dennis Bergmann (li.) - hier gegen Fabian Knottnerus - eine gelungene Rückkehr in die Startelf. Foto: KBS-Picture.de
„Ich will jetzt nicht sagen, dass es ausgeschlossen ist, dass wir den Pokal gewinnen – aber da hätte schon sehr, sehr viel zusammengekommen müssen“, war sich Reibe der Ausgangslage klar. Und so setzte der Übungsleiter des Oberliga-Neulings den Fokus auf den kommenden Freitag. „Wir haben alles, was so ein bisschen angeschlagen war, geschont. Denn sicherlich geht’s für uns darum, in der Liga die Punkte zu holen und da haben wir am Freitag ein wichtiges Spiel“, so Reibe, der mit seinem Team beim Mit-Aufsteiger HSV III gastiert. „Aber dass es so bitter wird, damit haben wir natürlich nicht gerechnet“, gestand er – und fügte an: „Uns war klar, wenn wir hier was holen wollen, muss da schon ganz viel zusammenpassen und auch das Spielglück auf unserer Seite sein. Nach einer Viertelstunde hat man aber schon gemerkt, dass das eben nicht da ist.“
„Es hat im Prinzip fast alles gepasst und geklappt“
Tornesch-Torjäger Björn Dohrn (re.) durfte in der Halbzeit - beim Stand von 0:4 - in der Kabine bleiben. Foto: KBS-Picture.de
Per Doppelpack sorgte der wiedergenesene Dennis Bergmann bereits früh für eine Art Vorentscheidung (5., 13.). Besonders sehenswert war die Entstehung des zweiten Treffers, als eine einstudierte Eckenvariante – Luca Ernst legte den kurz ausgeführten Standard mit dem ersten Kontakt für Bergmann ab, der das Leder in den rechten Knick beförderte – zum Erfolg führte. Tom Wohlers, nach Zuspiel von Ernst (29.), und Felix Schuhmann, der einen Freistoß von Dennis Richter ohne jegliche Bedrängnis einköpfen durfte (42.), verdoppelten die Führung noch vor der Pause. „Es hat im Prinzip fast alles gepasst und geklappt“, zeigte sich Vicky-Coach Marius Ebbers überaus glücklich und zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannen. „Wir wussten, dass wir eine Steigerung zu Freitag gegen Niendorf (1:1; Anm. d. Red.) brauchen würden. Das hat definitiv funktioniert.“ Und seine Schützlinge machten nach dem Seitenwechsel munter weiter. Allerdings ließ man sie auch nach Herzenslust schalten und walten. „Die Jungs haben – und das haben sie in der Vergangenheit schon häufig bewiesen –, nicht nachgelassen, sondern waren weiter giftig und gallig, haben weitergespielt und wollten weitere Tore erzielen“, befand Ebbers, der zu Beginn ebenfalls einige Leistungsträger schonte.
„Schlachter“ ärgert ehemalige Kollegen
Auch Tom Wohlers (re.) - hier im Zweikampf mit Union-Kapitän Fabian Tiedemann (li.) - steuerte einen Treffer zum Kantersieg bei. Foto: KBS-Picture.de
Während Reibe konstatierte: „Für uns ging es eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung – das haben wir leider nicht so gut hinbekommen.“ Auch, weil nun die Zeit des Alexander Borck begann. Der „Allrounder“ des SCV traf auf viele ehemalige Weggefährten aus gemeinsamen Pinneberger Zeiten – darunter eben auch Union-Coach Reibe. Dementsprechend heiß und motiviert war „Schlachter“, wie Borck von seinen Teamkameraden nur genannt wird, und markierte einen lupenreinen Hattrick. Den Anfang machte der 27-Jährige nach Steilpass von Bergmann (47.), ehe der kurioseste Torerfolg folgen sollte. Nach Pass von Magnus Hartwig kam es zu einem Pressschlag zwischen Borck und FCU-Verteidiger Jan Nötzelmann, dessen Klärungsversuch vom Fuß des Victorianers am bemitleidenswerten Norman Baese vorbei ins rechte Toreck trudelte (60.). Schließlich veredelte der „Flügelflitzer“ auch noch einen Außenrist-Pass von André Monteiro Branco zum 7:0 (73.) und bereitete den achten Streich von Ernst mustergültig vor (76.). Den Schlussakkord zum 9:0-Endstand gegen einen wehrlosen Gegner setzte Dennis Richter nach einem herrlichen Lop-Pass über die Kette von Monteiro Branco (87.).
Ex-Vicky-Coach Boll sieht Schützenfest - Dassendorf-Aus „definitiv überraschend“
Mit seinem lupenreinen Hattrick trumpfte Alexander Borck (2. v. li.) gegen viele Ex-Teamkollegen besonders auf. Foto: KBS-Picture.de
„Sicherlich ist ein 0:9 nicht so schön und auch nicht so leicht wegzustecken. Das geht schon ein bisschen in den Kopf rein. Aber auf der anderen Seite hatten wir jetzt das Curslack-Spiel, wo wir nach einem 1:3-Rückstand in der Schlussminute zurückkommen, in der 95. Minute ausgleichen und man denkt, dass das auch einen positiven Schwung geben könnte. Das war jetzt auch nicht der Fall. Von daher wird man am Freitag sehen, wie es aussieht. Am Donnerstag werden wir eher regeneratives Training für den Kopf machen, anstatt da draufzuhauen – denn das bringt nichts“, analysierte Reibe. Unterdessen ging ein hochzufriedener Ebbers, der während der Begegnung Besuch vom ehemaligen Trainerkollegen Fabian Boll, der nun an der Seite von André Schubert als Co-Trainer bei Zweitligist Holstein Kiel fungiert, bekam, abschließend und auf Nachfrage auf das völlig überraschende Pokal-Ausscheiden von Titelverteidiger TuS Dassendorf bei Bezirksliga-Aufsteiger MSV Hamburg (0:1) ein: „Das ist definitiv überraschend. Aber wenn du den Pokal gewinnen willst, musst du sowieso jeden schlagen – egal wer da kommt. Klar ist mit Dassendorf nun einer der Favoriten und eine der qualitativ stärksten Mannschaft relativ früh und überraschend rausgeflogen. Aber wir legen nicht den Fokus auf Dassendorf, sondern auf uns und unsere Leistung.“