Bezirksliga Süd

„Bewahren wir kühlen Kopf, spielen wir oben mit“

Rot-Weiß Wilhelmsburgs Coach Deniz Yalcin spricht über die neue Saison

08. Juli 2019, 14:57 Uhr

Am vergangenen Wochenende sicherte sich Rot-Weiß Wilhelmsburg den Sieg beim 55. Harburg-Pokal. Foto: Brussolo

Der erste Erfolg ist bereits unter Dach und Fach: Am zurückliegenden Wochenende gewann Süd-Bezirksligist Rot-Weiß Wilhelmsburg im Duell mit dem SV Wilhelmsburg die 55. Auflage des Harburg-Pokals. Den einzigen Treffer in der Partie, die RW-Trainer Deniz Yalcin als „hitzig“ bezeichnete, erzielte nach 50 Minuten Yosef Mustafa, der im Anschluss an einen Freistoß von Muhammed Kiremitci per Kopf erfolgreich war. Wir haben mit Yalcin, dem einen der beiden Coaches, sowohl über das Spiel vom Sonntag als auch die neue Saison gesprochen. Mit uns blickt der Übungsleiter der Wilhelmsburger auf die Ziele, Neuzugänge und das, was in der kommenden Spielzeit unbedingt besser werden muss.

Was letzteres angeht, war das Finale des Harburg-Pokals ein warnendes Beispiel. Gleich drei Spieler flogen auf Seiten des späteren Turniersiegers vom Platz. Erst Kadir Özdemir, dann Baris Kilic, zuletzt Veli Görgüc. Und auch Coach Yalcin wurde noch von der Trainerbank verwiesen. „Wir haben eine junge Mannschaft, die wirklich alles gibt. Nur müssen wir endlich lernen, mit unseren Emotionen klarzukommen“, sagt Yalcin, „aggressiv gegen den Ball spielen, ist gut. Aber alles andere bringt uns nicht weiter.“ Und dabei wollen Yalcin und sein Coach-Kollege David Berwecke genau das: weiterkommen. „Bewahren wir unseren kühlen Kopf, spielen wir oben mit und verbessern uns von der Platzierung her“, ist sich Yalcin vor dem Start in die neue Serie sicher, weiß aber auch, was droht, wenn das nicht gelingen sollte: „Machen wir es nicht, wird es eine schwierige zweite Saison.“ Ergo sagt der Übungsleiter: „Disziplin ist das wichtigste!“

„Das, was die Jungs jeden Tag auf dem Platz leisten, ist Hammer“

Die Mannschaft um die beiden Trainer David Berwecke (vorne, Dritter v. li.) und Deniz Yalcin (vo., Vierter v. li.). Foto: privat

Warum das so ist, respektive: was passiert, wenn die Disziplin mangelt, kann Yalcin anhand der vergangenen Spielzeit belegen: „In der letzten Saison wären wir aufgestiegen, hätten wie die letzten vier oder fünf Spiele vor der Winterpause durchgezogen und diszipliniert weitergespielt.“ Das aber tat das Team nicht und wurde so hinter dem FTSV Altenwerder und Inter Eidelstedt Dritter. Altenwerder und Inter stiegen auf, Rot-Weiß muss auch in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga Süd auf die Jagd nach Toren und Punkten gehen. Das wird die Equipe von Yalcin und Berwecke mit einem nahezu unveränderten Gesicht tun. „Der Kader besteht aus 20 Feldspielern und zwei Torhütern. In der Winterpause hatten wir das Team bereits mit Yosef Mustafa, der von Vorwärts Ost gekommen ist, Haisem Mohssen, der bei Inter 2000 gespielt hatte, und Muhammed Baydur verstärkt“, erzählt Yalcin und berichtet, dass es in diesem Sommer nur einen externen Zugang gibt: Bülent Imanci von Inter 2000. „Zudem haben wir zwei, drei jüngere Spieler, die wir integrieren wollen“, so der eine Teil des Trainerduos.

Ein Punkt, auf den Yalcin und Berwecke setzen: Teamspirit! „Zum Ende der Saison verreisen wir zusammen als Mannschaft. Seit unserem gemeinsamen Urlaub Ende Juni haben wir fast jeden Tag entweder trainiert oder gespielt. Die Jungs ziehen wirklich gut mit. Das, was sie jeden Tag auf dem Platz leisten und wie sie kämpfen, ist der Hammer. Wir haben immer mindestens 18 Mann dabei“, sagt der RW-Trainer, „keiner bei uns verdient einen Cent. Wir wollen die familiäre Atmosphäre halten – das ist uns wichtiger als alles andere. Deswegen haben wir den einen oder anderen Spieler nicht geholt – und da waren schon Ober- oder Landesliga-Spieler dabei.“ Die Ergebnisse gaben den Wilhelmsburgern bislang recht: „Die Testspiele haben wir bis auf eine Partie gegen Lohkamp gewonnen. Jetzt geht’s in die letzten zwei Wochen. Da werden wir alle drei Tage weiterhin spielen und auch noch ein kleines Trainingslager absolvieren“, verrät uns Yalcin abschließend.

Jan Knötzsch