Landesliga Hammonia

Sörensen: „Mir war’s wichtig, die Freiheiten und Flexibilität zu bewahren“

Sternschanze-Torjäger bleibt und spricht mit uns über seinen Werdegang

28. Juni 2019, 08:18 Uhr

Nils Sörensen (Mi.) geht auch in der kommenden Saison für den SC Sternschanze auf Torejagd. Foto: timelash.de

Seine Mannschaft landete im Mittelfeld der Tabelle – doch er war alles andere als Mittelmaß. Ganz im Gegenteil. Mit 23 Treffern sicherte er sich die Torjägerkanone in der Landesliga Hammonia und hatte damit einen wesentlichen Anteil daran, dass der SC Sternschanze am Ende der Saison ganze 38 Punkte zu Buche stehen hatte und eine ruhige Spielzeit verlebte. Die Rede ist von Nils Sörensen. Der Goalgetter durchlief die Jugend von Flensburg 08, wechselte im Sommer 2017 aus der Zweiten Mannschaft der Schleswig-Holsteiner in die Hansestadt – und heuerte fußballerisch in der „Schanze“ an.

Seine Leistungen riefen reihenweise höherklassige Teams auf den Plan und sorgten für jede Menge Nachfragen. Doch Nils Sörensen hält dem SC Sternschanze die Treue und wird auch in der kommenden Spielzeit für den von Mattes Sandhop trainierten Hammonia-Ligisten auf Torejagd gehen. „Ich habe mich gegen einen Wechsel entschieden“, so der 22-Jährige, ehe er erläutert: „Mir war es zum aktuellen Zeitpunkt wichtig, die Freiheiten und Flexibilität, die ich bei Sternschanze habe, zu bewahren.“ Nichtsdestotrotz macht er auch keinen Hehl daraus, dass „die Oberliga schon reizvoll“ wäre und „einige Anfragen“ eintrudelten. Doch der Angreifer, der damals aufgrund eines Jura-Studiums aus Flensburg nach Hamburg kam, weiß genau, was er an seinem Club hat: „Als ich hierher kam, kannte ich mich noch nicht so gut aus mit dem Hamburger Fußball. Ich wusste auch noch nicht, wie sehr ich zeitlich eingespannt sein werde. Der SC Sternschanze war meine erste Anlaufstelle und ich wurde gleich super aufgenommen.“

"Wir haben mehr Qualität, als es der zehnte Platz aussagt"

Mit dem SCS möchte Sörensen (2. v. li.) in der neuen Spielzeit "weiter nach oben schielen". Foto: Küch

Da der Verein nicht weit von seinem Zuhause entfernt ist und er auch im Probetraining sofort zu gefallen wusste, gab Sörensen den „Schanzern“ seine Zusage. „Der mannschaftliche Zusammenhalt ist wirklich groß. Wir haben gute Charaktere – und auch die Trainer sind menschlich wirklich super.“ Nicht umsonst widerstand Sörensen, der in der Jugend auch in der Landesauswahl Schleswig-Holsteins kickte und „wie jeder kleine Junge von einer Profi-Karriere träumte“, den Verlockungen und verlängerte beim SCS. Doch mittlerweile sieht er den Fußball als „reines Hobby“ an, so der sympathische Torjäger, der auch ganz bescheiden bleibt, als wir ihn auf sein Erfolgsrezept ansprechen: „Natürlich ist es schön, wenn man 23 Tore schießt. Man muss aber auch dazu sagen, dass ich alle Saisonspiele gemacht habe und auch die Elfmeter, wovon ein paar dabei waren, schieße“, will er von einem persönlichen Geheimnis nichts wissen. Vielmehr hebt er die Mannschaft in den Vordergrund und meint: „Ich bin der Meinung, dass wir mehr Qualität haben, als es der zehnte Platz aussagt. Wir waren oft zu unkonstant.“

"Natürlich ist es etwas Besonderes, Torschützenkönig zu werden"

Schanze-Coach Mattes Sandhop freut sich über den Verbleib seines Goalgetters. Archivfoto: noveski.com

Dementsprechend ehrgeizig ist er – und möchte in der kommenden Spielzweit etwas „weiter nach oben schielen“, wenn es um die Platzierung geht. Aber: „Man muss auch bedenken, wo wir herkommen.“ Und wie sieht es mit einer persönlichen Tore-Zielsetzung aus? „Schwer zu sagen, da man im Fußball nie weiß, ob man fit bleibt und ich wieder alle Spiele machen kann. Wenn ja, dann peile ich die 20-Tore-Marke an.“ Ein realistisches Ziel, das sich 23-Buden-Mann Sörensen steckt, ehe er abschließend gesteht: „Natürlich ist es etwas Besonderes, Torschützenkönig zu werden. Vor allem, weil es am letzten Spieltag ja nochmal richtig spannend wurde.“ Doch letztendlich gab er Luis Gleich (Eintracht Lokstedt), Mümin Mus (FC Türkiye) und Niklas Schulz (HTB, alle 22) knapp das Nachsehen. Auch wenn „die momentane Situation nicht für einen Wechsel gepasst hat“, möchte er „nicht ausschließen“, irgendwann noch einmal höher anzugreifen. Vielleicht ja sogar mit dem SC Sternschanze – auch wenn Nils Sörensen weiß, dass der Verein dann vor einer Herkulesaufgabe steht und vor allem auch auf seine Tore angewiesen sein wird…

Autor: Dennis Kormanjos