Futsal

„Wir sind so selbstbewusst, dass wir sagen: Die können wir knacken!“

Nico Zankl von den HSV-Panthers blickt auf das Finale gegen Weilimdorf voraus

06. Juni 2019, 14:21 Uhr

Auch nach dem Finale am Samstag in Stuttgart möchte Nico Zankl (re.) wieder mit seinen Teamkollegen jubeln. Foto: Heiden

Am Samstag ist es soweit: Die HSV-Panthers treffen, nachdem sich Hamburgs Vorzeige-Futsaler in den beiden starken Halbfinalspielen gegen den VfL 05 Hohenstein-Ernstthal durchgesetzt haben, im Finale um die Deutsche Meisterschaft auf den TSV Weilimdorf. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr in der „Scharrena Stuttgart“. Wir haben vor dem letzten Schritt zum fünften Meistertitel für die Panthers mit Nico Zankl über die Begegnung am kommenden Wochenende, die beiden Halbfinalspiele, den Endspielgegner und die Entwicklung der Panthers gesprochen.

Während es für die Panthers das erste Finale seit dem Übergang in den Hamburger SV ist, erleben die Stuttgarter eine Premiere: Sie stehen zum ersten Mal überhaupt in einem Finale um die Deutsche Meisterschaft. In den Jahren 2016 und 2018 scheiterte das Team jeweils im Halbfinale. Auch für die Panthers war im letzten Jahr im Halbfinale Schluss, als man gegen den späteren Titelträger aus Hohenstein-Ernstthal ausschied. Den haben die „Raubkatzen“ diesmal, wie erwähnt, bereits im Halbfinale aus dem Weg geräumt. Ist der diesjährige Titel damit leichte Beute für die Panthers? 

„Weilimdorf ist in diesem Jahr die beste Mannschaft“

Mit vereinten Kräften ins Endspiel: Die Panthers-Akteure Michael Meyer (li.) und Nico Zankl (re.). Foto: KBS-Picture.de

So weit würde er nicht gehen, sagt Nico Zankl. „Ich glaube, dass genau das nicht der Fall ist. Wenn man auf das letzte Jahr guckt, dann war Hohenstein da die stärkste Mannschaft. Wir haben mit denen und mit Köln dieses Mal schon zwei Brocken aus dem Weg geräumt, aber in diesem Jahr ist Weilimdorf tatsächlich die stärkste Mannschaft. Sie haben sowohl in der Liga als auch in der K.O.-Runde starke Leistungen gezeigt und verfügen in ihren Reihen über einige kroatische Futsaler, die sich inzwischen auch richtig gut eingewöhnt haben“, erklärt der 27-Jährige und ergänzt: „Nach meiner Einschätzung ist es diesmal so, dass wirklich die beiden besten Futsal-Mannschaften Deutschlands sich im Finale gegenüberstehen.“

Bei allem Respekt vor dem Widersacher, der den Panthers am Samstag in der Schwabenmetropole gegenübersteht, befindet Zankl: „Wir sind so selbstbewusst, dass wir sagen: Die können wir knacken!“ Die beiden Spiele gegen die Panthers aus Köln und eben den sächsischen Vertreter aus Hohenstein hätten dem Team „Motivation genug gegeben. Wenn wir im Finale stehen, dann wollen wir das auch gewinnen“, so Zankl. Die Panthers beschäftigen sich „seit eineinhalb Wochen in der Analyse“ mit Weilimdorf, verrät er. Und die Erkenntnisse daraus? „Die Kroaten bekommen dort sehr viel Spielzeit, wodurch eigentlich die Kraft weniger werden müsste –  das sollte man zumindest meinen. Aber das ist nicht so. Weilimdorf hat diverse Spiele erst spät gewonnen“, weiß Zankl zu berichten.

„Wir sind inzwischen mehr als nur eine Futsal-Mannschaft, wir sind eine große Familie“

Die Mannschaft um Trainer Onur Ulusoy hebt am Freitagmittag per Flieger aus Hamburg in Richtung Stuttgart ab. Foto: KBS-Picture.de

Entsprechend erwarte er, so der Mann, der auf dem Fußballplatz im Mittelfeld des TSV Sasel zuhause ist, ein enges Spiel. Eines, in dem die Entscheidung womöglich auch wieder erst kurz Schluss fallen könnte – weil es eben die beiden besten Teams Deutschlands sind. „In diesem Jahr ist es so, dass in dem System mit Hin- und Rückspiel nicht nur ein gutes Spiel über 40 Minuten reichte“, resümiert Zankl, der von den Gastgebern ein nicht grundverschiedenes Auftreten erwartet. „Sie spielen ähnlich wie wir und haben ihre Stärken in Eins-gegen-Eins-Situationen“, sagt er über den TSV, fügt aber direkt an: „Auch wir haben viel Potenzial. Und einen großen Teamgeist. Wir sind inzwischen nicht mehr einfach nur eine Futsal-Mannschaft, sondern eine große Familie.“


Der spielende Teil dieser großen Familie hebt am Freitagmittag per Flieger in Hamburg ab in Richtung Stuttgart – und hat sich, wie Nico Zankl urteilt, in der Zeit vom Halbfinal-Aus 2018 bis zum Final-Einzug 2019 „auf jeden Fall weiterentwickelt. Gerade, was die Trainings-Quantität angeht. Wir haben unsere Pläne besser auf den Fußball abgestimmt und gerade auch jetzt in der K.O.-Runde die eine oder andere Trainingseinheit mehr absolviert. Wir haben ein paar junge Spieler dazu bekommen, die frischen Wind reinbringen und auch die Alteingesessenen als Führungsspieler bringen ihre Leistung. Mit Michael Meyer als spielendem Co-Trainer und Onur Ulusoy, der sich nur noch auf die Trainer-Aufgabe konzentriert, verfügen wir zudem über viel Qualität, was das Taktische und das Futsal-Wissen an sich angeht“, lautet Zankls Urteil. Beste Voraussetzungen also, nach dem Rückflug aus Stuttgart bei der Landung am Sonntag als Deutscher Futsal-Meister wieder Hamburger Boden zu betreten...

Jan Knötzsch