BZ West

Lurup verhindert Hansas vorzeitige Meisterfeier

SVL beweist erneut Comeback-Qualität

14. Mai 2019, 12:15 Uhr

Heißes Duell um den Ball: Hansas Pascal Pantelmann (li.) vs. Lurup-Offensivakteur Timm Thau. Foto: Klaas Dierks

Am Freitagabend empfing der SV Lurup bei sonniger Witterung den Tabellenführer SC Hansa 11, der mit einem Sieg die Meisterschaft der Bezirksliga fix machen konnte. Für Lurup ging es darum, sich nicht noch auf der Zielgraden von Kummerfeld auf den vierten Platz verdrängen zu lassen und ihre Serie ungeschlagener Spiele seit dem 11. November 2018 fortzusetzen. Allerdings fehlen den „Vorhornweglern“ wegen des Ramadan und aus medizinischen Gründen einige bewährte Kräfte. So muss Gernot Beckert auf drei Spieler der Zweiten Mannschaft und sogar auf zwei A-Jugendliche zurückgreifen, um den Kader zu komplettieren. Auch Hansa muss ersatzgeschwächt an den Start gehen. „Tormaschine“ Ezequiel Bautista Barbera fehlt aus familiären Gründen.

Trotzdem macht Hansa von Beginn an Druck und kommt stark über die Flanken. So kann ein Hansa-Spieler auf links in Höhe des Sechzehners ungehindert in den Fünfmeterraum flanken, wo Hansas Kapitän Cenk Akbulak ebenso ungehindert wie ansehnlich mit einem schulmäßigen Kopfball in den rechten Winkel für die frühe Führung der Gäste sorgt. Nur zwei Minuten später eine ähnliche Situation. Eine Flanke von links verlängert Thomas Pawlytta auf seinen Mitspieler Gonzalo Montaner, der jedoch knapp zu spät kommt, um gefährlich zu werden.

Cenk Akbulak (2. v. re.) köpft zur Gäste-Führung ein. Foto: Klaas Dierks

In der neunten Minute der erste vielversprechende Angriff der Hausherren. Fatih Bayraktar köpft den Ball aus 16 Metern rechts neben das Tor. Immerhin. Aber Hansa bleibt spielbestimmend. In der 13. Minute fasst sich ein Hansa-Recke ein Herz und hält aus 20 Metern einfach mal drauf. Lurups Torwart lenkt den Ball mit guter Parade über die Latte. Ecke. Montaner schnappt sich die Kugel und schlägt den Ball hinein in den Strafraum. Im anschließenden Gewühl bekommt Lurup den Ball nicht geklärt und Pawlytta reagiert gedankenschnell. Mit einem langen Bein befördert er die Kugel im Fünfmeterraum vorbei an Grimme ins Netz zum 0:2. Viele der ZuschauerInnen auf Lurups Seite befürchten das Schlimmste, während Hansas AnhängerInnen sich innerlich schon aufs Feiern einstellen. Auch den Rest der Halbzeit gestaltet Hansa überlegen, Lurup verteidigt aber nun besser und verhindert so weitere Tore des Tabellen-Primus in der ersten Halbzeit.

0:2! Thomas Pawlytta spitzelt die Kugel in die Maschen. Foto: Klaas Dierks

Anfang der zweiten Halbzeit scheitert Lurups Loukianos Kattides nach einer Ecke am gut reagierenden Torwart Reddig. In der 65. und 66. Minute bekommt der eingewechselte Nikita Simon eine Doppelchance für Lurup, die ungenutzt bleibt. Auf der anderen Seite verhindert Hüsnü Turan eine Minute später Schlimmeres, als er eine scharfe flache Hereingabe kurz vor der Torlinie entschärft. Lurup beginnt jetzt endlich dagegen zu halten und bietet dem Gast weitgehend Paroli, steht dafür aber hinten offen. Bei zwei „Eins-gegen-Eins“-Situationen kann Grimme im letzten Moment den Ball am Einschlag hindern; der Hansa Anhang an der Seitenlinie verzweifelt. Lurup scheint nach schwacher erster Halbzeit widerständiger. Schließlich hatte man schon im letzten Heimspiel gegen lange bessere Schenefelder nach 0:2 am Ende die Nase mit 3:2 vorn. Warum nicht auch gegen Hansa? Dafür aber müssen Tore her.

Die Rettungstat auf der Torlinie kommt zu spät - Lurup bejubelt den späten 2:2-Ausgleich! Foto: Klaas Dierks

In der 85. Minute wird Kattides in Hansas Strafraum gelegt. In Abwesenheit von Martin Bushaj schnappt sich Ozan Mutlu das Spielgerät und knallt es kompromisslos in den von ihm ausgesehenen linken Knick. Der Anschluss ist hergestellt. Hoffnung bei Lurups Anhang und noch mindestens fünf Minuten Zeit bis zum Abpfiff. Lurup versucht es hoch und lang. In der 90. Minute ist es so ein Ball von Ozan Mutlu aus dem Halbfeld, der Hansa die vorzeitige Meisterschaftsfeier verdirbt. Reddig stürmt aus seinem Tor und will den Ball abfangen. Der A-Jugendliche Tobias Göllner, in der 76. Minute gekommen, ist allerdings den berühmt-berüchtigten einen Schritt schneller, schraubt sich hoch und leitet den Ball mit dem Kopf am Hansa-Keeper vorbei ins Tor. Zwei Verteidiger versuchen den Ball zu klären, erwischen ihn aber erst kurz hinter der Torlinie. Der Assistent an der Seitenlinie signalisiert „Tor!“ Der Schiedsrichter pfeift und bleibt bei seiner Entscheidung. Kurz darauf ist Schluss. Die Enttäuschung bei Hansa ist verständlicherweise groß. Die Tabellenführer müssen am nächsten Freitag zu Hause gegen Lieth die Meisterschaft klar machen, da sie am letzten Spieltag spielfrei sind. Lurup trifft im nächsten Match auf Tabellen-Nachbarn Kummerfeld zum Sechs-Punkte-Spiel.

Klaas Dierks

Fotogalerie