Oberliga

Spielunterbrechung am Berner Heerweg: Wilhelm schwer verletzt

Niendorfer Mittelfeldakteur zieht sich Schien- und Wadenbeinbruch zu

28. April 2019, 16:35 Uhr

Verletzte sich am Vormittag am Berner Heerweg schwer: Niendorfs Malte Wilhelm. Gute Besserung! Foto: KBS-Picture.de

Es waren gerade einmal zehn Zeigerumdrehungen vorüber, als die Oberliga-Partie zwischen dem akut abstiegsgefährdeten SC Condor und dem Niendorfer TSV (alles Wissenswerte im LIVE-Ticker) für circa 22 Minuten unterbrochen werden musste. Der Grund: Nach einem harten Pressschlag zwischen Till Daudert und Malte Wilhelm in der Hälfte der Hausherren blieb der Niendorfer am Boden liegen, woraufhin Schiedsrichter Adrian Höhns (TuS Dassendorf) – von Assistant Mike Franke per „Headset“ sofort über die Schwere der Verletzung unterrichtet – einen aussichtsreichen Konter der „Raubvögel“ unterband und die Begegnung unterbrach.

„Leider habe ich es gleich mit dem ersten Blick gesehen“, wusste NTSV-Coach Ali Farhadi sofort um die Schwere der Verletzung bei Malte Wilhelm. „Er hat gleich gerufen, sein Bein stand schief. Das geht direkt unter die Haut. Solche Dinge sind für mich einfach nur grausam“, so Farhadi, der sich zunächst noch mit einigen Spielern des Gegners anlegte, die jene Situation im ersten Moment – wie viele neutrale Beobachter auch – für nicht so schlimm erachteten und sich über das Abpfeifen des Vorteils echauffierten. Doch schnell war klar: Wilhelm hat es richtig böse erwischt! „Ich muss mich bei den Jungs von Condor entschuldigen. Die haben das nicht gesehen, wollten weiterspielen und haben uns dann so ein bisschen angepöbelt. Im Nachhinein tut’s mir leid, wie ich darauf reagiert habe. Condor hat sich sehr vorbildlich verhalten, auch Flo Neumann (Trainer des SCC; Anm. d. Red.) und alle anderen haben das wirklich klasse gemacht und sofort reagiert.“ Neumann war es auch, der sofort zum Hörer griff und einen Krankenwagen zum Berner Heerweg zitierte. Als dieser eintraf, wurde zunächst Wilhelms Bein fixiert, ehe er unter großem Applaus sämtlicher Spieler und Zuschauer auf der Trage abtransportiert wurde – und dabei schon wieder ein kleines Lächeln im Gesicht hatte. Wenngleich die erste Diagnose – Schien- und Wadenbein scheinen gebrochen zu sein – auf eine lange Ausfallzeit hindeuten lässt.

„Zu 100 Prozent für Malte“

Die Partie wurde anschließend fortgesetzt. „Ich persönlich hätte nicht weitergespielt, das habe ich den Jungs auch so gesagt“, verriet Farhadi hinterher. Aber: „Sie wollten weiterspielen – und am Ende entscheiden wir das zusammen. Malte wollte das auch, deshalb haben wir’s dann auch gemacht. Aber ich selbst war platt und raus nach der Geschichte“, gestand der Niendorfer Übungsleiter, der unmittelbar nach der Aktion zu seinem Spieler eilte und bis zu dessen Abtransport bei ihm weilte. Am Ende gab es dann – zumindest auf sportlicher Ebene – auch noch Grund zur Freude. Denn die „Sachsenwegler“ triumphierten bei den Farmsenern mit 5:0 und siegten für ihren verletzten Spieler. „Zu 100 Prozent! Die Jungs haben es auch gleich im Kreis gesagt, dass sie es für Malte machen wollen. Sie haben diese Situation unglaublich angenommen“, befand Farhadi – und gab abschließend zu Protokoll: „Wir werden auf jeden Fall alles daran setzen, dass Malte schnellstmöglich wieder zurückkommt. Jetzt kriegt er einen Gips, da werden wir ein paar Unterschriften draufhauen und dann wird es hoffentlich sehr bald wieder gut.“ Diesen Wünschen schließen wir uns natürlich nahtlos an. Gute Besserung und komm‘ schnell zurück, Malte Wilhelm!

Autor: Dennis Kormanjos