Landesliga Hansa

Buxtehude: Das komplette Team kündigt zum Saisonende!

Landesliga-Zukunft beim BSV steht mehr denn je in den Sternen

26. April 2019, 11:00 Uhr

Trauerstimmung: Kepper Sousa da Silva und seine Mitspieler bauen ihre Zelte beim BSV am Ende der Saison ab. Foto: Bode

Zuletzt hatte „Momo“ Tan, der Trainer der Landesliga-Fußballer des Buxtehuder SV, erklärt, dass man „die Gespräche mit dem Hauptverein wieder aufgenommen“ habe und dass es „deutlich positiver aussieht als noch in den letzten Tagen. Unsere Signale sind angekommen.“ Doch nun scheint die Fußball-Abteilung des BSV nach internen Grabenkämpfen mit eben jenem Hauptverein wohl doch vor dem großen Scherbenhaufen. Denn: Nach unseren Informationen hat die komplette Mannschaft des BSV, derzeit Sechster der Tabelle und am morgigen Samstag Gastgeber von Abstiegskandidat Inter 2000 (Anstoß: 14 Uhr), am Donnerstagabend ihre Kündigung zum Saisonende unterschrieben. Am heutigen Freitag wurden die Kündigungen auf der Geschäftsstelle des BSV abgegeben. 

Zwar hatte es in den letzten Wochen nach Tans Aussagen vom 11. April tatsächlich weitere Annäherungen gegeben und es wurde an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet, doch nach FussiFreunde-Informationen wurden Termine zwischen der Mannschaft und dem Hauptverein nicht eingehalten, so dass sich das Team am Donnerstag kollektiv dazu entschied: Es reicht, wir kündigen zum 30. Juni 2019! Damit wählt die Mannschaft den gleichen Weg, wie vor ihnen schon Tan und sein Co-Trainer Peter Lemke, die allerdings trotz ihrer Kündigung angekündigt hatten, gegebenenfalls „ohne Aufwandsentschädigung weiterzumachen.“

Kein Rückzug vor dem Ende der laufenden Spielzeit

Alassane Sama (re.) gegen Altengammes Jonas Buck wird es in der kommenden Saison nicht geben – zumindest nicht mit Sama im BSV-Dress. Foto: Bode

Im FussiFreunde-Gespräch vor rund zwei Wochen hatte Tan erklärt, dass es aufgrund der finanziellen Streitigkeiten mit dem Verein nun „den Beigeschmack hat, als wären alle Spieler Söldner. Aber das ist in keinster Weise der Fall! Es wurde immer nur übers Geld geredet – aber das ist das absolut falsche Signal. Die Jungs spielen größtenteils seit der Jugend zusammen, können sich mit dem Verein identifizieren und wollen weiter zusammenspielen – es ist einfach ein geiler Haufen!“ Die Mannschaft „wäre nahezu geschlossen geblieben“, so Tans Überzeugung damals. „Ich kann alles, muss aber nicht alles machen. Wenn der Fußball-Vorstand zurückkommt, würden wir gerne weitermachen – wenn der Verein das denn auch noch will. Man darf ja eines nicht vergessen: Wir sind mit unglaublich viel Herzblut dabei und immer noch ganz am Anfang unseres Weges“, konstatierte Tan in der ersten April-Hälfte, als Liga-Manager René Klawon bereits hingeworfen hatte und feststand, dass Fußball-Abteilungsleiter Karl-Heinz auf'm Kampe auf eine Wiederwahl verzichtete.

An eine Zurückziehung oder an ein vorzeitiges Aus noch vor Saisonende für den Fall, dass es zu keiner Einigung komme, so Tan verschwende man keinen Gedanken. „Das wird definitiv nicht passieren! Wir stehen – und so sehen wir das auch – in der Verantwortung. Nicht nur dem Verein, sondern auch den anderen Mannschaften gegenüber. Das lassen wir uns auf keinen Fall zu Schulden kommen. Wir werden auch die Zweite Mannschaft mit aller Macht durchboxen.“


Jan Knötzsch