Bezirksliga West

„Ein harter Hund mit langer und kurzer Leine“

Michael Fischer will mit Roland Wedel in die Landesliga

24. April 2019, 11:02 Uhr

Für Michael Fischer soll der Weg von Roland Wedel über kurz oder lang in die Landesliga führen. Foto: KBS-Picture.de

Der FC Roland Wedel richtet sich in der kommenden Saison auf der Trainerposition bekanntlich neu aus. Michael Fischer wird den freien Job des Übungsleiters bei den „Rolandstädtern“ übernehmen und damit Philipp Obloch ablösen, der seine Zelte beim TuS Osdorf aufschlagen wird. Wir haben mit „Fischi“ über seine neue Aufgabe, Ziele, die laufende Kaderplanung und interessante Trainingsmethoden gesprochen. 

Der Oberliga-erfahrene Michael Fischer hatte - nach dem Winter-Aus beim FC Türkiye - einige Offerten auf dem Tisch, die meisten Vereine kamen jedoch zu spät. „Stephan Kurowski und Meikel Bartels haben mich bei einem Hallenturnier angesprochen, ob ich es mir vorstellen könnte, Roland Wedel ab Sommer zu übernehmen. Wir hatten daraufhin sehr gute Gespräche, die schließlich dazu führten, dass ich die neue Herausforderung antreten werde. Es muss nicht immer Ober- oder Landesliga sein. Wenn ein ambitionierter Bezirksligist anfragt, höre ich mir das gerne an. Als mein Wechsel zu Roland publik wurde, kamen einige Nachrichten und Anrufe anderer Vereine. Einige waren überrascht, dass ich direkt im Sommer weitermache, andere hätten es nicht für möglich gehalten, dass ich in die Bezirksliga gehe. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Roland hat sich dagegen sehr schnell um mich bemüht“, so der 51-Jährige.

Fischers Kontrakt beim West-Bezirksligisten ist zunächst bis zum 30.06.2020 datiert, eine längere Zusammenarbeit hält der ehemalige Spieler des Wedeler TSV aber für sehr wahrscheinlich. Fischer: „Wir haben uns erstmal darauf verständigt, dass ich das Ganze für ein Jahr mache. Ich unterschreibe aber grundsätzlich immer erstmal für ein Jahr, weil du nie weißt, was passiert. Passt alles so, wie ich mir das vorstelle, dann gehe ich auch von einer längeren Zusammenarbeit aus."

Fischers Auftrag ist der Landesliga-Aufstieg

Der erfahrene Felix Mühlich (li.) schlägt seine Zelte zur kommenden Saison bei Roland Wedel auf. Foto: KBS-Picture.de

Ein klares Ziel hat der ehemalige und langjährige Cheftrainer des VfL Pinneberg bereits klar vor Augen: „Langfristig sehe ich Roland Wedel in der Landesliga. Wenn es in der nächsten Saison nicht der Aufstieg wird, reißt uns niemand den Kopf ab. Zunächst müssen sich Spieler und Trainer akklimatisieren. In meiner zweiten Saison will ich dann aber am Tor zur Landesliga anklopfen. Dafür müssen wir hart arbeiten. Die Bezirksliga West ist sehr gut aufgestellt.“

Der Schwerpunkt „Kaderplanung“ hat bei „Fischi“ höchste Priorität. „Wenn du als Trainer neu dazu kommst, ist es wichtig, sofort mit den einzelnen Spielern zu sprechen. Vertrauen hat bei mir eine hohe Priorität.“ Die Gespräche scheinen Früchte zu tragen. Schließlich hat der Verein bereits 16 fixe Zusagen des aktuellen Kaders für die neue Saison. Dazu sind die Transfers von Ömer Faruk Bozuyla (TBS Pinneberg), Tomasz Koziol (Raspo Uetersen) und Felix Mühlich (Cosmos Wedel) in Sack und Tüten. „Insgesamt wollen wir einen Kader von 22 Spielern stellen. Momentan stehen wir bei 19, drei Spieler sollen also noch dazu kommen. Da haben wir aber überhaupt keinen Druck. Ich weiß, dass selbst im Juni, Juli und August immer noch einige auf Vereinssuche sind. Wir werden da keine Schnellschüsse tätigen, sondern die Sache ganz entspannt angehen“, analysiert Fischer gewohnt souverän.

„Die Oberschenkel der Jungs werden brennen und wachsen“

Dass Michael Fischer auch mal zu skurrilen Trainingsmethoden greift, ist in Hamburg bekannt. Der Übungsleiter kündigt bereits jetzt eine harte Sommervorbereitung an: „In den ersten Wochen wird es auch mal richtig weh tun, ohne Frage. Trotzdem werden die Jungs auch Spaß dabei haben. Der Strand ist hier direkt um die Ecke. Da werden wir mit einer Mischung aus Kraft, Ausdauer und Fußball arbeiten. Die Oberschenkel der Jungs werden brennen und wachsen, so viel kann ich versprechen. Meine Spieler werden aber auch merken, dass das Ganze auch Sinn hat. Wir müssen fit sein. Ein Schleifer bin ich zwar nicht, aber ein harter Hund. Ein harter Hund mit langer und kurzer Leine. Ich freue mich auf die neue Aufgabe.“

Autor: Philipp Hinze