Kolumne
Wer nicht hören will, muss fühlen, kriegt die Quittung oder fliegt raus
Abpfiff – Die FussiFreunde-Kolumne
Die Meldung aus der vergangenen Woche überraschte. Weil sie so urplötzlich kam: Der Hamburger Verfassungsschutz hat den Adil SV, seit dieser Saison am Spielbetrieb des HFV in der Kreisklasse B1 teilnimmt, im Visier. Aufgrund dessen, weil der Club nach der Einschätzung der Verfassungsschützer der Hansestadt das Ziel hat, über den Fußball Muslime an die verbotene islamistische Vereinigung Hizb-ut-Tahrir heranzuführen. Dass das Präsidium des HFV daraufhin die Entscheidung gefällt hat, den Verein aus dem Spielbetrieb auszuschließen, ist nur logisch. Darüber kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben.
Dass der HSV III als Wiederholungstäter gilt, macht es vermutlich noch schlimmer
Wenn ein Organ wie der Verfassungsschutz eine solche Meldung publik macht, dann hat sie Hand und Fuß und ist nicht zu unterschätzen – auch wenn es vielleicht andere gibt, die das anders sehen, Sowohl inner- als auch außerhalb des betroffenen Vereins. Der Verband ist nicht nur gefordert, zu reagieren. Bei solchen Anhaltspunkten, wie sie vorliegen müssen, ist er dazu gefühlt irgendwie sogar verpflichtet. Hier geht`s nicht mehr allein um Menschen, die einfach nur Fußball spielen wollen. Es geht um Strukturen und Vorhaben, die mit der Verfassung in keinerlei Einklang stehen. Auch in einer anderen Sache übrigens wird das HFV-Sportgericht, vor dem der Ausschluss von Adil verhandelt wird, nicht umhinkommen, zu reagieren: Wenn es um die HSV III und Eintracht Lokstedt " href="https://www.fussifreunde.de/artikel/ein-interessantes-landesligaspiel-in-ein-falsches-licht-gerueckt/" target="">Vorfälle beim Spiel zwischen dem HSV III und Eintracht Lokstedt geht. Dort stand am Freitagabend das Spiel kurz vor Spielende vorm Abbruch. Die Geschichte ist schnell erzählt, die Konsequenzen könnten ungleich härter sein.
Heynes Entlassung ist der normale Gang der Dinge im Fußball-Geschäft
Eine Pflicht hätte auch Nord-Regionalligist Eintracht Norderstedt am zurückliegenden Wochenende gehabt – rein sportlicher Natur. Gegen den VfB Oldenburg hätte ein „Dreier“ hergemusst, um sich endlich dem drohend nahen Abstiegsgespenst ein wenig zu entziehen. Genau das misslang mit einer 0:4-Pleite. Dass die Eintracht nun, nachdem sie wochenlang zu ihrem Coach stand, doch den Entschluss gefasst hat, sich von Dirk Heyne zu trennen, ist der normale Gang der Dinge. So läuft das Geschäft. Dass wissen sowohl Verein als auch Ex-Coach. Und: Um der Mannschaft im Kampf gegen den Fall in die Oberliga nochmal einen neuen Impuls mit auf den Weg zu geben, war es auch der richtige Schritt, zu handeln. Ob man diesen allerdings nicht bereits ein paar Wochen früher hätte machen müssen – darüber kann man diskutieren. Nun soll es dem Vernehmen nach mit Jens Martens interimsweise der bisherige A-Jugendtrainer richten. Dass Martens zuletzt nur im Nachwuchs unterwegs war, mindert sein Können nicht. Er, immerhin Fußballehrer, könnte die richtige Option sein. Aber: Seine Aufgabe ist ungleich schwerer als die Heynes zuletzt, weil er weniger Spiele für die Rettung zur Verfügung hat…
Ob es noch eine Rettung beim Hansa-Landesligisten Buxtehuder SV gibt? Das steht derzeit noch in den Sternen. In der vergangenen Woche machte Trainer „Momo“ Tan publik, dass er – ebenso wie der Coach der „Zweiten“ – seinen Vertrag zum Sommer gekündigt habe, und etliche Spieler bereits woanders im Wort stünden. Auslöser dieses möglichen Kollektiv-Abgangs ist – das kennt man in „Buxte“ ja schon – das Verhältnis zwischen Hauptverein und Fußballabteilung. „Selbst bei einer Einigung mit dem Hauptverein stehen wir in der nächsten Serie ohne eine leistungsstarke Mannschaft da“, so Tan. Eine mögliche Lösung soll im Raum stehen und in dieser Woche noch einmal diskutiert werden, nachdem in der vergangenen Woche diverse Gespräche nicht reichten, um auf einen Nenner zu kommen. Es wäre schade, wenn dies tatsächlich final nicht gelänge. Aber: Es wäre auch hier eine logische Konsequenz. Schließlich sind Diskussionen zwischen Hauptverein und Fußballabteilung nicht neu – und bislang nicht ausreichend genüg aus der Welt geschafft worden. Ein klarer Fall von aufgeschoben, nicht aufgehoben. Genau diese Probleme holen den BSV nun wieder ein...
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