Landesliga Hansa
„Ente gut, alles gut“: HUFC kaut(h) Mahlzeit Dersim erfolgreich
Marschall-Elf schießt sich mit 4:0-Sieg vorerst wieder an die Spitze
Was passiert war? Nun, zwei Enten hatten sich ins Stadion Hammer Park verirrt. Vermutlich nicht zwingend wegen der Klasse des spielerischen Darbietungen vor den rund 100 Zuschauern, denn die war überschaubar: United tat, was nötig war, Dersim war irgendwie nicht zu mehr im Stande. Wie dem auch sei: Jedenfalls ließen sich die beiden Enten mir nichts dir nichts im Kasten der Gäste nieder, so dass Schiri Voß – ganz Tierfreund – das Match erst einmal kurz unterbrach, damit den beiden nichts passierte. Schließlich fand das Federvieh, eskortiert von HUFC-Ersatzspielern, den Weg vom grünen Rasen und es konnte weitergehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte es 2:0 für den HUFC geheißen. Erst war ausgerechnet Eren Eröksüz, der ehemalige Dersim-Spieler in Reihen der „Geächteten“ nach 33 Minuten erfolgreich, dann hatte Mohammed Bamba nach einer Flanke von Lucas Kauth auf 2:0 erhöht (56.). Vorlagengeber Kauth, später der Schütze der Treffer drei und vier (69., 88.) hob nach dem Assist zum 2:0 kurz sein Trikots – und förderte darunter das von Teamkollege Robert Pietruschka zu Tage, der sich – gerade genesen von einem Kreuzbandriss – am Montag am Meniskus verletzte, und präsentierte den Dress beim Jubeln. Eine schöne Geste des Doppel-Torschützen und Einfach-Vorbereiters.
Siebert: „Für die Jungs ist es doppelt schwer, sich jedes Wochenende wieder zu motivieren“
Kuriosum: Nach rund einer Stunde sorgten Enten auf dem Platz im Hammer Park für eine kurze Unterbrechung der Partie. Foto: timelash.de
Dieser Kauth also schmeckte Dersim gar nicht, vielmehr kaut(h)e und verdaute der HUFC die Mahlzeit gegen seinen Gast erfolgreich. Denn: Mit dem 4:0-Erfolgs schob sich United zumindest bis morgen Nachmittag zurück auf den Platz an der Sonne in der Landesliga Hansa. Der bisherige Ligaprimus Bramfelder SV kann allerdings morgen mit einem Sieg beim Düneberger SV (Anstoß: 15 Uhr, wir berichten im Live-Ticker) wieder an der Equipe von Coach Sidnei Marschall vorbeiziehen, die zuletzt geschwächelt und die Spitzenposition verloren hatte. „Draufhauen wäre ein schlechtes Zeichen gewesen. Wir machen einfach weiter, wollen jedes Spiel gewinnen und am Ende schauen wir, was rauskommt. Dass wir oben gestanden haben, ist kein Zufall, weil wir gut gearbeitet haben. Jetzt hatten wir nach der Vorbereitung ein Loch – warum auch immer. Wir haben nichts anders gemacht“, konstatierte der United-Coach und fasste das einseitige Match aus seiner Sicht wie folgt zusammen: „Auch so ein Spiel musst du erstmal gewinnen. Wenn wir die Sachen ein bisschen besser ausspielen, geht’s deutlicher aus. Wir hätten konzentrierter und geduldiger sein und den Ball mehr laufen lassen müssen. Der Gegner trainiert ja nicht, das Tempo hätten sie nicht gehen können. In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht und drei Tore nachgelegt.“
Jene Sache mit dem Training griff auch Marschalls Gegenüber auf. „Es gibt bei uns keine Rahmenbedingungen. Vielleicht sollten wir uns mit Buxtehude (dort steht ein „Aus“ der Mannschaft zum Saisonende im Raum, Anm. d. Red.) zusammentun, dann hätten wir wieder eine perfekte Mannschaft. Für uns ist die Saison gelaufen und so spielen wir momentan auch“, gab Sven Siebert zu Protokoll. „Trotzdem muss man den Hut vor den Jungs ziehen, dass sie das so durchziehen. Ich kann mich nicht in die Situation der Spieler versetzen. Mir allein tut das schon weh, wie es momentan ist, aber für die Jungs ist es doppelt schwer, sich jedes Wochenende wieder zu motivieren, weil du immer wieder einen drauf kriegst und Fehler machst, die bestraft werden. Wenn wir fit wären, würden wir diese Fehler nicht machen“, resümierte der Dersim-Übungsleiter und ergänzte: „Die Jungs sehen: Wir waren mal oben, jetzt sind wir es nicht mehr. Das ist schwer zu verstehen vom Kopf.“ Angesichts dessen, dass sich „auf dem Platz, wo wir alle zwei Wochen mal trainieren können, zwei Spieler in dieser Saison schon schwer verletzt haben, überlege ich mir auch doppelt, ob wir trainieren oder uns einfach nur zu den Spielen treffen“, so Siebert, der nicht weiß, ob und wie es für Dersimspor im Sommer weitergeht: „Dazu kann ich nichts sagen.“ Auch Ligamanager Baris Dogan kann noch keine klare Auskunft erteilen: „Wir gucken derzeit noch, reden und beratschlagen. Aber wir können nicht sagen, was passiert. Wenn es etwas gibt, vermelden wir es“, erklärte er nach der Begegnung.
Jan Knötzsch