Die Gastgeber erklärten uns gegenüber in Person von Trainer Marius Breuch auf Nachfrage: „Der gegnerische Torhüter wurde unter der Woche 30 Jahre alt. Daraufhin kamen eine Menge Leute zu unserem Spiel, um ihn zu feiern. Dass es so viele Leute werden, hat uns alle überrascht, aber das lief eigentlich die ganze Zeit über friedlich ab. In der 87. Spielminute ist ein Spieler der Poppenbütteler vom Platz geflogen, hat sich daraufhin mit dem Schiedsrichter angelegt und im Anschluss am Seitenrand vor Frust einen Stuhl weggetreten. Die Fans von Poppenbüttel, besser gesagt die Kollegen des Torhüters, haben dann ziemlich gegen den Linienrichter gepöbelt und dann auch etwas auf den Assistenten geworfen. Dass nur Konfetti auf den Linienrichter flog, ist vollkommen auszuschließen“, trat er ersten Gerüchten, dass das fliegende Konfetti für den Abbruch verantwortlich gewesen wäre, entgegen. Allerdings betonte Breuch auch: „Was das genau war, weiß ich auch nicht. Der Schiedsrichter hat jedenfalls in keinster Weise gezögert und das Spiel abgebrochen.“ Abschließend bekräftigte er die Hoffnungen, „dass das Spiel jetzt für uns gewertet wird, da überhaupt keiner vom FC St. Pauli in die Abbruchsituation involviert war.“

Nun wurde das Urteil vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes gefällt. Demnach wird das Spiel mit 3:0 für die „Dritte“ der Kiezkicker gewertet. Beide Trainer sowie der Co-Trainer des SC Poppenbüttel wurden „wegen unsportlichen Verhaltens“ mit einer Geldstrafe in Höhe von 30 Euro belegt. SCP-Keeper Jan H. bekam eine sechsmonatige Sperre, die zur Bewährung ausgesetzt wird, aufgebrummt – während Gelb-Rot-Sünder Onur C. eine Zwei-Spiele-Sperre absitzen muss, da er nach seinem Platzverweis neben der Trainerbank einen Stuhl wegschoss. Zudem erhielt Poppenbüttel „wegen unsportlichem Verhalten und schuldhaft verursachtem Spielabbruch“ eine Strafe von 600 Euro! Aufgrund des fehlenden Ordnungsdienstes muss der FC St. Pauli III 150 Euro zahlen.