HOLSTEN-Pokal

„Verlängerungs-Wahnsinn“ - Müller lässt Cordi II jubeln

Pokal pur - Kreis- schlägt Bezirksligist

31. März 2019, 17:33 Uhr

Pokalschreck Cordi II eliminierte heute die Reserve des USC Paloma Foto: timelash.de

Nach 120 Minuten war die Freude auf Seiten der Hausherren groß. Matchwinner Matthias Müller schoss Cordis Reserve (Kreisliga 3) mit einem „Lucky Punch“ in das Halbfinale des HOLSTEN-Pokals und besiegelte damit das bittere Aus des USC Paloma II (Bezirksliga Nord). Nach 120 Minuten war der „Verlängerungs-Wahnsinn“ vorbei - Cordi durfte jubeln, während Paloma die eigene Chancenverwertung hinterfragen musste. 

Matthias Müller traf für die Rot-Schwarzen doppelt Foto: timelash.de

Paloma-Coach Marius Nitsch, der momentan die A-Lizenz-Ausbildung in Kaiserau absolviert, war mit den ersten 45 Minuten seiner Mannschaft alles andere als zufrieden: „Seitdem ich da bin, war das unsere schlechteste Halbzeit. Wir hatten wenig Zugriff, kaum Pressingmomente und wurden durch lange Bälle überspielt. Nach der einen oder anderen Unkonzentriertheit sind wir dann folgerichtig in Rückstand geraten. Unser Plan war es eigentlich, den Gegner frühzeitig zu stören und hoch anzulaufen, aber in diese Momente sind wir durch viele lange Bälle des Gegners nicht gekommen. Cordi hat das in gewissen Situationen gut gemacht, aber da müssen wir uns cleverer anstellen.“


Die ersten 30 Minuten enttäuschten generell, kein Keeper musste eine echte Parade zeigen. Im Spielaufbau Fehlpässe und unnötige Ballverluste, nichts Ansehnliches kam zustande - bis zur 37. Minute, als Palomas Abwehr schlief und Matthias Müller freistehend die Chance nutzte.

Der USC Paloma strauchelte am Bekkamp Foto: timelash.de

Nach dem Seitenwechsel kam der Bezirksligist mit einem anderen Gesicht aus der Kabine. Wenngleich Ibrahim Gyasse in der 72. Minute die beste Chance auf das 2:0 hatte, als er den Ball aber an die Latte setzte. Kurz darauf legte Palomas Melih Yasar quer auf Yakub Gülaz, der fast auf der Torlinie am Ball vorbeirutschte - das musste eigentlich der Ausgleich sein (76.). Auf der anderen Seite war es wiederum Müller, der bei einem Konter am Torwart vorbei war, aber mit seinem Schlenzer knapp den Kasten verfehlte (82.). Statt der Vorentscheidung glich der Favorit in Person von Wolfgang Pesch - nach sehenswerter Kombination - aus (84.). Nitsch: „Wir haben umgestellt und kamen deutlich verbessert ins Spiel. Kurz vor Schluss erzielen wir verdientermaßen den Ausgleich. Leider haben wir aber eine Vielzahl an guten Gelegenheiten verpasst und konnten uns damit nur in die Verlängerung retten. Auch das kam uns eigentlich entgegen, weil Cordi zu diesem Zeitpunkt platt und müde wirkte. Der Gegner verteidigte sehr tief, dadurch hatten wir eine Menge Spielanteile und auch weitere Torchancen. Direkt vor dem 2:1 laufen wir mit zwei Leuten auf den gegnerischen Torwart zu, sind aber zu ungenau. Im Gegenzug bekommen wir das Gegentor. Aufgrund unserer Torchancen ist die Niederlage unverdient. Aber am Ende müssen wir uns auch den Vorwurf machen, in der ersten Halbzeit im Kollektiv versagt zu haben. Die erste Hälfte geht klar an Cordi, in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung waren wir dann die deutlich bessere Mannschaft. Das war, bis auf die Chancenverwertung, ordentlich. Am Ende ist es dann Verlängerungs-Wahnsinn und sehr bitter für uns.“

Nach dem Schlusspfiff kochten die Emotionen noch ein wenig über. Foto: timelash.de

Nach der abermaligen Führung der „Bekkampler“ durch Müller (108.) kam es in der Schlussphase zu Chancen im Minutentakt auf beiden Seiten. Palomas Jakob Prodöhl hatte die beste Gelegenheit, ein Elfmeterschießen zu erzwingen, aber Cordis Keeper lenkte dessen starken Kopfball an die Latte. Nach relativ langweiligen 90 Minuten entschädigte eine dramatische Verlängerung die Zuschauer. Der zunehmenden Hektik zum Trotz hatte das Schiedsrichtergespann die Partie jederzeit im Griff, verteilte allerdings dabei auch elf (!) Gelbe Karten. Leider gab es dann nach dem Abpfiff Handgreiflichkeiten zwischen den Spielern zu beobachten.

Besinnen wir uns aber auf das Wesentliche - und zwar den sportlichen Teil. Laut Nitsch machte sich die Mannschaft von der Brucknerstraße insgeheim Hoffnungen auf den Titel. Nach dem Viertelfinale ist damit aber Schluss: „Intern war der Pokalsieg schon ein Thema und auch das Ziel. Am Ende haben wir aber gegen eine hochmotivierte Mannschaft verloren. Heute sollte es leider nicht sein.“ Auf Seiten Cordis avancierte Doppelpacker Matthias Müller zum Matchwinner und schoss seine Farben in das Halbfinale des HOLSTEN-Pokals. Der Pokal-Traum des Kreisligisten lebt! 

Autor: Philipp Hinze