Oberliga

„Unser Matchplan war für zehn Feldspieler ausgelegt“

Altona 93 schlägt Cordi hochverdient mit 3:0

09. März 2019, 18:08 Uhr

Zwei Torschützen im Jubelrausch: William Wachowski (mi.) herzt Hischem Metidji (3. v. re.). Foto: Olaf Both

Am 25. Spieltag der Oberliga Hamburg empfing Spitzenreiter Altona 93 an der Adolf-Jäger-Kampfbahn Concordia. Die Gäste aus Wandsbek reisten ohne Cheftrainer Frank Pieper an. Es sollte eine klare Angelegenheit werden. 


Die frühe AFC-Führung durch Alexander Vojtenko (2. v. re.). Foto: Olaf Both

Pieper, der momentan im Ski-Urlaub verweilt, wurde von Jens Schadewaldt vertreten. Dieser sah nach zwei Spielminuten bereits die erste Großchance seiner Mannschaft. Ganitis kontrollierte einen langen Ball mit der Hacke und leitete das Spielgerät direkt auf Tom Bober weiter. Der Außenverteidiger konnte unbedrängt aus zehn Metern abziehen, verfehlte allerdings knapp. Die erste Chance der Hausherren führte dagegen prompt zur Führung. Eine scharfe Hereingabe von links konnte Cordi-Keeper Frederic Böse nur nach vorne abwehren - dieses Geschenk nahm Alexander Vojtenko dankend an und vollendete freistehend aus fünf Metern zum 1:0 (4.). Auch die nächsten Chancen gehörten dem AFC. Zuerst parierte Böse einen 18-Meter Freistoß, anschließend kratzte er eine direkt getretene Ecke von der Linie (10.). Fünf Minuten später verpasste Schultz eine Wachowski-Flanke um Haaresbreite. Jetzt traute sich auch Cordi wieder aus der eigenen Hälfte heraus. Sascha De la Cuestas Freistoß segelte allerdings knapp am Altona-Gehäuse vorbei (16.). 

„Dafür sofort eine rote Karte zu zeigen, ist mir etwas schleierhaft"

Cordis Theo Ganitis (3. v. re.) versteht die Welt nicht mehr, als er von Referee Wagner den roten Karton gezeigt bekommt. Foto: Olaf Both

Nach 25 Minuten dann der Knackpunkt des Spiels: Cordis Theodoros Ganitis sah plötzlich von Schiedsrichter Henry Wagner die Rote Karte. Der Grund: Grobes Foulspiel. Cordis Interimstrainer Jens Schadewaldt empfand den Platzverweis für zu hart: „Theo hat sich zum Ball hinbewegt. Sein Gegenspieler kam seitlich hinzu, dann trifft er ihn am Knöchel. Ich glaube nicht, dass Theo ihn gesehen hat. Der Kollege von Altona hat das zwar clever gemacht, aber ein böses Foulspiel war es für mich nicht. Die Entscheidung vom Schiedsrichter war schon sehr hart. Dafür sofort eine rote Karte zu zeigen, ist mir etwas schleierhaft. Unser Matchplan war für zehn Feldspieler ausgelegt.“ Trotz weiterer Chancen von Boock und Wachowski blieb es beim 1:0 zur Halbzeit. 

Böse und Aluminium verhindern Debakel

William Wachowski (3. v. re.) besorgt das 2:0. Foto: Olaf Both

Der erste Angriff im zweiten Abschnitt sorgte direkt für klare Verhältnisse. William Wachowski vollendete eine sehenswerte Kombination aus 16 Metern zum 2:0 (46.). „Nach der Halbzeit hatten wir einen neuen Plan, den wir nach 60 Sekunden wieder über den Haufen werfen konnten“, so Schadewaldt.
In der Folge spielte nur noch Altona 93. Frederic Böse verhinderte mit einigen Paraden ein Debakel seiner Mannschaft, ehe Marco Schultz (Querbalken) und Safo-Mensah (Pfosten) das Aluminium prüften. Bezeichnend: Die einzige Offensiv-Aktion der Gäste kreierte Altona in Person von Safo-Mensah selbst. Den Querschläger seines Verteidigers fischte Tobias Grubba allerdings aus dem Giebel (87.). Der letzte Angriff des Spiels gehörte dem AFC, den schlussendlich Hischem Metidji zum 3:0 Endstand veredelte (90.). 

Algan adelt eigenen Anhang - Horrorbilanz bei Cordi

Hischem Metidji (li.) sorgte für den Schlusspunkt. Foto: Olaf Both

Altona-Coach Berkan Algan: „Wir wollten gewinnen und haben das Spiel am Ende in der Summe verdient gewonnen. Wir hatten viele Torchancen und hätten davon sicherlich auch noch die ein oder andere Situation besser ausnutzen müssen. Das Spiel ist hiermit für uns abgehakt und wir konzentrieren uns jetzt auf die nächste Aufgabe.“
Damit bezieht sich der Cheftrainer auf das Gastspiel am kommenden Wochenende bei Barmbek-Uhlenhorst.
Auch für den eigenen Anhang fand Algan nach der Begegnung lobende Worte: „Die Fans sind 'ne Eins plus, 'ne Eins plus mit Sternchen.“ Den Heimsieg des AFC sahen insgesamt 679 zahlende Zuschauer.

Bei Cordi sieht die Welt dagegen ganz anders aus: Aus den letzten drei Spielen holte man null Punkte - Torverhältnis 0:11! Das Abstiegs-Gespenst hat den Bekkamp allerdings noch nicht erreicht. Das Polster auf Kellerkind Condor beträgt weiterhin acht Punkte. „Wir haben uns heute viel vorgenommen, konnten das aber leider nicht umsetzen. Unser Fokus liegt jetzt auf Süderelbe“, konstatierte Schadewaldt. 


Philipp Hinze

Autor: Philipp Hinze

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