Oberliga

Vor Süderelbe-Spiel: Walek folgt Richter nach Dassendorf!

"Wenn sich der Meister so sehr um dich bemüht, fühlt man sich geehrt"

22. Februar 2019, 19:49 Uhr

Wieder vereint: Markus Walek wird neuer Co-Trainer bei der TuS Dassendorf und arbeitet künftig wieder an der Seite von Jean-Pierre Richter. Foto: KBS-Picture.de

Solche Geschichten schreibt wohl nur der Fußball. Am 20. Januar kündigte Markus Walek uns gegenüber noch seinen Abschied zum Saisonende beim FC Süderelbe an – nach dann sieben Jahren. Ein Schritt, dem er wenig später, genauer gesagt am 1. Februar, jedoch selbst zuvorkam. Seit seinem vorzeitigen Rücktritt sind exakt drei Wochen ins Land gegangen. Nun hat Walek ein neues Tätigkeitsfeld gefunden: Der 32-Jährige heuert per sofort bei der TuS Dassendorf an und folgt seinem langjährigen Freund und Trainer Jean-Pierre Richter, dessen Nachfolge er am Kiesbarg antrat, nachdem er zuvor als Spieler und Co-Trainer unter „JPR“ fungierte!

Dassendorf-Neucoach Jean-Pierre Richter (re.) - hier im Austausch mit Amando Aust - freut sich auf die Zusammenarbeit mit Markus Walek. Foto: Bode

Wie es der Zufall so will, heißt der erste Gegner für Richter und dessen künftigen Assistenten Markus Walek am kommenden Sonntag um 13 Uhr ausgerechnet: FC Süderelbe! „Natürlich ist das eine besondere und auch ein Stück weit komische Konstellation“, gesteht Walek auf Nachfrage mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht. „Aber alle, die mich kennen, die wissen: Wenn ich auf dem Platz stehe, dann tue ich alles, um zu gewinnen.“ Dann nicht mehr mit, sondern nun gegen den FCS. „Man sieht, dass der Fußball ein Tagesgeschäft ist“, so Walek. Denn: „Das kam für uns alle jetzt extrem überraschend, kurzfristig und ging sehr schnell.“ So schnell, dass er am Freitagabend seiner neuen Mannschaft vorgestellt wurde, um zwei Tage später gegen sein Ex-Team schon um die ersten Punkte zu kämpfen. „Dassendorf hat sich sehr um mich bemüht. Und wenn man mal ehrlich ist: Wenn sich der Meister und größte Oberliga-Verein in Hamburg so um einen bemüht, dann fühlt man sich schon sehr geehrt. Das ist eine überaus reizvolle Aufgabe – und ich freue mich darauf“, bedeutet die Rückkehr auf den Co-Trainer-Posten für Walek „überhaupt kein Rückschritt, ganz im Gegenteil bei so einem Verein“.

Richter: „Werden keine großen Anlaufschwierigkeiten haben“

Das Engagement des 32-Jährigen am Wendelweg als Richters „rechte Hand“ ist vorerst bis zum Saisonende datiert. „Ich konzentriere mich jetzt darauf, dass wir in dieser Zeit bestmöglich performen – und versuche, zusammen mit meinem alten Weggefährten die von uns und vom Verein gesteckten Ziele zu erreichen.“ Am besten gleich mit einem Sieg gegen die sportliche „Ex-Liebe“. Ansonsten wolle er „Taten und nicht allzu viele Worte sprechen lassen“, wie er sagt.

Was für Chefcoach Richter in der augenblicklichen Situation, in der kaum Zeit bleibt, besonders wichtig war: „Da wir uns schon lange kennen und befreundet sind, werden wir keine großen Anlaufschwierigkeiten haben, sondern schnell funktionieren, was sowohl für den Verein als auch für die Mannschaft sehr wichtig ist.“ Apropos Mannschaft: Die werde es Walek „genau so leicht wie mir machen, sich schnell einzufinden, herzlich aufgenommen zu werden, und eine ebenso gute und fixe Bindung zu den Jungs zu bekommen“, so Richter, der betont: „Aufgrund des für uns alle überraschend vorgezogenen Starts mit mir und der Tatsache, dass mein für die neue Saison geplantes und angedachtes Trainerteam jetzt noch nicht in dieser Form umsetzbar war, ging es darum, dass wir schnellstmöglich die bestmögliche und ideale Lösung finden, um die Aufgabenverhältnisse im Team so zu verteilen, dass wir die Ziele und Vorgaben des Vereins erreichen können.“

„Freue mich, dass er uns helfend zur Seite steht“

Das sei mit Walek, der als Richter-Nachfolger beim FC Süderelbe „gute Arbeit geleistet und als Cheftrainer nochmal eine Weiterentwicklung durchgemacht“ habe, geglückt. Deshalb freut sich Richter, „dass er uns bis zum Sommer helfend zur Seite stehen wird“, wie er erklärt. Das spricht auch für das Ansehen des Oberliga-Serien-Titelträgers, der aktuell „nur“ auf dem fünften Tabellenplatz rangiert, die Flinte aber noch lange nicht ins Korn geworfen hat. Im Gegenteil...

Autor: Dennis Kormanjos