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Stier bleibt bis 2021 - „Wir haben noch einen Weg vor uns...“

BU bindet Chefcoach - Meyer: „Wir sind von dem eingeschlagenen Weg überzeugt“

28. Dezember 2018, 18:57 Uhr

Chefcoach Marco Stier bleibt dem HSV Barmbek-Uhlenhorst mindestens bis zum 30.06.2021 erhalten. Foto: KBS-Picture.de

„Ich lasse nicht locker, bin fußballverrückt - und die Jungs wissen, dass ich mich 24 Stunden am Tag darum kümmere und bemühe, dass wir erfolgreich sind!“ Marco Stier war schon als Aktiver auf dem Weg nach ganz oben, ehe ihn eine Verletztenmisere schachmatt setzte und den Traum von der ganz großen Karriere frühzeitig beendete. Doch nun startet der eingefleischte St. Pauli-Anhänger als Trainer durch und kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr mit dem HSV Barmbek-Uhlenhorst zurückblicken. Auch wenn der überaus ehrgeizige Stier „noch Luft nach oben“ sieht, hat der Verein nun Nägel mit Köpfen gemacht und den Kontrakt mit seinem Cheftrainer um gleich zwei weitere Jahre bis 2021 verlängert!

„Wir haben die Zeit zwischen den Jahren genutzt, um mit unserem im Sommer neu gestarteten Trainer Marco Stier das erste halbe Jahr Revue passieren zu lassen. Beide Seiten sind von einer positiven Zukunft überzeugt. Somit freuen wir uns, heute verkünden zu können, dass sich der Vorstand und Marco auf eine weitere Zusammenarbeit bis Sommer 2021 verständigen konnten“, heißt es auf der „facebook“-Seite des Oberliga-Siebten. Vorstandschef Frank Meyer wird dort wie folgt zitiert: „Wir sind von dem zu Saisonbeginn neu eingeschlagenen Weg überzeugt und freuen uns, Marco gleich für zwei weitere Jahre in Barmbek halten zu können. Die Gespräche mit dem weiteren Trainerstab und unserem aktuellen Kader werden wir direkt in der ersten Januarwoche starten.“ Und was sagt der Ex-Profi selbst? Wir haben mit ihm gesprochen...

FussiFreunde: Was hat bei dir zur Entscheidung geführt, den Vertrag gleich um zwei Jahre zu verlängern?

Marco Stier: „Ich denke, man kann schon sehen, was wir mit und durch den Umbruch bewegt haben. Von dem, was wir uns vorgenommen haben, funktioniert schon sehr viel sehr gut. Wir haben mit den vielen neuen Spielern ein Zeichen innerhalb des Vereins und auch an die Konkurrenz gesetzt. Von daher war es für mich klar, dass ich weitermachen möchte. Denn wir haben noch einen Weg vor uns und wollen uns irgendwann in der Spitzengruppe etablieren. Es macht riesengroßen Spaß, der Verein ist sehr strukturiert und die Jungs ziehen mega mit. Von daher wäre es schwachsinnig, wenn man jetzt nach einem Jahr wieder auseinandergehen würde.“

Hat deine bisherige Arbeit denn schon Interesse bei anderweitigen Clubs hervorgerufen?

Vorstandschef Frank Meyer (li.) und Barmbeks Liga-Beauftragter Volker Brumm sind „von dem im Sommer neu eingeschlagenen Weg überzeugt“. Foto: KBS-Picture.de

Stier: „Dazu kann ich nur sagen, dass es mich natürlich ehrt, dass ich mir in so kurzer Zeit mit meiner Idee und Spielphilosophie einen Namen gemacht habe. Aber für mich kommt in den nächsten zwei Jahren definitiv nichts anderes in Frage, als diesen Weg mit BU weiterzugehen!“

Die Verlängerung um gleich zwei weitere Jahre hat sich in den Gesprächen so ergeben – oder war es von Anfang an das beidseitige Ziel?

Stier: „Es war letztendlich ein Wunsch von beiden Seiten. Auch aus dem Grund, dass ich in den ersten Gesprächen ein Konzept über drei Jahre vorgelegt habe. Im ersten halben Jahr wollten wir gemeinsam erstmal gucken, wo die Reise hingeht und wie es generell funktioniert. Denn man muss ja auch sagen, dass es für den Verein keine einfache Geschichte war, da ich aus Bayern wieder hergezogen bin und mir erstmal ein Netzwerk aufbauen musste. Aber das ging sehr schnell und ich konnte den Verein von diesem Weg überzeugen, so dass man mich auch nicht hergeben wollte (lacht). Von daher war es recht schnell klar, dass wir diesen Weg über die drei Jahre knallhart gehen und durchziehen wollen.“

Wie sieht dieser Weg und das Konzept über die drei Jahre hinweg denn aus – und wo soll die Reise hinführen?

Ex-Profi Stier möchte BU in der Spitzengruppe der Oberliga etablieren. Foto: KBS-Picture.de

Stier: „Erst einmal war es von großer Bedeutung und enormer Wichtigkeit, dass die Spieler von diesem Weg überzeugt sind. Wir haben das Ganze extrem professionalisiert – vor allem was die Trainingsmethoden, Intensität und Fokussierung betrifft. Wir arbeiten sehr detailliert. Das ist schon ein enormer Aufwand – nicht nur auf dem Platz, sondern auch vom Kopf her. Von daher war es wichtig, einen ‚Amateurspieler‘ davon zu überzeugen. Aber wir haben früh gemerkt, dass alle Jungs voll mitziehen und Bock darauf haben. Es hätte ja auch das Gegenteil eintreffen können, dass alle sagen: ‚Pass mal auf, wir sind Amateurfußballer, gehen zur Arbeit und brauchen da nicht noch einen so übertriebenen Aufwand nebenher.‘ Aber die Jungs sind heiß drauf, wollen sich weiterentwickeln – und ich möchte sie mit meinen Methoden schnell auf ein anderes Niveau heben. Ich denke, dass das in kürzester Zeit auch schon gelungen und zu sehen ist. Sie haben meine Philosophie angenommen. Ich will mich jetzt aber nicht hier hinstellen und irgendetwas an Zielen raushauen. Was ich sagen kann: Wir wollen uns in den nächsten drei Jahren ganz oben festbeißen und eine Top-Mannschaft sein.“

Der Trainer bleibt, wie sieht’s mit den Leistungsträgern der Mannschaft aus?

Stier: „Wir haben uns schon vor unserer Weihnachtsfeier im Dezember mit dem Grundgerüst der Mannschaft unterhalten. Da kam von allen Spielern ausschließlich positives Feedback, dass sie den Weg weitergehen wollen und sich auch nichts anderes vorstellen können. Von daher wird es keinen weiteren Umbruch mehr geben. Wir werden den Weg mit diesen Jungs bestreiten, weitergehen – und uns im Sommer punktuell verstärken.“

Heißt auch, dass im Winter nichts Großes mehr passieren wird?

Stier: „Nein, wir werden nichts Großes machen. Natürlich halten wir die Augen und Ohren immer offen. Aber wir sind eine Mannschaft, die sich nicht mehr in der Breite verstärken muss, sondern punktuell zwei, drei qualitativ starke Spieler braucht, die uns auf Anhieb verstärken. Diese Spieler sind im Winter nicht auf dem Markt, weil sie bei ihren Clubs eine tragende Rolle spielen. Von daher werden wir erst im Sommer aktiv werden.“

Autor: Dennis Kormanjos