Glücklos am Geburtstag: Titze-Team kann „Wedel-Wahnsinn“ nicht stoppen

Domingo-Elf setzt sich an der „Kreuze“ nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 durch

09. Dezember 2018, 17:41 Uhr

Er kann's nicht fassen: Trainer Sören Titze schied mit seinem Team trotz 2:0-Führung aus dem ODDSET-Pokal aus. Foto: KBS-Picture.de

An seinen 34. Geburtstag wird sich Sören Titze aller Wahrscheinlichkeit noch lange erinnern – allerdings nicht, weil es so wertvolle, tolle Geschenke für den Coach des FC Teutonia 05 gab. Nein, die Rede ist vielmehr vom morgendlichen ODDSET-Pokalspiel der Kicker von der Kreuzkirche gegen den Wedeler TSV. In das Achtelfinal-Mach ging „T05“ als absoluter Favorit und lag auch bereits mit 2:0 in Führung. In die nächste Runde schaffte es am Ende dennoch der Gast aus Wedel – und Titzes Ehrentag hatte zumindest einen herben Dämpfer erlitten.

Gerade einmal sieben Minuten waren auf dem Kunstrasen an der „Kreuze“ gespielt, als alles seinen erwarteten Verlauf zu nehmen schien: Jeton Arifi brachte den Favoriten mit 1:0 in Führung. Danach passierte lange Zeit nichts. Die Hausherren versäumten es, frühzeitig den zweiten Treffer der Partie nachzulegen und das Match somit vorzeitig zu ihren Gunsten zu entscheiden. Tor Nummer zwei fiel dann zwar doch noch, als erneut Arifi nach 70 Minuten erfolgreich war – und trotzdem bog Teutonia nicht auf die Siegerstraße ab.

Zessin: „Wenn wir ein Tor machen, dann läuft es auf einmal“

Matchwinner: Christian Dirksen (re., hier im Duell mit Isaac Akyere) erzielte den Siegtreffer für Wedel. Foto: KBS-Picture.de

Denn erst traf Jaques Rodrigues de Oliveira zum Anschlusstreffer (74.), dann egalisierte Marlo Steinecke den Vorsprung der Hausherren (77.). Und schließlich machte Christian Dirksen den „Wedel-Wahnsinn“ perfekt: In der 79. Minute traf der 35-Jährige zum 3:2. Binnen fünf Minuten hatte die Equipe von Coach Daniel Domingo das Spiel gedreht und nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen den Niendorfer TSV in der vorherigen Runde wieder einmal den Wedeler Ruf als „Pokal-Mannschaft“ gefestigt. „Wir fragen uns auch alle, warum wir im Pokal das können, was uns in der Liga nicht gelingt“, erklärte Wedels Liga-Chef Walter Zessin.

„Das ist eine Frage des Kopfes“, konstatierte Zessin dann und gab damit selbst die Antwort, „wir haben bisher in den Punkte-Runde auch nicht schlecht gespielt, aber wir machen zu wenig Tore. Heute hat man gesehen: Wenn wir ein Tor machen, dann läuft es auf einmal. Nach dem 0:2-Rückstand habe ich nicht mehr mit einem Sieg gerechnet, obwohl wir nicht so viel schlechter waren. In den letzten Jahren haben wir im Pokal immer gute Spiele gezeigt. Jetzt warten wir ab, was die Auslosung bringt. Schon gegen Niendorf hat uns keiner zugetraut und wir haben das – so wie jetzt auch gegen Teutonia – erfolgreich gewuppt.“

Titze: „Wir müssen das aufarbeiten – viel Zeit dazu haben wir ja jetzt“

Jeton Arifi (li, hier gegen Wedels Keeper André Alves Lopez) hatte Teutonia mit seinen beiden Toren zunächst in Führung gebracht. Foto: KBS-Picture.de

„Bis zur 70. Minute“, befand auf der anderen Seite derweil Sören Titze, „war alles gut, danach waren wir nicht mehr so gut drauf. Ich bin sehr enttäuscht.“ Was ab der 74. Minute passiert sei, so der Coach der Teutonen, „kann ich nicht erklären. Vor allem, weil das in fünf, sechs Minuten vonstatten geht. Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht und müssen das 2:0 und 3:0 nachlegen. Wir hatten unsere Chancen dazu.“ Auch in der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft „viel Ballbesitz besessen. Dann machen wir das 2:0. Auf einmal schießt Wedel dann aus dem Nichts heraus ein Tor. Zum Rest kann man dann nur sagen: So ist Fußball! Wir werden das aufarbeiten müssen – viel Zeit dazu haben wir ja jetzt“, sagte der Teutonen-Trainer mit Blick auf die bevorstehende Winterpause und ergänzte abschließend: „Ich glaube, selbst Wedel hat nach dem 0:2 nicht mehr damit gerechnet, dieses Spiel noch zu gewinnen.“ Aber wie heißt es doch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – auch an Geburtstagen gibt es da offenbar keine Ausnahmen...

Jan Knötzsch