Falke fliegt hoch, „Tauben“ fliegen höher

HFC II verpasst Pokal-Überraschung gegen Paloma-U23

08. Dezember 2018, 17:06 Uhr

„Die Krallen gewetzt - den Pokal im Blick“, skandierte der Falke-Anhang vor dem Spiel auf einem Banner. Foto: HFC Falke

Es fehlte nicht viel – und er wäre die tragische Figur des HOLSTEN-Pokal-Achtelfinals gewesen: Ganze viermal tauchte Palomas U23-Offensivakteur Melih Yasar völlig blank vor Falke II-Keeper Nils Küchenmeister auf. Einmal stand ihm der Pfosten im Weg (14.), ganze dreimal konnte Yasar den herausragenden Rückhalt der HFC-Reserve nicht bezwingen (8., 45., 65.). Als der „Teufelskerl“ im Falke-Kasten zehn Minuten vor Schluss auch noch Kristian Kreis aus elf Metern das Nachsehen gab, schien die Pokal-Überraschung in immer greifbarere Nähe zu rücken…

Am Ende durfte insbesondere Melih Yasar einmal kräftig durchatmen und drei Kreuze machen. Gerade noch hatten Kristian Kreis vom Elfmeterpunkt die Nerven versagt (80.), da sorgte die nachfolgende Ecke für einen weiteren Strafstoß zugunsten des Favoriten, als Colin Heath den Ball an die Hand bekam. Diesmal schnappte sich Yakub Gülaz das Spielgerät und ließ Küchenmeister keine Abwehrchance – 3:2 für Paloma II (83.)! Zwar hatten die Hausherren postwendend durch C. Heath die Möglichkeit, erneut zu antworten – doch der Schussversuch nach einem ruhenden Ball wurde geblockt (84.). Als in der Nachspielzeit noch Kevin Heath (90. +2) und Timo Oehlenschläger (90. +4) jeweils die Ampelkarte sahen, war der Widerstand der tapferen Falken gebrochen. Während die „Tauben“ mit einem Erfolgserlebnis in die Weihnachtsfeier starteten.

Dabei sah es lange Zeit nicht unbedingt danach aus. Erst versiebte Yasar kläglich, dann übertölpelte C. Heath Gäste-Keeper Yosef El Safty mit einem Linksschuss ins kurze Eck (10.). Die Desombre-Mannen führten – aber nicht lange. Erst verlängerte Kreis Eine Freistoß-Flanke sehenswert per Hacke zum Ausgleich (16.), dann ging der Liga-Kontrahent der HFC-Ersten durch ein 20-Meter-Freistoß-Geschoss, abermals von Kreis, sogar in Front (24.). Der Knockout für die Falke-Reserve? Mitnichten! Timo Riemer scheiterte aus 14 Metern am Quergebälk, Pascal Hermanns schoss anschließend freistehend aus 16 Metern am Gehäuse der „Palomaten“ vorbei (33.). Doch insgesamt hatte die Equipe von Marius Nitsch die Vielzahl an Großchancen. Kreis blieb an der Latte hängen (63.) – und dann war da ja noch ein gewisser Melih Yasar.

Den Chancenwucher der Uhlenhorster strafte Falke mit dem 2:2 ab, als C. Heath einen Standard per Kopf verlängerte und Oehlenschläger zum 2:2 einschob (67.). Es folgte die hitzige Schlussphase, in der eine zunächst abgewehrte Ecke im zweiten Anlauf noch einmal vors Tor der Gastgeber geschlagen wurde, der Ball auf dem Grandacker einmal aufkam und C. Heath aus der Drehung an den Arm sprang. Der Unparteiische zögerte nicht lange – letztlich war es wohl ein Strafstoß der Marke „Kann, muss man aber nicht geben“. Gülaz war’s egal – 3:2 USC II (83.). Die Emotionen kochten in den verbliebenen Minuten nochmal hoch – doch die Nitsch-Kicker blieben cool und zogen aufgrund der besseren Chancen verdient ins Viertelfinale des HOLSTEN-Pokals ein.