Wachter wackelt, "Schiedi" sticht: Kein Feuerwek - aber "Dasse" kommt ohne "blaues Auge" davon

Osdorf-Coach hadert mit "fehlender Kaltschnäuzigkeit" - Ostermann zufrieden

29. September 2018, 00:27 Uhr

Am Ende konnten die Gäste einen mühsamen 2:0-Erfolg bejubeln und damit einen weiteren Satz in der Tabelle machen. Foto: Heiden

"Hier am Freitagabend zu spielen, mit den Rahmenbedingungen und vor den Zuschauern - da kann man sich auch mal schnell ein blaues Auge holen", wusste Elard Ostermann um die Vorzeichen - und erkannte: "Das war kein glanzvoller Fußball, kein Fußball-Feuerwerk - aber wir haben die Kugel richtig gut laufen lassen und das Spiel kontrolliert." Und weiter: "Ich glaube, viel besser kann man hier nicht spielen", befand der Trainer der TuS Dassendorf nach dem hart erkämpften 2:0-Sieg beim starken TuS Osdorf (alle Höhepunkte der Partie im LIVE-Ticker zum Nachlesen).

Osdorfs David Vetterlein (li.) und Mattia Maggio im Laufduell um den Ball. Foto: Heiden

Es waren die Szenen, mit denen Piet Wiehle im Nachgang noch haderte - und die ihn zu folgender Aussage bewegten: "Das sind so die Unterschiede im Fußball zwischen Kaltschnäuzigkeit und jugendlichem Leichtsinn - oder wie man das auch nennen soll." Gemeint war damit das, was sich vor 330 Zuschauern am Blomkamp zwischen der 51. und 56. Minute abspielte. Denn binnen jener fünf Zeigerumdrehungen nach der Pause hatte der TuS Osdorf gleich dreimal die Chance, dem Serienmeister so richtig wehzutun. Erst traf Jeremy Wachter aus etwas spitzem Winkel das Außennetz (51.), dann vergab der Torjäger vom Dienst die größte Chance, als er freistehend in Christian Gruhne seinen Meister fand (55.). Und schließlich konnte auch Mika Feigenspan - nach Hackenablage von Prince Hüttner, der im ersten Abschnitt auf der linken Abwehrseite die fehlenden Felix Schlumbohm (beruflich) und Felix Spranger (privat) vertrat, große Probleme hatte und nach dem Wechsel mit Mehmet Eren, der die Seite zumachte und auch Akzente nach vorne setzte, tauschte - den Dassendorfer Schlussmann nicht bezwingen (56.).

„Schied“ sticht - Saqib setzt Schlusspunkt

Die Antwort der "Kaltschnäuzigen": Erst musste sich Amando Aust nach einem Strafraum-Getümmel dem auf der Linie rettenden Volkan Eren beugen (59.), dann loppte Marcel von Walsleben-Schied die Kugel an die Latte (61.), ehe der Ex-Profi das Leder im nächsten Anlauf nach einem noch verlängerten Eckball von Sven Möller irgendwie pber die Linie wurschtelte - 0:1 (74.)! Osdorf wehrte sich, versuchte alles - doch der Dauer-Titelträger machte letztlich alles klar, als Mattia Maggio den gerade eingewechselten Muizz Saqib steil schickte und der ganz clever vom rechten Strafraumeck ins kurze Eck einschob (84.)!

Volkan Eren (li.) verhinderte auf der Linie noch vor dem 0:1 den Rückstand. Foto: Heiden

"Ich finde, dass wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben - eigentlich von der ersten Minute an", so Ostermann. "Wir hatten kurz nach der Pause einen kleinen Wackler drin, eine Phase, in der Osdorf ein, zwei sehr gute Chancen hatte. Aber wir haben das Spiel kontrolliert, müssen schon zur Halbzeit führen, haben trotzdem immer die Geduld bewahrt und am Ende gegen einen starken Gegner verdient gewonnen", hatte er aber sind überaus lobende Worte für die "Blomkampler" parat: "Die sind sehr unangenehm zu spielen, weil sie sehr schnell in der Umschaltbewegung und schwer auszurechnen und auszuschalten sind." Deshalb: "Wir sind zufrieden mit der Leistung - erst recht mit dem Ergebnis, weil es ein schwerer Gang für uns war - und mit der Art, wie wir hier gespielt haben. Aber es geht immer noch besser", sieht der Dassendorfer Coach noch Verbesserungspotenzial.

Wiehle: „Wenn wir die Tore in der ersten Halbzeit fangen, hätte ich es vielleicht noch verstanden“

Währenddessen ärgerte sich Wiehle noch immer über den Zeitpunkt des ersten Gegentores - und vor allem die Art und Weise: "Ein völlig bescheuertes Tor nach einem Standard, was es umso ärgerlicher macht!", konstatierte Wiehle uns fügte an: "Wenn wir die Tore in der ersten Halbzeit fangen, wo wir dem Gegner eigentlich mehr oder weniger hinterhergelaufen sind und ziemlich passiv waren, dann hätte ich das vielleicht noch irgendwie verstehen können. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel, standen kompakter und hatten sogar drei gute Möglichkeiten, um das 1:0 zu machen." Doch am Ende kam es eben ganz anders...

Autor: Dennis Kormanjos

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