Später Glinde-Punch: Albus rettet den Dreier
Trotz zweimaliger Führung: Wandsetal kassiert bittere Pleite
Zu Beginn ist Glinde besser und zielstrebiger. Nach dem 6:0-Auswärtssieg in der Vorwoche hätte man das Heimteam selbstbewusst erwartet, stattdessen agieren sie verhalten und bekommen den Gegner nicht in den Griff. Eine scharfe Hereingabe von Glindes Marcel Griem wird von Daniel Guth knapp neben das eigene Tor gegrätscht (13.), ehe sich Bo Gehrke im Fünfmeterraum durchsetzt, Shawn Scheele zum Kopfball kommt und Farhad Foroughy zum 0:1 trifft – allerdings ins eigene Gehäuse (22.). Erst nach der Glinder Führung wacht Wandsetal auf. Die erste Drucksituation der Hausherren führt zu zwei Ecken und einem Freistoß an die Latte (30.). Dann umkurvt Philipp Rössing Glinde-Fänger Mirko Brandt und schiebt tatsächlich zum 1:1 ein (32.).
Nun haben die Hinschenfelder Oberwasser. Eine Rössing-Flanke nickt Mike Plähn am völlig offenen langen Eck vorbei (39.). Wandsetal vergibt die Großchance, mit einer Führung in die Pause zu gehen. Nach dem Wechsel agieren beide Teams mit mehr Offensive und Risikobereitschaft. Es geht munter hin und her. Auf der einen Seite scheitert Rössing zwei Mal in Folge am Keeper (48.), auf der anderen segelt ein Distanzschuss von Simon Henningsen knapp vorbei (50.). Doch dann: Hereingabe Jan Philipp Schneekluth, Kopfball Plähn – das 2:1 wird Wandsetal von der Glinder Abwehr zu leicht gemacht (57.)!
Die Antwort lässt aber nicht lange auf sich warten. Nach Vorarbeit von Gehrke kann Khaibar Ibrahimi den Ball mit der Brust annehmen und dann im Fallen zum 2:2 abziehen (66.). Es kommt zu einer kuriosen Szene: Ein Freistoß von Foroughy von Höhe der Mittellinie senkt sich – statt zu den wartenden Mitspielern – fast direkt ins Tor (68.); einige Male verschätzen sich heute die Spieler mit weiten Bällen wegen des böigen Windes. Aber jetzt: Abdoulie Touray wird nicht gut genug bewacht und trifft zum 3:2 (69.). Doch postwendend fällt das 3:3, als sich Vincent Bakker im Strafraum durchsetzt und eine winzige Lücke findet (71.) – da schien gar kein Platz für einen Torschuss zu sein?!
Der Wandsetaler Moral gibt der erneute Ausgleich einen sichtbaren Knick; man glaubt nicht mehr dran, die drei Punkte einzufahren. Als sich alle mit einem Unentschieden abgefunden zu haben scheinen, kassiert die Elf von Sascha Wentzien das 3:4 durch Christian Albus im Nachsetzen, nachdem Torwart Steffen Falkenhagen den ersten Ball von Jakob Ernst noch parieren konnte. Glinde muss zwar nochmal zittern, da der Schiedsrichter vier Minuten Nachspielzeit gibt und die Wandsbeker noch bei zwei Ecken den Ball in den Glinder Strafraum tragen, wo die Abwehr bedenklich wackelt, aber schließlich dicht hält. Ein unterhaltsames Spiel, in dem eine Punkteteilung gerecht gewesen wäre, aber Glinde hatte im entscheidenden Moment das Glück auf seiner Seite.