Hansa 11 nach stürmischer Partie Spitzenreiter

Kummerfeld muss sich knapp geschlagen geben

24. September 2018, 11:26 Uhr

Der SC Hansa 11 erklimmt nach dem 1:0-Sieg gegen Kummerfeld die Tabellenspitze. Foto: Klaas Dierks

Am Freitagabend empfing der SC Hansa 11 den Kummerfelder SV bei Windböen um Stärke 7 Bft zum Auftakt des neunten Spieltages. Und auch die Partie selbst sollte sich als sehr bewegt erweisen. Während es für die Platzherren um das Erklimmen der Tabellenspitze ging, wollte der KSV sich so gut wie möglich verkaufen, um sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren.

Vor Anpfiff zeigt sich Heimtrainer Erkan Sancak etwas skeptisch, da mit Lennart Strate und Ezequiel Bautista Barbera die torgefährlichsten Spieler der Hamburger in der Startaufstellung fehlen. Aber auch die Gäste müssen mit Jonas Lienau eine bewährte Stammkraft ersetzen.

Hansas Pawlytta im Duell. Foto: Klaas Dierks

Von Beginn an wird Hansa aktiv und setzt die Gäste unter Druck. Kummerfeld gelingt es immer wieder mal offensive Akzente zu setzten, so durch Sebastian Rose nach sechs Minuten, aber der Schuss kann das Tor von Hansa-Keeper Dustin Reddig nicht wirklich in Gefahr bringen. Auch dem Schuss von Dominik Berlin nach zehn Minuten fehlt die letzte Durchschlagkraft. Auf der anderen Seite setzt in Abwesenheit von Strate und Barbera der sehr ballsichere Robert William Kipke das erste Ausrufezeichen durch einen scharf hereingebrachten Freistoß fast von der Grundlinie in den Torraum in der 12. Minute, der aber von der Verteidigung geklärt werden kann. Auch ein weiterer Freistoß bringt Gefahr, kann aber von Torwart Yannik Neumann zur Ecke geklärt werden. In der 20. Minute ist er aber, wie die gesamte Kummerfelder Verteidigung machtlos, als sich Robert Kipke nach Doppelpass mit Gonzalo Munoz Montaner gut durch die selbe spielt und den Ball aus 15 Metern in zentraler Position trocken unten links zur Führung versenkt.

Siegtorschütze für die Hausherren: Robert Kipke. Foto: Klaas Dierks

Nach einer halben Stunde Spielzeit der nächste gute Angriff der Platzherrn über die rechte Seite. Die in den Sechzehner geschlagene hohe Flanke wird von Kipke verpasst, aber Andy Schöne schnappt sich die Kugel am Fünfmeterraum, umspielt einen Verteidiger und zieht aus fünf Metern aus der Drehung ab. Der Torwart fliegt in die falsche Richtung – der Ball allerdings auch – nämlich Zentimeter am linken Pfosten vorbei ins Toraus. So bleibt es bei der knappen Führung. Neun Minuten später bereits der nächste vielversprechende Vorstoß der Roten. Über mehrere Stationen kommt der Ball zu Gonzalo Munoz Montaner, der mit dem Ball am Fuß im Sechzehner auf dem Weg zum Tor von Dennis Schade gerade noch gestört wird und zu Fall kommt. Der Schiedsrichter sieht trotz Protestes der Heimmannschaft keinen Regelverstoß. Die letzte nennenswerte Chance vor der Pause spielt sich auf der anderen Seite ab: auch hier kommt der Angreifer im Strafraum zu Fall, in diesem Fall Kummerfelds Goalgetter Christopher Keller. Auch hier bleibt die Pfeife stumm.

Nach Wiederanpfiff zeigt sich der Gast anfangs entschlossener. Erneut ist es Keller, der diesmal versucht im Vollsprint eine hohe Flanke zwischen zwei Verteidigern im Sechzehner anzunehmen. Das gelingt nicht gut genug, um daraus einen Abschluss zu zaubern. Dann ist wieder Hansa am Zug. Zweimal versucht es Wladislaw Hering in der Box des Gegners, zweimal wird er geblockt. Jetzt flankt er auf Andy Schöne, doch der bleibt heute glück- weil torlos.

Der langjährige Oberliga-Recke Philipp Erdmann (re.) im Kampf um den Ball. Foto: Klaas Dierks

Durch das knappe Ergebnis bleibt die Partie bis zum Schluss offen und spannend. Kummerfeld ist zwar den ballsicheren und oft schnell kombinierenden Hamburgern spielerisch unterlegen, aber das Team hält bis zum Abpfiff mit großem Kämpferherz dagegen. Mit langen Bällen in die Spitze haben die Schleswig-Holsteiner immer wieder mal die Chance zum Ausgleich und bleiben daher gefährlich. Die größte Chance bekommt Sebastian Rose in der 60. Minute, als er mit viel Platz auf halbrechts gut 20 Meter frei auf das Tor zuläuft und dann, den Atem der Verfolger im Nacken, von der Strafraumgrenze den Ball am herauslaufenden Keeper Reddig rechts vorbei schiebt – aber auch knapp einen Meter rechts am Tor. Die Führung hält.

Kummerfelds Rose hätte für eine Punkteteilung sorgen können. Foto: Klaas Dierks

Beide Seiten bekommen noch Chancen das Ergebnis zu verändern, aber entweder wird der Ball kurz vor Überqueren der Linie noch gestoppt, oder das Leder geht mehr oder weniger weit daneben. Die spektakulärste Aktion darf Hansas Cenk Akbulak für sich verbuchen, der einfach mal von der rechten Seitenlinie aus gut 30 Metern den Hammer rausholt und den Ball hauchzart am linken Knick vorbei setzt. Am Ende der von beiden Seiten kämpferisch, aber nicht unfair geführten Partie, die in den letzten Minuten etwas hektisch wird, muss sich Kummerfeld geschlagen geben, kann aber erhobenen Hauptes das Feld verlassen. Die Hamburger skandieren "Spitzenreiter, Spitzenreiter!" Das sind sie bis mindestens Sonntag und gegebenenfalls länger, wenn Lurup auswärts gegen starke Wedeler patzen sollte. Aber selbst wenn nicht: "Wir sind die stärkere Mannschaft!" Da ist sich Trainer Erkan Sancak ganz sicher.

Klaas Dierks

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