„Der Aufstieg wäre das Nonplusultra – da sagt keiner nein!“

Dersimspors Neuzugang Beytullah Atug im Interview

04. September 2018, 13:03 Uhr

Von der Ober- in die Landesliga: Am Wochenende feierte Beytullah Atug seine Premiere im Dersimspor-Dress. Foto: Knötzsch

Es war eine der großen Überraschungen der am Freitag beendeten Transferfrist: Beytullah Atug wechselte von Altona 93 zu Dersimspor. Beim Hansa-Landesligisten absolvierte er am vergangenen Wochenende gegen den FC Elazig Spor bereits seine erste Partie im Dersim-Dress und hätte im Anschluss an seine Einwechselung in der 62. Minute vier Zeigerumdrehungen später beinahe sogar sein Premieren-Tor erzielt. Wir haben mit dem 27-Jährigen über seinen Wechsel, seinen neuen Verein und seine Ziele gesprochen.

FussiFreunde: Bey, für viele kam dein Wechsel vom AFC zu Dersim in der vergangenen Woche unerwartet. Erzähl uns doch mal, wie das Ganze zustande kam und warum du nicht mehr in Altona bleiben wolltest...

Beytullah Atug: Das ist eigentlich ganz simpel. Vorab möchte ich aber Altona noch einmal loben. Das ist ein super Top-Verein, der seit Jahrzehnten, nein: eigentlich seit Jahrhunderten, seinen Platz in Hamburg gefunden hat. Es ist etwas Besonderes gewesen, dort zu spielen. Mit dem Verein, dem Trainer und der Mannschaft hat der Wechsel überhaupt nichts zu tun. Das ist eine berufliche Entscheidung gewesen. Ich bin beruflich mehr unterwegs. Altona strebt an, wieder hoch in die Regionalliga zu kommen. Es ist schwierig, mit meiner Arbeit da nachzuziehen.

Also spielte die Situation, dass du in den ersten Spielen kaum zum Zug gekommen bist, beim Wechsel keine Rolle?

Atug: Nein, ich bin ja aus den genannten beruflichen Gründen nicht zum Zug gekommen. Das war für mich keine Alternative. Man muss ehrlich zu sich selbst sein: Ich spiele jetzt meine letzten Jahre auf so einem hohen Niveau Fußball – und da will ich dann auch spielen. Das wäre bei Altona schwierig geworden, weil der Beruf natürlich vorgeht. Mit Dersim habe ich eine gute Alternative gefunden. Ich kenne viele Leute hier, das Umfeld gefällt mir. Deswegen ist mir die Entscheidung relativ einfach gefallen.

Hast du dich bewusst für Dersim entscheiden? War ein Wechsel innerhalb der Oberliga kein Thema?

Atug: Doch, es gab viele Gespräche mit Vereinen aus der Oberliga. Es waren die letzten Prozente, die nicht gepasst haben. Und dann hat es halt bei Dersim geklappt. In die Landesliga zu gehen, ist für mich kein Rückschritt. Hier gibt es auch Ambitionen nach oben – die will ich mitgehen. Wir haben super Kicker im Team, gemeinsam können wir viel bewegen.

Und am Ende steht dann der Aufstieg in die Oberliga?

Atug: Das wäre das Nonplusultra. Es ist erst einmal wichtig, eine gute Saison zu spielen und hier Fuß zu fassen, der Landesliga seinen Stempel aufzudrücken. Wenn man dann den Aufstieg schafft – wieso nicht!? Da sagt keiner nein!

Interview: Jan Knötzsch