Dersim reicht Klage ein – Gümüs: „Ab Freitag sind wir heimatlos!“

Nutzungsrechte für den Platz an der Baererstraße enden am 31. August

29. August 2018, 12:34 Uhr

Der Sportplatz an der Baererstraße: Hier darf Dersim nach dem 31. August nicht mehr spielen. Foto: Knötzsch

Nächster Akt in der Diskussion zwischen Hansa-Landesligist Dersimspor und dem Bezirksamt Harburg um die Nutzung des Sportplatzes an der Baererstraße: Nachdem das Bezirksamt dem Verein die Überlassungs- und Nutzungsverträge zum 31. August 2018 gekündigt hat und sich die beiden Parteien in den letzten Wochen in diversen Stellungnahmen gegenseitig Vorwürfe machten, geht die ganze Angelegenheit nun vor Gericht.

„Wir haben am Montag Klage gegen die Entscheidung des Bezirkamts, uns die Verträge zu kündigen, eingelegt“, erklärt Dersimspors Vorstandsmitglied Serdar Gümüs auf Anfrage der FussiFreunde-Redaktion und berichtet: „Die Richterin hat dem Bezirksamt bis heute Zeit gegeben, eine Stellungnahme abzugeben. Aber die können nicht, weil es einen Wechsel im Rechtsreferat gegeben hat.“ Dersim werde, so Gümüs weiter, „nun erst einmal abwarten“. Damit ist erst einmal folgendes Fakt: „Offiziell sind wir damit ab Freitag heimatlos“, sagt Gümüs, der uns Mitte August ausführlich Rede und Antwort zum Thema stand (Hier geht’s zum Video).

Verein weist Vorwürfe weiterhin zurück

Zum Streit zwischen dem Bezirksamt und dem Hansa-Landesligisten war es gekommen, weil das Bezirksamt dem Club „wiederholte vertragswidrige Verhaltensweisen“ vorwirft – unter anderem geht es dabei um den Aufbau und Betrieb eines Imbisswagens, den Abbau von Fahrradständern und die exklusive Nutzung eines Raums in der an den Platz grenzenden Sporthalle. All dies sei, so die Aussage des Bezirksamtes, ohne eine Genehmigung geschehen. Zudem stehen Vorwürfe über Beleidigungen gegenüber einer Behörden-Mitarbeiterin und den angeblichen Einsatz einer Gaspistole auf dem Platz an der Baererstraße im Raum. Der Verein, inzwischen durch den Rechtsanwalt Dirk Tauber vertreten, weist sämtliche Vorwürfe von sich und beruft sich, was die Vorwürfe der unrechtmäßigen Nutzung angeht, auf mündliche Absprachen mit dem mittlerweile verstorbenen Platzwart. Der einzige Fehler des Vereins sei es, dass man diese Absprachen nicht schriftlich fixiert habe, so Gümüs.

Jan Knötzsch