Suntic: „Es war ein unangenehmes Gefühl“

Mittelfeldspieler erklärt seinen „Blitz-Wechsel“

27. Juli 2018, 23:59 Uhr

Danijel Suntic (re.) verließ den TSV Sasel nach nur wenigen Tagen schon wieder in Richtung Dassendorf. Foto: KBS-Picture.de

Nach der öffentlichen Verlautbarung seines Wechsels zum TSV Sasel folgte am Freitagmorgen die überraschende Wende: Danijel Suntic ist per sofort kein Teil mehr der „Parkwegler“, sondern offizieller Neuzugang beim Hamburger Serienmeister TuS Dassendorf an! Ein Transfer, der für Erzürnen auf der einen und für Verwunderung auf der anderen Seite sorgte. Suntic selbst stellte sich am Mittag unseren Fragen zur Kehrtwende – und gesteht: „Es war ein unangenehmes Gefühl, Danny (Zankl, Sasel-Trainer; Anm. d. Red.) die Entscheidung mitzuteilen, weil ich nun auch das erste Mal in so einer Situation gesteckt habe und zum ersten Mal diese Erfahrung machen musste. Und ich kann sagen: es ist echt keine schöne Erfahrung.“

Der 25-jährige Mittelfeldspieler ist bemüht darum, die Wogen zu glätten – und meint: „Ich war zwar nur kurz bei Sasel, habe in der Zeit aber schon die Wärme dort gespürt und die Liebe, die einem entgegengebracht wird.“ Eigentlich, so Suntic, war zunächst einmal nur angedacht, „dass ich mich bei Sasel fit halte“. Nach kurzer Zeit gab er dem Verein jedoch seine Zusage („Ja, das stimmt“). Allerdings erzählt er auch: „Beim Training habe ich zu Danny gesagt: Wenn etwas Lukratives oder Ambitioniertes kommen sollte, würde ich es gerne annehmen. Dass das jetzt der Fall ist und so schnell geht, damit hätte ich natürlich auch nicht gerechnet.“ Sasels Übungsleiter erklärt uns gegenüber: „Man hat sich gegenseitig eine Zusage für diese Saison gegeben. Nicht umsonst hat er schon ein Test- und Pokalspiel mitgemacht, sich im Trikot des TSV Sasel ablichten lassen und über den Wechsel bereits öffentlich gesprochen. Es gab auch keine Vereinbarung eines Hintertürchens. Letztlich hat das ‚lukrative’ Angebot die Zusammenarbeit beendet.“

„Habe jetzt die Erfahrung gemacht, länger mit meiner Entscheidung zu warten“

In Dassendorf will Suntic den „großen Konkurrenzkampf annehmen“. Foto: KBS-Picture.de

Mit Dassendorf stand Suntic indes schon „die letzten drei, vier Jahre in Kontakt“, wie er uns verrät. „Seitdem ist der Draht nie abgerissen.“ Und weiter: „Wenn man sich das gesamte Konstrukt anguckt, dann passt Dassendorf einfach besser zu mir.“ Auch wenn er um die enorme Leistungsdichte am Wendelweg weiß: „Ich bin ein Typ, der den Konkurrenzkampf liebt. Das holt nochmal die nötigen Prozente aus dir heraus. Bei Teutonia war es ja auch so, dass niemand gedacht hätte, dass ich dort spiele. Aber ich habe den Konkurrenzkampf angenommen und mich letztendlich durchgesetzt. Ob das in Dassendorf auch der Fall sein wird, wird sich zeigen.“

Hinzu kommt der geringere Anfahrtsweg – Suntic ist in Kirchsteinbek sesshaft – und die frühen Trainingszeiten bei Dassendorf, „was mir mehr entgegenkommt“, wie er sagt. Nichtsdestotrotz: „Ich kann verstehen und nachvollziehen, dass Danny sauer ist“, so Suntic, der sich aber auch wünscht, dass man sich in dessen Lage hineinversetzt. Dennoch: „Ich war es Sasel und Danny einfach schuldig, dass es letztlich doch noch auf eine vernünftige Art und Weise abläuft und ich es ihnen selbst erkläre.“ Auf die Frage, was Suntic im Nachhinein anders hätte handhaben können oder müssen, entgegnet er: „Das Problem ist einfach, dass ich zu früh irgendwo zugesagt habe. Diese Erfahrung habe ich gemacht, dass ich letztendlich etwas länger mit der Entscheidung warten sollte.“

Zankl: „Ich bin weder sauer noch enttäuscht“

In Dassendorf freut er sich nun unter anderem auch auf ein Wiedersehen mit Keeper Christian Gruhne, den „Sunti“ seit der Kindheit kennt. „Damals, als ich mit dem Fußball angefangen habe, hat er bei Bille-Horn ein Jahr über mir gespielt. Der Kontakt ist immer bestehen geblieben.“ Auch wenn es die ersten Anläufe aus unterschiedlichsten Gründen nicht mit einem Wechsel nach Dassendorf geklappt hat, ist er nun am Wendelweg angekommen. Auch, weil Neucoach Elard Ostermann das Werben noch einmal intensiviert hat. „Mein Ziel ist es, dass ich mich bestmöglich in die Mannschaft einbringe und dem Team mit meinen Qualitäten weiterhelfen kann. Auch wenn ich die Vorbereitung nicht mitmachen konnte.“ Und am Ende des Tages heißt es dann doch – zumindest aus Dassendorfer Sicht: Was lange währt, wird endlich gut. In Sasel wird man dies jedoch ein wenig anders sehen. Zankl abschließend: „Ich bin weder sauer noch enttäuscht, sondern habe in der Kürze der Zeit einen Haken hinter diese Thematik gemacht. Wir lernen aus solchen Sachen und sind sehr froh, solch einen Kader, solche Charaktere und solche Spieler, mit denen wir zum Teil schon über Jahre hinweg zusammenarbeiten, zu haben. Das wissen wir gerade umso mehr zu wertschätzen!“

Autor: Dennis Kormanjos