„Schüler“ besiegt „Lehrer“ - „Neuer“ HUFC gegen Rantzau obenauf

Fürstenberg: „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schon eine Sensation!“

29. Juni 2018, 23:15 Uhr

Alessandro Schirosi (am Ball) trug mit einem Tor und einer Vorlage maßgeblich zum Sieg von Hamm United bei. Foto: Schnell

Das Testspiel-Duell zwischen Hamm United und dem SSV Rantzau war aus mehreren Gründen ein besonderes: Zum einen trafen zwei Teams aufeinander, die in der vergangenen Saison den Aufstieg aus der Bezirksliga geschafft hatten, zum anderen fungierte Sidnei Marschall, Coach von Hamm United, früher als verlängerter Arm auf dem Platz von Rantzau-Übungsleiter Marcus Fürstenberg. Ob in Bramfeld oder bei TuRa Harksheide, wo er später auch zum Co-Trainer Fürstenbergs aufstieg. In der vergangenen Saison assistierte der langjährige „Schüler“ seinem „Lehrer“ beim SSV Rantzau - nun traf er auf sein ehemaliges Team. Auf dem Platz war das Ganze schließlich eine deutliche Nummer. Die „Hammer“ präsentierten sich in besserer Frühform und siegten klar mit 3:0.

Dabei gehörten die ersten 10 Minuten den Gästen vom SSV Rantzau, die zu Beginn mehr vom Spiel hatten. Doch nach 12 Minuten lag der Ball plötzlich im Rantzauer Gehäuse. Stephan Rahn brachte einen Freistoß als Flanke auf den Kopf von Matthias Märtens und der nickte zur Führung für Hamm United ein. Sowohl Rahn, der in seiner Karriere 21 Regionalliga-Spiele absolviert hat, als auch Märtens sind Hammer Neuzugänge. „Märtens kommt aus der Bremen-Liga, ist nach Hamburg gezogen und hat hier einen Verein gesucht. Er konnte uns im Test-Training überzeugen. Er hatte noch zwei andere Angebote, aber hat sich für uns entschieden. Es ist gut, ihn in der Mannschaft zu haben“, erklärte Trainer Marschall.

Fürstenberg: „Manchmal sind wir immer noch die „Bezirksliga-Fussis“

Mit der 1:0-Führung im Rücken übernahmen die „Geächteten“ dann das Kommando – und legten den zweiten Treffer nach. Rahn spielte eine Ecke zu Schirosi, der den Ball in die Mitte flankte. Dort köpfte Yücel zum 2:0 ein (21.). Nach einer halben Stunde kam der nächste Rückschlag für Rantzau: Kapitän Till Bruns knickte um und musste verletzt raus. „Sein Knöchel ist noch nicht angeschwollen. Vielleicht hat er Glück gehabt, und es ist nicht so schlimm wie zunächst befürchtet“, hoffte Trainer Fürstenberg später. Kurz darauf hatten die Gäste eine gute Chance: Einen Kopfball von Tim Heinitz klärte Rahn aber ganz stark auf der Linie (34.). Es blieb beim 2:0 zur Pause.

Marschall: „Das A und O ist, eine Mannschaft zu werden!“

Die ersten beiden Tore erzielte HU nach Standardsituationen. Foto: Schnell

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff gelang HUFC der dritte Treffer. Märtens setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente mit einer flachen Hereingabe den in der Mitte eingelaufenen Schirosi, der aus fünf Metern eiskalt einnetzte (56.). In der 83. Minute hatte Christian Ayin eine weitere gute Chance gegen die zunehmend müden Rantzauer, doch SSV-Keeper Knut-Ole Mohr parierte gut. So hieß es am Ende 3:0 für Hamm United. Wichtiger als das Ergebnis sind in einem Testspiel aber die Erkenntnisse. Beide Trainer zogen nach der Partie ihr Fazit: Hamm Uniteds Sidnei Marschall erklärte: „Das war unser erstes Testspiel. Es hat natürlich einiges noch nicht gepasst, was bis zum Pflichtspielstart noch besser werden muss. Aber man hat schon gesehen, dass die Jungs mit dem Ball umgehen können. Wir haben einige Neue dabei – das Team muss sich erst finden! Das A und O ist, eine Mannschaft zu werden und als echte Einheit aufzutreten.“ Marschall möchte, dass sein Team mit Ballbesitz und fußballerisch guten Leistungen überzeugen kann: „Wir wollen ‚Fussi’ spielen! Das ist der Ansatz.“

Fürstenberg: „Wir sind ein Kollektiv, das zusammenhält!“

Mit zunehmender Spieldauer war Rantzau die Müdigkeit nach intensiven Trainingseinheiten anzumerken. Foto: Schnell

Sein Gegenüber Marcus Fürstenberg gab zu Protokoll: „Die erste Halbzeit war anständig und gut, aber wir haben zwei dusselige Kopfball-Gegentore kassiert. Spätestens in der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir gestern noch viel Konditionstraining gemacht haben. Da waren die Beine dann schwer, und wir haben ein bisschen quer durcheinander gespielt! Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass die Jungs noch zu lieb sind. Wir sind dann manchmal immer noch die ‚Bezirksliga-Fussis.‘ Wir müssen cleverer werden und auch mal ein taktisches Foul machen!“ Fürstenberg betonte, dass die nächste Saison in der Landesliga kein leichtes Unterfangen sein wird. „Es geht nur um den Klassenerhalt! Das wird ein harter Gang! Wir haben nur wenig Erfahrung, kaum ein Spieler hat schon in der Landesliga gespielt. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schon eine Sensation! Aber wir sind ein Kollektiv, das zusammenhält und so etwas erreichen kann.“


Währenddessen teilte uns Hamm-Manager Jassi Huremovic mit, dass sich der Verein im Guten von Max Leinung, Ilir Aliu und Nico Fischer getrennt habe. „Wir wünschen den drei Spielern auf ihrem sportlichen Weg alles Gute!“

Autor: Josa Schnell