Mahrt: „Es war keine Entscheidung gegen Dersimspor, sondern für Süderelbe!“

Der 29-jährige Offensivmann wechselt an den Kiesbarg

28. Juni 2018, 15:26 Uhr

Chris Mahrt verlässt Dersimspor und heuert bei Oberligist FC Süderelbe an. Foto: KBS-Picture.de

Christopher Mahrt ist im Hamburger Amateurfußball schon viel herumgekommen – nun steht für ihn die nächste und damit neunte Station an. Der 29-Jährige, der im Jugendbereich für den HSV und St. Pauli gespielt hat, verlässt Hansa-Landesligist Dersimspor und wird in der kommenden Spielzeit für den FC Süderelbe auflaufen. Dabei hatte Dersim jedoch bereits seinen Verbleib vermeldet. Im Gespräch mit der FussiFreunde-Redaktion erklärt Mahrt, wieso er sich doch noch für den Wechsel entschieden hat. Zudem erklärt der Offensivspieler, warum Dersim in der vergangenen Saison trotz einer hochkarätig besetzten Mannschaft den Aufstieg verpasst hat.

Warum er sich zunächst für einen Verbleib bei Dersim und dann doch für einen Wechsel entschieden hat – das sei „gar nicht so leicht zu erklären“, so Mahrt, der die Entscheidung folgendermaßen begründet: „Dersim hatte relativ früh begonnen, Gespräche mit den Spielern zu führen. Ich verstehe mich mit Trainer Sven Siebert und dem damaligen Manager Serdar Gümüs gut. Ich habe einige Bedingungen gehabt, unter denen ich mir vorstellen konnte zu bleiben und habe dann für die nächste Saison zugesagt. Aber es haben sich noch einige Vorausssetzungen bei Dersim geändert, unter anderem hat Serdar Gümüs entschieden den Verein zu verlassen.“

„Ich wollte unbedingt nochmal Oberliga spielen!“

So änderten sich Mahrts Pläne: „Ich habe dann das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht und habe erklärt, dass ich den Verein verlassen will. Das war ein sehr offenes Gespräch.“ Der Hauptgrund für die Entscheidung war der Wunsch nach einer größeren sportlichen Herausforderung eine Liga höher: „Ich wollte unbedingt nochmal Oberliga spielen! Die Oberliga ist schon etwas anderes als die Landesliga. Ich habe in den letzten Jahren immer bei ambitionierten Landesligisten gespielt. Bei Türkiye bin ich nach dem Aufstieg gegangen, bei Hamm und Dersimspor hat es nicht geklappt aufzusteigen. Aber ich denke, dass ich die Qualität habe, in der Oberliga zu spielen.“ Als Mahrt 2010 aus Wuppertal nach Hamburg zurückkam spielte er unter anderem für Curslack-Neuengamme und den Niendorfer TSV im Hamburger Oberhaus. „Ich bin jetzt mit 29 Jahren im besten Fußballeralter und wollte wieder in die Oberliga“, erklärt Mahrt, der daher auch betont: „Es war keine Entscheidung gegen Dersim, sondern dafür in der Oberliga zu spielen. Bei Dersim geht es sehr familiär zu. Das ist gut, wenn man sich voll mit dem Verein identifiziert. Das habe ich in der letzten Saison auch. Aber jetzt habe ich mir persönlich die Frage gestellt, was ich sportlich will und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nochmal richtig strukturiert spielen will.“

„Man braucht Disziplin, Einstellung und Wille – und zwar über die ganze Saison hinweg!“

Mahrt glaubt, dafür mit Süderelbe die richtige Adresse gefunden zu haben: „Ich bin mit Martin Sobczyk (Innenverteidiger bei Süderelbe, Anm. d. Red.) gut befreundet. Über ihn bin ich auf Süderelbe gekommen. Ich habe Bock, richtig Gas zu geben! Süderelbe ist ein sehr gut geführter Verein. Mein erster Eindruck ist, dass wir auf dem besten Weg sind, als Mannschaft eine echte Einheit zu werden! Wir arbeiten in der Vorbereitung hart, um ein gutes Fitnesslevel zu erreichen. Es sind einige richtig starke junge Spieler dazugekommen. Gemeinsam mit den anderen erfahrenen Akteuren möchte ich die Rolle als Führungsspieler gestalten. Ich will mit meiner Leistung vorangehen!“ Mahrt traut dem Team eine gute Saison zu: „Wir können nur als Kollektiv Erfolg haben. Süderelbe ist ein eher kleiner Verein. Wir werden mit einem guten Plan auftreten und wollen die eine oder andere Mannschaft ärgern. Ich denke, wir können einen besseren Tabellenplatz einnehmen, als viele Leute es Süderelbe zutrauen!“

Zum Schluss wirft Mahrt noch einen Blick zurück auf die vergangene Saison, die man – ursprünglich mit Aufstiegsambitionen gestartet – am Ende ganze 17 Punkte hinter Meister Meiendorf abschloss. Warum reichte es nicht zu mehr? „Wir waren qualitativ vom Kader her die beste Mannschaft! Aber Meiendorf war als Kollektiv besser und hatte den besseren Plan!“, so Mahrt, der ebenso deutlich hinzufügt. „Es gehört mehr dazu als gute Spieler zu haben, wenn man aufsteigen will. Man braucht Disziplin, Einstellung und Wille – und zwar über die ganze Saison hinweg, nicht nur in einzelnen Spielen. Dann kann man auch Rückschläge verarbeiten und daran wachsen. Es hat bei uns die Struktur im Spiel gefehlt. Wir waren gut, wenn wir am Ball waren, aber das reicht nicht.“ Konkurrent Meiendorf habe das besser gemacht. „Meiendorf hat gut strukturierten und geplanten Fußball gespielt. Trainer Baris Saglam hat dort nicht nur eine starke Mannschaft, sondern auch ein sehr gutes Team ums Team aufgebaut.“

Neben Mahrt wechseln auch Edison Sa Borges Dju, Prince Dzigbede und Daoud Raji von der Baererstraße an den Kiesbarg. Ebenfalls neu beim Walek-Ensemble: Marcel Rodrigues, Oguz Koras (beide BU), Gerrit Siegismund, Rabii Msalemi (beide Buxtehuder SV), Hamilton Alvarez Sanchez (Juventude), Tim Baris Schulze (Buchholz 08), Tom Sethmacher (A-Jugend FCS), Olivier Fabiszewski und Justin Heinbockel (beide JFV A/O/Heeslingen).

Autor: Josa Schnell