Algan vor neuer Aufgabe: „Ich weiß, wie bei Nikola Tesla die Dinge funktionieren“

Der ehemalige Stürmer Faik Algan übernimmt seinen ersten Trainerjob

22. Juni 2018, 15:06 Uhr

Faik Algan übernimmt nach seiner Spielerkarriere als erste Trainerstation den FK Nikola Tesla. Foto: noveski.com

Vor einigen Wochen hatten wir bereits berichtet, dass Faik Algan gemeinsam mit Co-Trainer Elvir Demirovic in der kommenden Saison den FK Nikola Tesla trainieren wird (hier). Nun haben wir mit dem 36-Jährigen, der als Spieler bei zahlreichen Vereinen im Hamburger Amateurfußball aktiv war, über seine erste Aufgabe als Trainer gesprochen. Algan hat der FussiFreunde-Redaktion auch verraten, worauf der Fokus in der Saisonvorbereitung liegt.

Nach dem Abschluss der Spielerkarriere als Trainer weiter im Fußball aktiv zu sein, war schon seit längerem Faik Algans anvisierter Weg, wie der Bruder von Altona 93-Coach Berkan Algan erklärt: „Das war schon immer ein Aspekt, den ich im Kopf hatte. Ich war mit Nikola Tesla, auch nachdem ich dort nicht mehr gespielt hatte (Algan stand in der Rückrunde der Saison 15/16 für Tesla auf dem Platz, Anm. d. Red.), weiterhin in Kontakt. Als dann jetzt das Angebot kam, den Trainerposten zu übernehmen, hatte ich direkt Lust darauf.“ Algan zog Nikola Tesla dabei anderen Vereinen vor, die ebenfalls Interesse äußerten. „Ich hatte noch zwei andere Angebote. Aber bei Tesla weiß ich, wie die Dinge funktionieren und kenne das Umfeld. Ich kann relativ gut einschätzen, was auf mich zukommt. Hier herrscht eine familiäre Atmosphäre.“

„Das könnte auch ein Jürgen Klopp jetzt noch nicht sagen“

Faik Algan wird das Traineramt bei Nikola Tesla gemeinsam mit Elvir Demirovic, der als Co-Trainer fungieren wird, ausfüllen. Die Konstellation ist insofern eine besondere, als dass Demirovic vor zwei Jahren noch Algans Trainer bei Tesla war. „Ich kannte Elvir schon länger. Wir haben die gleiche Philosophie und Auffassung vom Fußball. Ich habe ihn gefragt, ob er sich das vorstellen kann, und er hat gleich ja gesagt“, erklärt Algan, wie es zur Zusammenarbeit kam. „Ich denke, dass wir sehr gut harmonieren werden. Die Vorbereitung läuft jetzt seit einer Woche und es passt bisher alles wirklich gut zusammen!“

Algan beschreibt, welche Erwartungen er an die kommende Saison hat: „Unser erstes Ziel ist natürlich der Nicht-Abstieg. Ich würde gerne einen sicheren Platz im Mittelfeld erreichen. Wir haben viele junge Spieler geholt, teilweise kommen diese gerade aus der A-Jugend. Diese neu zusammengewürfelte Mannschaft muss sich erst finden. Ich denke, es wird eine Zeit dauern, bis die Spieler alle Abläufe kennen und die Mechanismen greifen.“ Daher sei eine Prognose schwierig – einen Ansatz will Algan aber in jedem Fall umsetzen: „Wir wollen flexibel auftreten und unsere Spielweise, je nach Gegner, anpassen können. Dafür probieren wir jetzt in der Vorbereitung viele verschiedene Systeme aus. Grundsätzlich wird es wichtig sein, dass wir defensiv gut stehen.“ Wie die Herangehensweise final aussieht, will Algan in erster Linie auch vom Spielermaterial abhängig machen. „Wir müssen gucken, welche Ausrichtung am besten zur Mannschaft passt, ob es den Spielern eher liegt offensiv oder defensiv zu agieren. Das werden wir bis zum Saisonstart herausfinden.“ Auf einige Eventualitäten müsse man aber auch immer spontan reagieren. „Man weiß jetzt noch nicht, welche Spieler später in der Saison gut in Form sind. Es kann sein, dass ich zwei Stürmer habe, die Top-Leistungen bringen, aber es kann auch sein, dass nur einer richtig fit ist. Das könnte auch ein Jürgen Klopp jetzt noch nicht sagen. Das geht jedem Trainer auf der Welt so!“

Autor: Josa Schnell