Fischer: „Wir treten an, um aufzusteigen – egal in welcher Staffel“

Türkiye-Coach erklärt: Einteilung in die Landesliga Hammonia war gewünscht

12. Juni 2018, 12:05 Uhr

Da soll's hingehen: Michael Fischer will mit dem FC Türkiye wieder in die Oberliga aufsteigen. Foto: KBS-Picture.de

Es war die Überraschung bei der Staffeleinteilung der Hamburger Fußballverbandes am gestrigen Montag: Der FC Türkiye spielt in der kommenden Saison in der Landesliga Hammonia. Wer aber nun erwartet hätte, dass der Club aus Wilhelmsburg mit dieser Einteilung unzufrieden ist – schließlich spielte man vor dem Aufstieg in die Oberliga jahrelang in der Landesliga Hansa – und dagegen beim HFV interveniert, der sieht sich getäuscht. Wir haben mit Trainer Michael Fischer über die neue sportliche Heimat und die Planungen für die kommende Serie gesprochen. 

„Ich wollte gerne in die Landesliga Hammonia. Dort kenne ich mich aus, das ist für mich als Trainer besser“, bringt „Fischi“ direkt Licht ins Dunkel – und gibt gleich eine Kostprobe von seinem Wissen um die zukünftige Staffel seiner Mannschaft. „Ich kann nur sagen: Achtung, Achtung Union Tornesch! Die sehe ich ganz stark“, erklärt der Türkiye-Trainer und hat auch gleich noch weitere Teams auf dem Zettel: „Mit Tornesch, Paloma, dem HSV III und uns gibt es einige Mannschaften, die sich die Augen auskratzen werden. HR kann ich noch nicht einschätzen.“ In der Spitze „sehe ich die Hammonia stärker als die Hansa-Staffel mit Dersimspor oder Bramfeld. Insgesamt ist die Hansa allerdings ausgeglichener als die Hammonia“, so Fischer. 

„Ich möchte Spieler, die mit dem Mannschaftsgedanken was anfangen können“

„Der Abstieg ist ganz eindeutig unser Eigenverschulden“, sagt Fischer über die gerade beendete Saison. Foto: KBS-Picture.de

Dass sein Team in der neuen Serie eine Liga tiefer als noch in der abgelaufenen Saison ran muss, „ist ganz eindeutig unser Eigenverschulden“, wirft Fischer nur einen kurzen Blick zurück auf die vergangene Spielzeit, die für ihn Geschichte ist. Ändern kann er den Abstieg der Wilhelmsburger nun so oder so nicht mehr. Aber er kann sich und der Mannschaft Ziele für die Zukunft setzen – und genau das tut „Fischi“ auch: „Wir gehen das ganze offensiv an: Wir treten an, um aufzusteigen – egal in welcher Staffel. Das wäre sowohl in der Hammonia als auch in der Hansa unser Ziel gewesen“, gibt der 50-Jährige unumwunden zu und liefert natürlich auch gleich eine Begründung nach, warum er mit so viel Nachdrücklichkeit von einer sofortigen Rückkehr spricht, statt kleine Brötchen zu backen: „Es werden viele gute Spieler dazukommen.“ Namen will der Übungsleiter des Oberliga-Absteigers aber noch keine nennen.

„Wir machen es nicht so wie andere Vereine, dass wir vermelden: Wir haben heute eine Banane gekauft und morgen holen wir uns einen Joghurt. Ich bin aber guter Dinge. Wir haben in dieser Woche noch ein paar ausstehende Gespräche und wollen einiges klar machen, wenn es ideal läuft“, konstatiert Fischer und gibt zumindest preis: „Wir haben acht Spieler aus dem Kader der letzten Saison, die bleiben. Dazu kommen sechs Neue. Ich brauche noch einen Torwart. Am Ende möchte ich mit 23 oder 24 Mann in die neue Serie gehen.“ Dabei werden, so Fischer, „schon einige Oberliga-Spiele an Erfahrung dazukommen.“ Und, was dem Coach noch viel wichtiger ist: „Es kommen Jungs, die vom Charakter her ins Team passen. Ich möchte Spieler, die Teamplayer sind und mit dem Mannschaftsgedanken etwas anfangen können, keine Egoisten.“ Davon hatte „Fischi“ („Wir sind bei den ersten 14, 15 Mann, die bisher sicher sind, gut besetzt und haben auch noch ein bisschen was in der Hinterhand“) in der vergangenen Saison genug, das Ende ist bekannt...

Jan Knötzsch