„D“ trifft „D“: Dassendorf im DFB-Pokal gegen Duisburg

Losfee Palina Rojinski beschert der TuS einen Zweitligisten

08. Juni 2018, 23:12 Uhr

DFB-Präsident Reinhard Grindel zeigt den Dassendorf-Gegner: MSV Duisburg. Foto; Knötzsch

Die TuS Dassendorf trifft in der Ersten Hauptrunde des DFB-Pokalwettbewerbs der Saison 2018/2019 auf den MSV Duisburg. Das ergab die Auslosung, die im Anschluss an das Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund stattfand. Die Schauspielerin und Moderatorin Palina Rojinski, die im Rahmen des ARD-Sportschau-Clubs die Partien zog, fischte die TuS um 22:42 Uhr unter der Aufsicht von DFB-Präsident Reinhard Grindel, der als Ziehungsleiter fungierte, aus dem Topf. Während die Auslosung im Dassendorfer Clubheim am Wendelweg auf einer Leinwand gezeigt wurde, waren mit Mäzen Michael Funk, Fußball-Abteilungsleiter Frank Flatau und „Finanz-Minister“ Robert Mimarbachi drei TuS-Vertreter live in der Westfalenmetropole vor Ort.

Noch nach dem ODDSET-Pokalfinale gegen den Niendorfer TSV hatte Jeremy Karikari, der Doppeltorschütze der TuS Dassendorf in dieser Partie, erklärt, dass es seinem Club nichts bringe, wenn er in der Ersten Runde des DFB-Pokals auf den FC Bayern München treffen würde. „Ich will einen Gegner, bei dem man ein bisschen mitspielen kann. Von Bayern hab' ich nichts, wenn die uns 10:0 wegschießen. Es soll ein schönes Los gegen einen machbaren Gegner sein“, so Karikari seinerzeit. Ein Wunsch, der in Erfüllung ging. Gleiches gilt auch für TuS-Sponsor Funk: „Ich hoffe auf einen schlechten oder mittelmäßigen Zweitligisten“, hatte „Kobra“ am Tag des ODDSET-Pokalfinales erklärt – und sollte mit der Ligazugehörigkeit des Widersachers Recht behalten.

Petersen: „Duisburg muss richtig Gas geben, wenn sie eine Runde weiter kommen wollen“

Nach rund einer halben Stunde Sendezeit war es soweit: Die TuS Dassendorf wurde gezogen. Foto: Knötzsch

„Das ist ein schönes Los, wo man motiviert ins Spiel gehen kann“, lautete der erste Kommentar von „Dasse“-Keeper Christian Gruhne, nachdem der Ruhrgebiets-Club der TuS als Gegner für die Erste Runde, die vom 17. bis 20. August ausgetragen wird, zugelost wurde, während Mirko Petersen sich nach eigenem Bekunden „erst einmal sammeln“ musste. „Es ist schon schade, wenn ein Los später ein Knaller gezogen wird. Es gibt mit Sicherheit namhaftere Vereine für einen Amateurverein, für den es ja eine tolle Sache ist...“, erklärte der künftige Co-Trainer des amtierenden Oberliga-Meisters und Hamburger Pokalsiegers mit Blick auf Schalke 04 und den FC Bayern, die kurz danach aus dem Topf gefischt wurden. „Wir werden topfit in das Spiel gehen – es ist sowieso top, gegen einen Erst- oder Zweitligisten zu spielen. Deswegen: Duisburg muss richtig Gas geben, wenn sie eine Runde weiter kommen wollen. Es wird mit Sicherheit nicht einfach für den Gegner, die Zweite Runde zu erreichen“, so Petersen weiter.

„Von der Couch aus betrachtet ist das natürlich kein Wunschlos, aber trotzdem freuen wir uns riesig auf diesen besonderen Tag“, konstatierte Mittelfeldspieler Sven Möller und verspricht: „Wir werden uns mit dem neuen Trainer-Team gut darauf vorbereiten.“ Im Pokal, bemühte „Mölli“ ein gutes altes Sprichwort, „ist viel möglich und es ist ja nicht gesagt, dass wir nicht in der nächsten Runde ein gutes Los ziehen.“ Er müsse jetzt „aber erstmal den Kicker öffnen und schauen, wer da so spielt“, verriet Möller. Ein klein bisschen Abhilfe können wir da bereits schaffen: Mit Young-Jae Seo haben die Meiedericher gerade erst einen Akteur verpflichtet, der in der abgelaufenen Saison noch für die Zweitvertretung des Hamburger SV in der Regionalliga Nord spielte. MSV-Außenverteidiger Dan-Patrick Poggenberg wurde nicht unweit von Hamburg in Bad Oldesloe geboren und kickte unter anderem für den SV Eichede und Holstein Kiel.

Dassendorfer Trio zuvor bei DFB-Workshop

Die Zuschauerränge im Deutschen Fußball-Museum vor der Auslosung – mit dem Schild der TuS in der dritten Reihe von oben (Zweites v. li.). Foto: Flatau

„Als Traumlos geht Duisburg nicht durch“, erklärte Frank Flatau direkt nach der Auslosung aus Dortmund telefonisch in Richtung Hansestadt, „aber vielleicht liegt unser Vorteil darin, dass die mit uns nichts anfangen können“ Trotz alledem sei der MSV dennoch ein „gutes Los für uns. Wir haben in Duisburg mit dem Rumelner TV einen Partnerverein, von dem auch einige Jungs beim ODDSET-Pokalfinale vor Ort waren. Die werden bestimmt gerne wieder hier hoch kommen, um uns zu unterstützen“, so Flatau, der zudem exklusiv berichtete, dass man sich bei der TuS bereits Gedanken über einen möglichen Austragungsort gemacht habe: „Wir werden auf keinen Fall in Norderstedt spielen. Unsere Idee ist es, dass wir das Spiel in Geesthacht ( im Stadion an der Berliner Straße, Anm. d. Red.) austragen. Wenn wir von der Stadt Geesthacht dafür grünes Licht bekommen, dann werden wir das so an den DFB kommunizieren. Dort hat mal ein Spiel des HSV gegen Trabzonspor vor rund 4500 Zuschauern stattgefunden. Ich denke, dass wir etwa 3500 Zuschauern Platz bieten können. Vielleicht stellen wir zusätzliche Tribünen auf.“  

Das TuS-Trio Funk, Flatau und Mimarbachi war schon am Morgen der Auslosung aus dem hohen Norden nach Dortmund aufgebrochen und nahm in der Bierstadt an einem Workshop des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die teilnehmenden Mannschaften des DFB-Pokals statt. „Der Workshop hier im Fußball-Museum ist gerade vorbei. Das ist alles schon ziemlich aufregend, aber auch ziemlich gut durchorganisiert. Wir wurden auch top verpflegt“, meldete Frank Flatau kurz nach 18 Uhr via WhatsApp in Richtung FussiFreunde-Redaktion. „Wir bekommen jetzt noch einen kleinen Rundgang. Hier stehen jede Menge Ü-Wagen, das ist alles ziemlich umfangreich. Wir sind guter Dinge“, ergänzte der Fußball-Abteilungsleiter, der am kommenden Freitag auf seinem Weg in den Urlaub noch einmal einen Zwischenstopp in Frankfurt einlegen wird, wo er dann an einem zweiten DFB-Workshop teilnimmt. 

Jan Knötzsch