„Vielleicht dachte jeder, dass es ein Selbstläufer wird“
ETV-Manager Gümüs lässt Saison Revue passieren - UH-Trio kommt
Koray Gümüs blickt mit offenen und ehrlichen Worten auf die vergangene Saison zurück. Archivfoto: noveski.com
„Ich denke, dass nach dem furiosen Start wahrscheinlich jeder gedacht hat, dass es ein Selbstläufer wird – und genau diese Einstellung hatten wir die komplette Saison über“, resümiert Koray Gümüs – und findet offene sowie ehrliche Worte zur Spielzeit des ETV. „Ich möchte auch nicht zu detailliert in die verschiedenen Phasen der Saison reingehen, irgendwelche Floskeln benutzen und mich hinter Pech, Verletzungen und Schicksal verstecken. Es sind einfach über die gesamte Saison hinweg Situationen aufgetreten, die wir in der ‚Erfolgsphase‘ nicht realisiert haben – und die es uns am Ende schwer gemacht haben, hier noch eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die es schafft, die knappen Spiele für sich zu entscheiden. Die letzten Ergebnisse zeigen das ja“, so Gümüs, der damit unter anderem auf die sieben Unentschieden aus elf Spielen nach der Winterpause anspricht.
"Das Gen ‚Zusammenhalt‘ lebt bei uns im Verein umso mehr"
Umso schwerer dürfte es fallen, das Spieljahr aus den Köpfen der jungen, aber auch hoch veranlagten Akteure der Eimsbütteler zu bekommen. Doch Gümüs meint: „Jung und talentiert stimmt – und diese jungen und talentierten Jungs gehen sogar mit uns zusammen in die nächste Saison. Das macht mich sehr stolz! Wenn wir in die Vergangenheit schauen und uns vielleicht Sasel als Vorbild nehmen: Dort hatte man – natürlich auf einer anderen Liga-Ebene – vor kurzer Zeit erst eine ähnliche Situation. Und jetzt ist der Verein brutal gefestigt. Was ich damit meine: Es auch eine Phase, in und aus der man viel lernen kann. Entscheidend ist aber auch, dass das Gen ‚Zusammenhalt‘ bei uns im Verein umso mehr lebt.“ Als Beispiel: „Wenn wir in die Vergangenheit des ETV schauen und nun sehen, dass einige Jungs ihre dritte Saison in der Bezirksliga bestreiten, obwohl der eine oder andere die Möglichkeit hätte, höher zu spielen, zeigt das nur, das wir im Verein gut arbeiten. Das wird sich bald auch auszahlen!“
Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, wird sich auch in Sachen Kaderplanung etwas ändern, wie Gümüs verrät: „Worauf wir mehr Wert legen: Natürlich haben wir auch weiterhin Bock auf junge und talentierte Leute, wichtig ist aber auch die Zuverlässigkeit. Wenn wir Spieler in den Kader nehmen, müssen diese auch dabei bleiben – und nicht nur in guten, sondern auch in schwierigen Phasen zum Verein stehen und bis zum Schluss voll durchziehen. Leider sind uns in der vergangenen Saison Spieler weggebrochen, weil sie die schönste Stadt verlassen mussten – da kann man dann schwer etwas gegen tun. Denn es gibt wichtigere Dinge im Leben. Aber auch bei sowas müssen wir künftig besser vorbeugen.“ Und weiter: „Mentalität und Führungsspieler sind natürlich für eine junge und talentierte Truppe Gold wert!“
UH-Trio wechselt an den "Loki"
Apropos Mentalität und Führungsspieler: Womit wir auch schon bei den ersten fixen Neuverpflichtungen für die kommende Saison wären. Vom Liga-Konkurrenten UH-Adler wechselt ein Trio an den Lokstedter Steindamm. Dabei handelt es sich um Torhüter Robert Block, Dustin Vespermann und Torjäger Ayke Yesiltac! Gümüs über Block, der auch schon für Germania Schnelsen und den Bramfelder SV aktiv war: „Das ‚Paket Block‘ ist natürlich für eine junge Truppe ein totaler Glücksfang. Er bringt das gewisse Etwas, was uns wahrscheinlich im letzten Jahr gefehlt hat, mit: Eine große Persönlichkeit, Mentalität, Liebe zum Sport, Zuverlässigkeit und die Qualität als Führungsspieler – neben seinen Qualitäten als ‚Torwart‘ –, was für uns jetzt erst recht wichtig ist. Ich denke, dass er zusammen mit unserem jetzigen Keeper Jonas Hjortskov ein sehr gutes Gespann bildet – zum Wohl der ganzen Truppe.“