Trotz Kreuzbandriss: „Ich denke schon an mein Comeback!“

Inter 2000-Torjäger Ilias Jawan Shir verletzte sich im letzten Saisonspiel schwer

05. Juni 2018, 17:11 Uhr

Ilias Jawan Shir hofft auf ein Comeback zur Rückrunde der nächsten Saison. Archivfoto: noveski.com

Eigentlich läuft es bei Inter 2000 gerade absolut rund: Man schaffte wegen des Rückzugs von Inter Hamburg haarscharf den Aufstieg in die Landesliga und konnte sich mit Mustafa Karaaslan und Carlos Rodrigues Padinha schon namhafte Neuzugänge sichern. Doch nun muss der Bezirksliga Süd-Zweite der abgelaufenen Saison eine echte Hiobs-Botschaft vermelden. Top-Stürmer Ilias Jawan Shir (37 Saisontore in der abgelaufenen Spielzeit) fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus. Wir haben mit dem Ex-Dassendorfer gesprochen, der uns berichtet hat, wie die Verletzung zustande gekommen ist und wann er wieder fit sein will.

Den Kreuzbandriss zog sich Shir bittererweise im allerletzten Saisonspiel gegen Teutonia 05 II zu. „Ich wollte eigentlich gar nicht spielen. Ich hatte schon in der ganzen Rückrunde trotz Knöchelproblemen durchgespielt – wegen dieser Probleme habe ich nach der Winterpause auch nur noch acht Tore gemacht, nachdem ich in der Hinrunde noch 29 erzielt hatte. Aber es ging ja im letzten Spiel noch um alles. Deshalb habe ich gespielt“, so Shir. Wegen der Quotientenregelung, die die besten Zweiten mit dem Aufstieg belohnt, zählte für Inter im Fernduell mit den Zweitplatzierten der anderen Bezirksliga-Staffeln jeder Zähler. So trat Shir an – und musste infolge eines Zweikampfes bereits nach zehn Minuten verletzt raus. Die Schwere der Verletzung war da allerdings noch nicht absehbar. „Ich wollte sogar zunächst weiterspielen, aber hatte keinen richtigen Halt mehr und bin doch rausgegangen. Dann war ich nach dem Spiel beim Arzt, der gesagt hat, dass es ein Kreuzbandriss sein könnte. Das hat die MRT-Untersuchung jetzt leider bestätigt. Das vordere Kreuzband ist gerissen.“

„Ich hoffe, dass ich zur Rückrunde wieder fit bin!“

Hamza Erkan kommt vom VfL Lohbrügge zu Inter 2000. Foto: Verein

Inter 2000 gewann die Partie gegen Teutonias Zweite trotz Shirs Verletzung mit 4:2 und wurde dadurch zweitbester Tabellenzweiter der vier Bezirksligen. Da neben den vier Meistern in dieser Saison eigentlich nur der beste Zweite (SSV Rantzau) in die Landesliga aufsteigen konnte, schien man den Aufstieg knapp zu verpassen. Da aber Inter Hamburg – die Namensähnlichkeit ist reiner Zufall – seine Erste Mannschaft (letzte Saison Achter der Landesliga Hammonia) zurückgezogen hat, kann Inter 2000 nun doch aufsteigen und in der kommenden Saison in der Landesliga antreten.

Dabei muss man aber zumindest in der Hinrunde auf Ilias Jawan Shir verzichten. „Ich würde sehr gerne mit den Jungs in der Landesliga spielen. Ich hoffe, dass ich zur Rückrunde wieder fit bin! Inter 2000 will auch in der Landesliga angreifen! Es werden jetzt viele weitere Spieler dazukommen. Der Aufstieg war wichtig für uns, und ich glaube, dass er auch nicht unverdient ist, auch wenn wir am Ende nur Zweiter geworden sind.“

„Bei Inter fehlt es einem an nichts!“

Der jetzige Kreuzbandriss ist nicht Shirs erste Verletzung, vielmehr wurde seine Karriere durch eine Verletzung schon einmal wesentlich beeinflusst, fast hätte er seine Laufbahn sogar beendet: „Bei Dassendorf war ich während meiner zweijährigen Zeit dort zu Beginn acht Monate und am Ende sechs Monate verletzt. Die Unterstützung von Seiten des Vereins war irgendwann nicht mehr da. Wegen eines Muskelfaserrisses wurde mein Vertrag dann nicht verlängert. Ich wollte eigentlich schon ganz mit dem Fußball aufhören und hatte sogar schon alle meine Fußballschuhe weggegeben. Ich bin dann aber über einen ehemaligen Trainer bei Inter 2000 reingekommen. Ich war mir nicht sicher, ob ich nochmal spielen kann. Wenn ich ein Spiel gemacht habe, taten meine Füße danach eine Woche lang weh. Der Inter-Trainer hat dann gesagt: „Das macht nichts: Wir trainieren unter der Woche nicht. Du hast immer eine Woche zwischen den Spielen, um zu regenerieren!“ So habe ich hier angefangen, und die Probleme sind mit der Zeit dann auch besser geworden.“

Inter vermeldet weitere Zugänge: Erkan und Kayahan sind fix!

Necati Kayahan wechselt aus Oststeinbek zu Inter 2000. Foto: Verein

Aufgrund der Rahmenbedingungen bei Inter 2000 kann Shir heute deutlich positiver mit dem Kreuzbandriss umgehen als mit früheren Verletzungen: „Bei Inter gibt es ein wirklich familiäres Umfeld, und die Mannschaft passt spielerisch sehr gut zusammen. Es war von Anfang an so, dass wir so zusammenspielen konnten als wären wir schon seit fünf Jahren ein Team. Es stimmt einfach alles! Hier fehlt es einem an nichts, und auch nach meiner Verletzung wurde ich vom Verein nicht fallengelassen. Der Verein kümmert sich um mich und die Verantwortlichen erkundigen sich nach mir“, erklärt Shir, der daraus zusätzliche Motivation zieht, um möglichst schnell wieder fit zu werden: „Die Jungs glauben an mich. Ich denke jetzt schon wieder an mein Comeback!“

Derweil hat sich Inter 2000 mit zwei weiteren Neuzugängen verstärkt. Nachdem wir bereits die Transfers von Mustafa Karaaslan und Carlos Rodrigues Padinha vermeldet hatten, stehen nun auch Hamza Erkan (zuvor VfL Lohbrügge) und Necati Kayahan (zuvor Oststeinbeker SV) als Verstärkungen fest.

Autor: Josa Schnell