Torhüter Lucas Albracht wechselt ebenfalls aus Pinneberg an die Hoheluft. Foto: KBS-Picture.de

Mit dem VfL Pinneberg steckten Lucas Albracht und Alexander Borck in dieser Saison lange Zeit tief im Abstiegskampf. Durch einen starken Zwischenspurt mit sechs Siegen am Stück schaffte man den Klassenerhalt am Ende aber doch vorzeitig und relativ sicher. Mit dem SC Victoria wird sich das Duo in Zukunft aber wohl in deutlich höheren Tabellenregionen bewegen. Keeper Lucas Albracht erklärt, dass ihn die sportliche Perspektive des SCV überzeugt habe: „Das Umfeld und das professionelle Denken, mit der Zielsetzung oben mitzuspielen, haben für mich den Ausschlag für einen Wechsel zum SC Victoria gegeben. Als Spieler ist es immer das Ziel, so weit oben wie möglich zu spielen. Das war in der letzten Saison in Pinneberg leider nicht möglich. Viele Spieler haben sich frühzeitig entschieden, den Verein zu verlassen. Dann ist auch bei mir diese Entscheidung gereift. Mit Vicky möchte ich nun auch einen Aufstieg in die Regionalliga in Angriff nehmen.“

Albracht: „Ich denke, Kleinigkeiten werden entscheiden“

Dort liefert sich Albracht ein Duell mit Dennis Lohmann um einen Platz zwischen den Pfosten. Foto: KBS-Picture.de

Wie wird nach Albrachts Zugang die Situation auf der Torhüterposition in der kommenden Saison aussehen? In der nun zu Ende gehenden Spielzeit war Dennis Lohmann der Stammtorhüter an der Hoheluft. Ersatzmann Victor Medaiyese wird den Verein verlassen. Albracht sieht das Duell mit Lohmann um den Posten zwischen den Pfosten offen: „Grundsätzlich will man natürlich immer die Nummer Eins sein. Bei einem neuen Verein muss man sich aber auch erstmal reinfuchsen. Wir sind beide gute Torhüter. Ich denke, da werden Kleinigkeiten entscheiden.“ Eine entscheidende Rolle bei Albrachts Wechsel zu Vicky hat auch Trainer Jean-Pierre Richter gespielt: „Ich habe mich zweimal mit ‚Jonny‘ getroffen. Das waren super Gespräche, da hat alles perfekt gepasst! Wir sind genau auf einem Nenner, und er ist genau wie ich wirklich fußballverrückt.“

Auch Alexander Borck wechselt aus Pinneberg zur Richter-Equipe – dabei wäre er im Januar fast schon in der Regionalliga gelandet: „Im Winter hatte ich ein Angebot vom Lüneburger SK und es war alles schon auf einem guten Weg. Dann war ich allerdings nach einem Platzverweis für sieben Spiele gesperrt und der Wechsel hat sich zerschlagen. Der Trainer wollte nur Spieler haben, die sofort helfen können, was ich absolut verstehen konnte.“ Nachdem der Winter-Transfer platzte, kam es bezüglich eines möglichen Wechsels im Sommer zu keiner erneuten Kontaktaufnahme: „Ich bin jetzt nicht traurig, dass es mit Lüneburg nicht geklappt hat. Ich bin in einem Lebensabschnitt mit viel Verantwortung für die Familie und auch beruflich eingebunden. Daher wäre die Regionalliga im Moment auch nicht das Richtige.“

Borck: „Hier kann ich den nächsten Schritt machen“

Mit seiner Athletik, Torgefährlichkeit und Dynamik will Alex Borck (li.) ein Gewinn für Vicky sein. Foto: KBS-Picture.de

Kurios: Die Rote Karte, die den Wechsel nach Lüneburg verhinderte, sah Borck ausgerechnet gegen seinen baldigen Verein von der Hoheluft. „Das ist schon amüsant“, so der Flügelspieler, der erklärt, warum er die Fahltsweide verlässt: „Ich war zuletzt vier Jahre in Pinneberg. Zuerst hatte ich dort zwei überragende Jahre, in denen wir oben mitgespielt haben. Dann waren wir zweimal im Abstiegskampf, was seelisch anstrengend, aber mit dem Klassenerhalt am Saisonende jeweils auch mit einem Erfolgserlebnis verbunden war. Der Kern an Spielern ist in Pinneberg aber mit der Zeit leider langsam auseinandergebröckelt. Deshalb war jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich eine neue Herausforderung zu suchen.“ So stand für Borck die Entscheidung zwischen mehreren Vereinen in der Oberliga, von denen er Angebote hatte, an. Beim SC Victoria überzeugten ihn aber gleich mehrere Faktoren: „Ich bin vollauf zufrieden mit dem Wechsel zu Vicky! Ich möchte noch mal oben mitspielen. Zudem will ich meine Stärken bei einem neuen Verein mit neuen Mitspielern und einem neuen Trainerteam beweisen. Ich denke, dass ich mich hier weiterentwickeln und noch einen sportlichen Schritt machen kann.“ Auch für Borck war Coach Jean-Pierre Richter ein weiterer Pluspunkt, der am Ende den Ausschlag pro Vicky gab: „Er hat mich schon vor vier Jahren angerufen, als er noch bei Süderelbe Trainer war. Damals hatte ich aber schon fest bei Pinneberg zugesagt, sodass es nicht zu einer Zusammenarbeit kam. Er ist ein sehr guter und sehr moderner Trainer, der mich weiterbringen wird.“

Auch wenn sich Borck in diesem Sommer gegen die Regionalliga entschied, schließt er diese keinesfalls für immer aus: „Die Regionalliga ist definitiv ein Ziel! Einmal wäre es für mich persönlich natürlich toll, nochmal in der Regionalliga zu spielen. Aber auch mit dem ganzen Verein und der Mannschaft wäre das ein toller Erfolg, den ich sehr gerne erleben würde!“ In der nächsten Spielzeit sieht er Victoria in der Spitzengruppe der Oberliga: „Ich glaube, wir werden unter den ersten Vier mitspielen und haben gute Chancen.“ Den Kader schätzt der 26-Jährige stark ein: „Jeder möchte spielen, und es wird einen richtig guten Konkurrenzkampf geben. Das hilft mir, meine Top-Leistung zu bringen. Ich denke, dass ich der Mannschaft mit meiner Schnelligkeit, meinem Zweikampfverhalten und meinem Zug zum Tor weiterhelfen kann.“

Richter: „Frreue mich, beide für unseren Weg begeistert zu haben“

Freut sich auf seine beiden Neuen: Vicky-Coach Jean-Pierre Richter. Foto: Heiden

Victoria-Übungsleiter Jean-Pierre Richter blickt der Zusammenarbeit mit dem Duo bereits voller Vorfreude entgegen. Über Keeper Albracht sagt er: „Mit Lucas wird uns ein Spieler in der neuen Saison verstärken, von dem ich absolut überzeugt bin, dass er als Typ, vom Charakter und von seinem Talent sowie seiner Qualität zum SCV, dem Team und mir passt. Er erfüllt unser Anforderungsprofil, hat in den vergangenen Jahren seine Entwicklung ehrgeizig angeschoben und soll diese bei uns fortsetzen. Ich freue mich, ihn beim SCV zu begrüßen!“ Zu Borck meint „JPR“: „Er ist in den letzten Jahren in Pinneberg als absoluter Leistungsträger aufgefallen. Ich bin glücklich, dass er seine menschlichen und sportlichen Qualitäten sowie Vorzüge in Zukunft beim SCV einbringt. Mit seiner Explosivität und Athletik wird er unsere Außenbahn und Offensive verstärken.“ Abschließend bestätigt er die erste Kontaktaufnahme vor einiger Zeit: „Ich hatte schon vor vier Jahren vor, ihn bei mir ins Team zu holen und freue mich deshalb sehr, einen Spieler wie ihn für unseren Weg begeistert zu haben.“