Martens bleibt: „In der Pflicht, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen!“

Condor kann über die Saison hinaus mit seinem Torjäger planen

26. April 2018, 15:52 Uhr

Top-Torjäger Jannick Martens (re.) wird dem SC Condor auch in der kommenden Saison erhalten bleiben. Foto: KBS-Picture.de

Über 30 Scorerpunkte in 24 Saison-Einsätzen: Ohne jede Frage, Jannick Martens ist die Lebensversicherung des SC Condor! Mit seinen Toren und Vorlagen sorgt der 27-Jährige dafür, dass die „Raubvögel“ mit sechs Punkten Vorsprung auf den FC Türkiye über dem Strich stehen – auch wenn man aufgrund eines möglichen Abstiegs von St. Pauli nach wie vor um den Liga-Erhalt zittern muss. Da dem Verein im Sommer „ein ziemlich großer Umbruch auf allen Ebenen“, wie selbst Martens meint, bevorsteht, stand auch die Zukunft des „Blondschopfes“ lange Zeit in den Sternen. Bis jetzt. Denn: „Zu unserer großen Freude“, so (Noch-)Sportchef Marco Krausz uns gegenüber, „hat Jannick Martens um ein Jahr verlängert“.

„Ich fühle mich dort sehr heimisch und für die zwei Jahre mit ‚Crille‘ (Trainer Christian Woike; Anm. d. Red.) bin ich sehr dankbar. Darüber hinaus waren diese sehr prägend für mich, weshalb mir ein Verbleib in dieser Konstellation zugesagt hat“, lässt uns Jannick Martens auf Nachfrage wissen und bestätigt seinen Verbleib am Berner Heerweg. Allerdings gesteht er auch: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht mit anderen Optionen beschäftigt habe.“ Doch der gebürtige Bad Bramstedter, der zurzeit beruflich auch sehr eingespannt ist, hat eine Einstellung zum Fußball und vor allem zum Verein, die heutzutage nicht (mehr) alltäglich ist. Gerade erst sorgten Jonas Hector und Timo Horn mit ihren Vertragsverlängerungen beim 1. FC Köln – trotz einiger Angebote namhafter Clubs und eines immer wahrscheinlicher werdenden Abstiegs der „Geißböcke“ – für Jubelstürme in der Domstadt. Auch wenn die Situation des SCC (noch) nicht ganz so prekär scheint, ist die Verlängerung von Martens ein klares Treuebekenntnis. „Man muss ganz klar sagen, dass die Mannschaft, die gerade nicht so performt, und die Führungsspieler in der Pflicht sind, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen!“ Dazu zählt sich auch Martens, der den SCC nicht hängen- oder im Stich lassen will, selbst.

„Wir brauchen wieder richtige Typen“

Der 27-Jährige sieht auch sich in der Pflicht, "den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen." Foto: KBS-Picture.de

„Man sollte auch ein Stück weit dankbar sein“, so der Angreifer, der mit seinem Verbleib zudem „ein Zeichen setzen wollte“, wie er uns sagt. „Wichtig war mir, dass das Gros der Mannschaft zusammenbleibt – auch wenn einige Leistungsträger gehen werden. Trotzdem hat eine wichtige Achse zugesagt.“ Dass dem Verein eine schwierige Spielzeit bevorstehen würde, sei zwar nicht unbedingt abzusehen gewesen, aber: „Vor der Saison sind einige wichtige Typen gegangen. Solche Leute sind nun mal nicht sofort zu ersetzen. Einige Spieler sind in neue Rollen reingewachsen – aber so etwas dauert seine Zeit.“ Deshalb sei es von großer Bedeutung, zur neuen Serie ein glückliches Händchen auf dem Spielermarkt zu beweisen. „Die Mannschaft wird in der nächsten Saison eine neue Identität bekommen. Wir brauchen wieder richtige Typen und müssen bei den Verpflichtungen darauf achten, dass es zur Mannschaft und zum Verein passt. Aber da gab es bisher einen guten Austausch. Sicherlich haben wir von der Quantität noch keinen vollen Oberliga-Kader, aber wir sind da alle sehr positiv gestimmt und motiviert, dass die weiteren Verpflichtungen sowohl qualitativ als auch menschlich voll zum SCC passen.“

„Werden mit dem viertletzten Platz nichts zu tun haben“

Apropos „positiv gestimmt“: Die zuletzt gezeigten Leistungen in Pinneberg und beim FC Süderelbe – obwohl am Ende nur ein Punkt aus beiden Spielen zu Buche stand – sorgen bei Martens für eine optimistische Grundhaltung, dass man die Liga hält. „Natürlich gewinnen die anderen Teams auch. Aber aus den Spielen, die wir noch haben, werden wir die nötigen Punkte holen, sodass wir am Ende auch mit dem viertletzten Platz nichts zu tun haben werden.“

Autor: Dennis Kormanjos