Curslack statt Condor – Künkel: „Ich will einfach was Neues machen“
Linksverteidiger wechselt im Sommer an den Gramkowweg
Und für diese Begegnungen ist das Ziel ganz klar. „Bis zum Ende der laufenden Serie liegt mein Fokus ganz eindeutig darauf, mit Condor den Klassenerhalt zu schaffen. Wir spielen jetzt mit dem SCC vier Mal auswärts. Vielleicht können wir da den einen oder anderen Coup landen. Wir sind noch nicht ganz durch, zumal man auch immer noch im Kopf haben muss, dass vielleicht eine Mannschaft von unten nochmal einen Lauf bekommt“, erklärt Künkel, der in der aktuellen Spielzeit in der Oberliga 15 Mal für den Verein vom Berner Heerweg auflief, mit Blick auf die Matches gegen den TuS Osdorf, die TuS Dassendorf, den SC Victoria und den HSV Barmbek-Uhlenhorst. „Es war eine schwierige Entscheidung, ob ich gehe oder nicht. Ich kann schon sagen, dass ich bei Condor viele Freunde gefunden habe. Wir hatten immer eine coole Truppe. Auch zu alten Ex-Condorandern wie Alexander Krohn oder Max Anders habe ich immer noch Kontakt. Das ist schon eine besondere Verbindung für mich zu diesem Verein“, so Künkel.
„Ich habe direkt gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind“
Vor seinem Engagement bei Condor trug Künkel (vo., hier im Duell mit seinem jetzigen Teamkollegen Carlos Flores) das Trikot des TSV Buchholz 08. Foto: KBS-Picture
Dass er sich dennoch dafür aussprach, dem SCC nun am Ende der Saison den Rücken zu kehren, hat einen Hauptgrund, wie „Kelle“ berichtet: „Ich will einfach nochmal etwas Neues machen. Ich habe damals, als Thomas Titze als Trainer beim TSV Buchholz 08 gegangen ist, einen krassen Umbruch miterlebt. In der letzten Saison bei Condor war das genauso, als zehn Mann gegangen und zehn Mann neu dazu gekommen sind. Auch in diesem Sommer wird sich Vieles ändern.“ Ergo fiel die Wahl dann auf den SVCN, wo es zwar auch einen Umbruch gibt, „allerdings nur auf der Trainerposition“, wie Künkel im Hinblick auf die Ablösung von Torsten Henke durch Matthias Wulff nach 16 Jahren als Curslack-Coach im Sommer feststellt, „im Kader ist es so, dass die Leistungsträger soweit zusammen bleiben oder sich in guten Gesprächen befinden. Hinzu kommen drei bis vier Youngster.“
Apropos Gespräche – die zwischen Künkel, seinem zukünftigen Trainer Wulff und SVCN-Manager Oliver Schubert verliefen von Beginn an bestens, wie Künkel selbst befindet: „Ich habe direkt gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Es muss menschlich passen, wenn ich wechsle. Das war auch der Grund, damals zu Condor zu gehen, wo es mit Crille und Femi (gemeint sind Coach Christian Woike und dessen Assistent Olufemi Smith, der ab dem Sommer neuer „Chef“ beim SCC wird, Anm. d. Red.) harmoniert hat.“ In den Unterredungen mit seinem künftigen Club habe er sich, so Künkel, „direkt motiviert“ gefühlt: „Im Endeffekt macht es auch von der Fahrzeit keinen großen Unterschied, ob ich von meiner Arbeit in der Stadt durch den Feierabendverkehr, wo es sich gerne mal staut, zu Condor fahre oder aber raus nach Curslack. Das sind zwar in Zukunft ein paar Kilometer mehr, aber die Fahrtzeit ist ähnlich.“
Wulff: „Wir hatten links hinten eine Schwachstelle – Julian ist eine Top-Besetzung“
Auf seine neue Aufgabe ist der 30-Jährige bereits bestens vorbereitet. „Unser Ziel muss es sein, guten Fußball und damit eine gute Rolle in der Oberliga zu spielen“, verdeutlicht Künkel und sieht sich selbst in vorderster Reihe, was die Verantwortung dafür angeht: „Rein von der Erfahrung und vom Können her muss ich selbst von mir erwarten, dass ich ein Führungsspieler bin. Wer mich im Kader hat, der weiß, dass ich sehr ehrgeizig bin. Ich brauche da keinen besonderen Zuspruch vom Trainer. Ich bin einer der vorweg geht – das ist bei mir selbst so drin“, gibt Künkel zu Protokoll, während sein nächster Trainer seinen Neuzugang genau dafür lobt.