Wedel und Großkopf mündlich einig – Bei sieben Clubs gibt’s noch kein offizielles „Ja-Wort“

Oberliga-Trainer: Die offenen Personalien im Überblick

09. März 2018, 12:55 Uhr

Jörn Großkopf grüßt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in der kommenden Saison als Wedel-Trainer. Foto: KBS-Picture

Dass sich am Ende der laufenden Saison mit Christian Woike, Torsten Henke, Frank Pieper-von Valtier, Ralf Palapies und dem Duo Peter Martens und Thomas Hoffmann gleich eine Vielzahl an Coaches verabschiedet, die bislang gefühlt zum Inventar der Oberliga gehörten, ist seit langem bekannt, Auch, dass deren Nachfolgen jeweils geregelt sind. Überhaut: Die knappe Mehrzahl der Oberligisten hat in der Trainerfrage für die neue Spielzeit bereits Klarheit geschaffen. Wir blicken auf die Vereine, bei denen es derzeit noch keine definitive Vollzugsmeldung gibt und beleuchten den derzeitigen „Status Quo“ bei den jeweiligen Clubs. 

„Bislang“, erklärt Markus Walek, „habe ich noch nicht verlängert.“ Dabei, so verdeutlicht der Coach des FC Süderelbe, „stehen wir sportlich so gut wie nie da.“ Woran liegt es dann, dass der neue Kontrakt des Coaches noch nicht fix ist? „Wir haben bislang nur ein Mal zusammengesessen. Es ergab sich einfach nicht, sich öfter zu treffen. Woran das liegt, weiß ich auch nicht. Vielleicht will der Verein erstmal 110 Prozent Sicherheit haben, dass man für die Oberliga planen kann“, so Walek. Fakt jedenfalls sei: „Es ist nicht so, dass sie nicht verlängern wollen oder dass ich weg will“, sagt der FCS-Übungsleiter, hat aber auch klare Vorstellungen: „Was mir wichtig ist, ist, dass wir die Mannschaft zusammenhalten. Wenn man sich die letzten zwei Jahre anguckt, mussten immer wieder fast ein komplettes Team ersetzen. Es ist schwer, jedes Jahr eine neue Mannschaft aufzubauen. Es wäre ermüdend, wenn wieder acht oder neun Stammspieler gehen.“

Krause: „Wenn einer bei offenen Trainerfragen dabei ist, dann wir – wir sind immer spät dran“

In den Gesprächen zwischen Billstedt-Coach Aydin Taneli und dem Verein gibt es noch keine 100 Prozent Übereinstimmung. Foto: KBS-Picture

Ein paar Kilometer weiter, ebenfalls im Süden Hamburgs, ist auch noch offen, wer in der kommenden Spielzeit das sportliche Sagen auf der Kommandobrücke hat. Beim FC Türkiye, geht man davon aus, dass Michael Fischer trotz der schlechtesten Ausgangsposition als Schlusslicht im Abstiegskampf auf jeden Fall bis zum Ende der laufenden Serie an Bord bleibt. Was dann passiert, ist fraglich. Das Erreichen des Klassenerhalts hat derzeit erst einmal Vorrang. In einer ähnlichen Situation steckt auch der Hamburger SV III als Vorletzter des Klassements. „Ich kann da offiziell noch nichts zu sagen. Es ist noch nichts spruchreif, wir brauchen noch ein paar Tage“, berichtet Manager Milenko Mutabdzija, während beim SC V/W Billstedt Ligamanager Wolfgang „Karotte“ Krause mitteilt: „Wir befinden uns in Gesprächen. Die Vorstellungen sind noch nicht zu 100 Prozent übereinstimmend.“ Auch, dass man sich bereits im Monat März befinde, bereitet „Karotte“ keine schlaflosen Nächte: „Wenn einer immer bei den offenen Trainerfragen dabei ist, dann wir. Wir sind immer spät dran. Bei uns sind die Strukturen etwas anders, da muss sich auch der Trainer dran gewöhnen“, konstatiert Krause und gibt zu: „Momentan hakt es noch.“

Woran? Um das zu klären, ist Aydin Taneli der richtige Ansprechpartner. „Wir sind in Gesprächen. Es geht darum, dass wir einen Plan A und einen Plan B haben müssen: Was passiert, wenn wir in der Oberliga bleiben? Wie sieht es aus, wenn wir in die Landesliga absteigen. In den nächsten Wochen wird es eine Entscheidung geben“, verrät der Trainer des Clubs vom Öjendorfer Weg. Beim SC Victoria erläutert Sportchef Ronald Lotz auf Anfrage, dass Jean-Pierre Richter noch einen Vertrag habe. Auf den Einwurf, dass es sich dabei jedoch um den Manager-Vertrag handle, erklärt Lotz, dass in der Trainerfrage nur noch Formalitäten zu klären seien. 


Bei Concordia dürfte dies vermutlich anders aussehen: Nach dem 2:5 gegen Condor am vorvergangenen Wochenende gab es nach FussiFreunde-Informationen eine Krisensitzung, in der Kabine sollen zuvor nach dem Match Spieler ihren Unmut über Trainer Florian Gossow geäußert haben. Laut Matthias Seidel stelle sich derzeit die Trainerfrage nicht. Wird das auch nach der Saison noch so sein? „Das sind alles Gerüchte, es werden gerade überhaupt keine Namen bei uns gehandelt“, sagte der Cordi-Präsident vergangene Woche und Manager Daniel Domingo beteuerte: „Die Qualität von Florian Gossow ist unbestritten.“

Niendorf: In den nächsten zehn bis 14 Tagen soll es eine Entscheidung geben

Süderelbes Übungsleiter Markus Walek hofft, dass sein Team zusammenbleibt und wartet auf weitere Gespräche. Foto: KBS-Picture

Beim Niendorfer TSV kündigt Ali Farhadi derweil an, dass es „in den nächsten zehn bis 14 Tagen ein Paket an Verlängerungen“ geben werde, meint damit aber in erster Linie die Spieler. „Wir haben noch zwei wichtige Gespräche. Die Ergebnisse wollen wir da mit rein nehmen“, sagt Farhadi. Und seine eigene Zukunft? Zählt auch diese Verlängerung zum avisierten Paket? „Auch ich und Hubi (gemeint ist Co-Trainer Hubertus Reinecke) sind in diese Gespräche involviert. Alles läuft gut. Ich hoffe, dass es keinen Grund gibt, der gegen eine Verlängerung spricht. Das sollte nicht so sein“, befindet Farhadi mit Blick auf die erfolgreiche Saison und den derzeitigen vierten Platz.

Und beim Wedeler TSV? Dort erklärte Coach Jörn Großkopf schon vor Wochen am Rande des Spiels SC Victoria – Concordia, dass seine Verlängerung beim Club aus dem Elbestadion eigentlich beschlossen sei. Eine offizielle Mitteilung des Vereins gab es bislang allerdings nicht. „Wir sind uns mündlich einig, aber es ist noch nichts schriftlich fixiert“, sagt Manager Frank Ockens auf Nachfrage und verweist mit dem Hinweis, dass er derzeit beruflich stark eingespannt und nicht „up to date“ sei, ob das Ganze nun bereits in Schriftrom „gegossen“ wurde, bei der Frage nach weiteren Details an Walter Zessin oder Thorsten Zessin, die im Fußball-Vorstand der Wedeler sitzen. „Mündlich besteht eine Einigung“, bestätigt auch Thorsten Zessin, dass der derzeitige Tabellenzwölfte mit dem 51-jährigen Fußall-Lehrer auf der Trainerbank in die Spielzeit 2018/2019 gehen. 

Jan Knötzsch