„Unsere Lage ist mit dem 1. FC Köln vergleichbar – und der hat auch Punkte eingefahren“

Abwehrmann König und Coach Facklam sprechen über die Chancen von Condor II auf den Klassenerhalt

28. Februar 2018, 14:40 Uhr

Defensivspezialist Dennis König (re. hier gegen Meiendorfs Furkan Pinarlik) glaubt noch an den Klassenerhalt. Foto: timelash.de

Zumindest in einer Sache ist der SC Condor II in der Landesliga Hansa alles andere als ein Kandidat für den Abstieg: In Sachen Social Media-Aktivitäten gibt es in der Staffel kaum eine Mannschaft, die den „Raubvögelchen“ das Wasser reichen kann und ihre Anhänger so regelmäßig informiert und auf dem Laufenden hält. Und das trotz der prekären Situation, in der sich die SCC-Reserve befindet, immer mit einem Schuss trockenen Humor...

Auch am vergangenen Montag war das so. Da mutmaßten die Facebook-Seiten-Administratoren – die Spieler Denis Friedrich und Dennis König pflegen die Präsenz – zunächst, dass das Meisterschaftsspiel am Sonntag gegen den direkten Konkurrenten Juventude do Minho ausfallen würde und wurden tags darauf durch die Generalabsage des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) bestätigt. Und dann bekam der HSV sein Fett weg: „Der Der Hamburger Sport-Verein steuert mit 250 km/h auf der linken Spur in Richtung sportliche Bedeutungslosigkeit zu und sorgt nur noch für Kopfschütteln“, konstatierten die „Raubvögelchen“ und erklärten auf das eigene Team bezogen: „So kann man nur von unserem sehr erfolgreichen Mannschaftsabend am vergangenen Samstag berichten, wo jeder auf seine Kosten gekommen ist und der Spaß absolut im Vordergrund stand.“

Facklam: „Ich glaube noch an den Klassenerhalt, sonst würde ich die Jungs nicht trainieren“

Coach Fabian Facklam (li.) wird von König für seine Arbeit gelobt – ob der Trainer auch in der kommenden Saison bleibt, ist bislang aber noch offen. Foto: timelash.de

Das war auch dringend nötig, denn viel Spaß hatte die „Zweite“ des SCC in dieser Saison nicht. Denn anders als die Oberliga-Mannschaft, der durch das 5:2 gegen Concordia am zurückliegenden Wochenende „der Anschluss ans Mittelfeld“ gelang, und „der wir die Daumen für ein weiteres erfolgreiches Abschneiden drücken“, ist die Landesliga-Truppe um Coach Fabian Facklam von sicheren Regionen weit entfernt. Das Klassement weist die Equipe vom Berner Heerweg derzeit auf dem 16. Tabellenplatz auf. Condor II hat die berühmte „rote Laterne“, die jeder so gern und so schnell wie möglich wieder abgeben will, inne – und das erst nicht seit gestern und mit der miserablen Ausbeute von gerade mal neun Punkten auf dem Habenkonto. Zum Vergleich: Der FC Elazig Spor auf dem ersten Nichtabstiegsplatz hat aktuell 13 Zähler, aber auch zwei Spiele weniger absolviert als Condors Zweitvertretung. Für den SV Nettelnburg-Allermöhe als vor Elazig platziertes Team stehen sogar 24 Punkte zu Buche. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Situation ist ziemlich schlecht, manch einer würde sie vielleicht sogar als aussichtslos bezeichnen. Nicht so Fabian Facklam. „Die Hoffnung ist da, sonst bräuchten wir die Rückrunde nicht mehr zu spielen“, sagt der 28-jährige Ex-Oberligaspieler, der zu Beginn der Saison als Co-Trainer bei den „Raubvögelchen“ einstieg und nach der Trennung von Robin Hüttig im Oktober 2017 zum „Chef“ aufstieg.

„Wir haben in der Hinrunde viel vergurkt – auch im Sommer schon“, erklärt Fabian Facklam, „die Chance, drinzubleiben, ist gering. Aber sie ist rein punktetechnisch noch da. Dennoch wissen wir auch, dass Bergedorf 85 sich groß verstärkt hat, dass wir Letzter sind und einen großen Punkte-Abstand haben – auch auf den SVNA, wo man dann eher hinguckt.“ Und der Coach verrät auch, was ihn dennoch zuversichtlich stimmt: „Wir haben alle Gegner von unten noch zuhause. Ich glaube noch an den Klassenerhalt, sonst würde ich die Jungs nicht trainieren.“ Zudem habe es sein Team „in der Vorbereitung in den Testspielen gut gemacht. Der Kopf war frei und wir haben so gespielt, wie wir das in der letzten Saison gemacht haben. Da müssen wir hinkommen: dass wir uns nicht wieder die alten Gedanken machen, Gegentore bekommen und alles den Bach runtergeht. Wir müssen an uns glauben und die taktischen Dinge, die wir uns für die Restserie vorgenommen haben, umsetzen“, so Facklam, der noch nicht weiß, ob er auch in der kommenden Saison auf der SCC II-Bank sitzen wird: „Es gibt Gespräche, aber es steht noch nichts fest.“

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