„Fußball ist wie ein Virus – das zieht einen magisch an“

Ex-Profi Erhan Albayrak über sein neues Engagement bei Inter 2000 und seine Zukunft

07. Februar 2018, 15:33 Uhr

Erhan Albayrak (hier noch im HTB-Trikot) als Spieler – dieses Bild wird es bei Inter 2000 künftig wieder öfter zu sehen geben. Archivfoto: noveski.com

Knapp 15 Jahre lang war Erhan Albayrak als Profi aktiv und durchlief dabei diverse Stationen in Deutschland und der Türkei. Unter anderem holte er mit Fenerbahce Istanbul 2003 sogar die türkische Meisterschaft. Auch nach seiner Karriere im Profibereich war es mit der Liebe zum Fußball für Albayrak nicht vorbei. Er spielte im Amateurbereich weiter. Seine letzte Station war der Harburger TB, bevor er sich 2016 – nach einem kurzen Intermezzo als KFC Uerdingen-Coach zwei Jahre zuvor – als Trainer für gut zwei Jahre beim FC Türkiye und anschließend bei Rot-Weiß Ahlen probierte. Im Januar 2018 kehrte er überraschend als Spieler nach Hamburg zurück und heuerte beim Bezirksligisten Inter 2000 an. Wir haben mit Albayrak über seine neue Aufgabe und künftige Ziele gesprochen.

„Richtig aufgehört, Fußball zu spielen, habe ich in den zwei Jahren nicht. Ich habe bei Rot-Weiß Ahlen auch immer mal bei der Zweiten Mannschaft gespielt, wenn es die Zeit zugelassen hat“, sagt der Mann, der für sein Heimatland, die Türkei, sogar das Trikot der U18- und der U21-Nationalmannschaft trug und bekennt, sich irgendwie nicht davon trennen zu können, auf dem Platz zu stehen: „Fußball“, verrät er, „ist wie ein Virus. Das zieht einen magisch an!“ Ein Umstand, der nun Süd-Bezirksligist Inter 2000 zu Gute kommt, dem Albayrak zum Aufstieg in die Landesliga verhelfen will: „Ich kenne den Präsident von Inter sehr gut. Er ist ein guter Freund von mir und ich freue mich, wenn ich ihm und dem Verein helfen kann“, erläutert Albayrak sein Engagement.

„Ich werde in vier Monaten meine Fußball-Lehrer-Ausbildung beginnen“

In vier Monaten wird aus dem Spieler Erhan Albayrak dann wieder der Trainer Erhan Abayrak. Archivfoto: noveski.com

Mit 40 Jahren noch auf Wettkampfmodus zu spielen – das ist genau das, was den Ex-Profi so reizt. „Bevor ich irgendwo bei den Alten Herren kicke, spiele ich lieber noch auf Wettkampfniveau mit jungen Leuten“, konstatiert Albayrak. Außerdem bekleidet der „Oldie“ nun keine Positionen in der Offensive mehr, sondern nimmt eher die Aufgabe des Lenkers ein, wo seine eventuell fehlende Fitness im Vergleich zu jüngeren Spielern nicht ausschlaggebend ist: „Ich spiele als Innenverteidiger, da ist mehr das Auge gefragt“, gibt Albayrak zu Protokoll.

Bei einem möglichen Aufstieg in die Landesliga wäre der Routinier eine Etage höher dann aber nicht mehr an Bord, denn schon in vier Monaten wendet sich Albayrak wieder voll der Trainer-Rolle zu. „Ich werde dann damit beginnen, meine Fußball-Lehrer-Ausbildung aufzunehmen“, sagt Albayrak und verrät, dass er in der Zukunft als Trainer gerne in Spähren vordringen will, die er als Spieler erreichte: in den Profi-Fußball. „Mein Ziel ist  es natürlich, irgendwann mal eine gute, höherklassige Mannschaft zu trainieren“, erklärt Albayrak, der sich nach eigenem Bekunden nicht entscheiden könnte, ob das Leben des Spielers oder des Trainers besser ist: „Ich habe mit dem Fussball mein Hobby zum Beruf gemacht und hatte eine wunderschöne Zeit als Spieler. Ich freue mich jetzt aber auch auf die bevorstehenden Aufgaben.“

Mögliche Pflichtspiel-Premiere im März gegen den TSV Neuland

Albayrak, der unter anderem auch bei Arminia Bielefeld und Werder Bremen in der Ersten und Zweiten Bundesliga aktiv war, lebt also für den Fußball und wird seine Erfahrung sicher auch bei Inter 2000 einbringen können. „Ich versuche auf dem Platz meine Mitspieler zu führen“, beschreibt der Routinier seine Rolle beim Spitzenreiter der Bezirksliga Süd (40 Punkte), der im Kampf um den Aufstieg den Atem von Hamm United im Nacken spürt. Bei Trainingseinheiten dürfte dies allerdings schwer werden, denn die die gibt es bei den Männern von Inter 2000 gar nicht. „Die Konstellation ist wirklich etwas besonders“, schmunzelt Albayrak, der Anfang März erstmals in einem Pflichtspiel für seinen neuen Verein auflaufen könnte, wenn die Mannen von Trainer Sercan Topbas gegen den Tabellenachten TSV Neuland ran müssen.


Autor: Leon Schulz