Mustafov: „Ich bin traurig, dass ich nicht mehr für Türkiye spielen kann"

Abwehrrecke verlässt Oberliga-Schlusslicht in Richtung Niederlande

31. Januar 2018, 16:46 Uhr

Wird künftig nicht mehr für den FC Türkiye in Jubelstürme ausbrechen: Bilyal Mustafov kehrt der Hansestadt den Rücken. Foto: KBS-Picture

Bilyal Mustafov spielt nun schon seit 2013 beim FC Türkiye. Doch nun ist Schluss! Der Abwehrrecke verlässt den Verein und wandert in die Niederlande aus. „Das hat private Gründe“, will er nicht allzu sehr ins Detail gehen, fügt aber an: „Sowohl aufgrund von Familie als auch wegen meiner Gesundheit“, beschreibt der 29- Jährige, der gerne noch weiter für den FC Türkiye gespielt hätte, die Situation. Überraschend ist es vor allem deshalb, weil Mustafov an der Gründung des FC Bulgaria beteiligt war und im Wilhelmsburger Raum auch Jugendmannschaften trainierte. All das muss er nun aufgeben...

„Ich bin traurig, dass ich jetzt nicht mehr für Türkiye spielen kann. Ich hatte immer viel Spaß“, gibt der Innenverteidiger zu. Für ihn persönlich sei es dennoch unumgänglich gewesen, die Fußballschuhe nun an den Nagel zu hängen: „Ich habe entschieden, dass es jetzt so das Beste ist!“ In den Niederlanden wird Mustafov nun andere Wege einschlagen und sich nicht mehr um den Fußball kümmern müssen. „Meine Frau und ich haben dort einen neuen Job gefunden“, freut sich der Defensivspezialist.

„Wenn ich noch einmal Fußball spielen würde, dann nur für den FC Türkiye“

So kennt man Mustafov (re.), als Kapitän und beinharter Verteidiger. Foto: KBS-Picture

Ebenfalls nicht vorgesehen ist eine baldige Rückkehr nach Hamburg beziehungsweise nach Deutschland: „Wir ziehen nun fest in die Niederlande“, verrät er uns. Dort kommt es für ihn allerdings auch nicht in Frage, die Fußballschuhe wieder für einen anderen Klub zu schnüren. „Wenn ich noch einmal Fußball spielen würde, dann für den FC Türkiye“, erklärt er mit Blick auf seinen Herzensklub, den er über seinen Abschied informierte. „Ich habe mit dem Vorstand und der Mannschaft ganz offen darüber geredet.“

Mit Blick auf die zurückliegende erste Saisonhälfte, kann aber nicht nur Mustafov keineswegs zufrieden sein. Er sagt: „Wir haben eigentlich ein richtig gutes Potential. Für mich lag die schlechte Hinrunde daran, dass wir so viele Verletzungen hatten und dadurch nicht immer 100 Prozent zeigen konnten“, versucht er, die aktuelle Situation zu erklären. Umso trauriger, dass sich nun eine der tragenden Säulen der Wilhelmsburger schon im Winter - in dieser miserablen Ausgangslage mit nur elf Punkten aus 17 Spielen - verabschieden muss.

Klock über Schmer: „Wenn er gesund bleibt, hat er die Chance, ein Führungsspieler zu werden“

Nun sucht Mustafov (Mi.) in dem Land des Nicht-WM-und-EM-Teilnehmers sein Glück. Foto: KBS-Picture

Doch dafür hat man an der Landesgrenze, vor allem was die Anzahl betrifft, gehörig nachjustiert, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Insgesamt neun Neuzugänge werden den FC Türkiye nun ab Winter verstärken. Dazu gehören:

Mümin Mus (FTSV Altenwerder), René Schröder (VfR Horst), Semir Osmanbegovic (FC St. Pauli IV), Asadullah Khan Khan (TBS Pinneberg), Onur Tüysüz (V/W Billstedt), Sebastien Mankumbani (WTSV Concordia) und Hasan Capa (pausiert).

Hinzu kommen noch Torwart Emil Ivanov vom TSV Stellingen 88 und mit Roman Schmer ein altbekanntes Gesicht, der bis zuletzt noch pausiert hatte. Letztgenannter ist Manager Klaus Klock in den bisherigen Testspielen extrem positiv aufgefallen. „Er hat eine starke Vorbereitung gespielt. Wenn er gesund bleibt, hat er eine Chance, ein Führungsspieler zu werden“, schwärmt Klock.

Die Möglichkeit, sich dann schon gleich im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres zu zeigen, könnte sich schon an diesem Sonntag ergeben, wenn das Spiel gegen den Wedeler TSV auf der eigenen Anlage nicht den Witterungen zum Opfer fällt.

Autor: Leon Schulz