„Inter-Winter“ in Eimsbüttel: Mitteregger-Equipe krallt sie in der Halle alle

Hammonia-Landesligist gewinnt Turnier um den Laubvogel-Cup

13. Januar 2018, 19:55 Uhr

Das Siegerteam von Inter Hamburg um Coach Dennis Mitteregger (hinten re.). Foto: Knötzsch

Drei Mal, so verriet Koray Gümus bei der Siegerehrung, habe er in seiner Funktion nun das Hallenturnier des Eimsbütteler TV um den Laubvogel-Cup organisiert. Zum zweiten Mal überreichte der Ligamanager des ETV dabei am heutigen Nachmittag den Sieger-Gutschein an die Mannschaft von Inter Hamburg. Die Mannschaft von Trainer Dennis Mitteregger setzte sich im Finale in einem Duell zweier Hammonia-Landesligisten gegen den Staffelkonkurrenten Niendorfer TSV II durch. Dabei allerdings hatte Inter, so wie es Spieler Fatih Umurhan nach der letzten Partie des Tages zugab, „im Halbfinale und im Finale zwei Mal Glück.“ Wie recht er hatte: Ehe der Titelgewinn feststand, musste bei Inter mächtig gezittert werden.

Und das alles nur, weil der Ball einfach nicht noch einmal über die Linie wollte. Im Finale lief bereits die letzte Minute der regulären Spielzeit, als die Kugel noch einmal vor das Niendorfer Gehäuse. Zunächst versuchte sich Giuseppe Improta aus Nahdistanz – der Schuss wurde geklärt. Nur Sekunden später war es dann Jefferson Nosa, der aus dem Rückraum abzog, aber das Tor verfehlte, Die Uhr tickte herunter – und schließlich stand fest: Das Neunmeterschießen musste das Finale entscheiden. Zunächst traf Umurhan für Inter, dann zielte Artur Krüger für den NTSV II drüber. Luciano Felipe Dias erwies sich anschließend für die Mitteregger-Mannen als sicherer Schütze und verwandelte. Auf Niendorfer Seite schritt dann Marko Ahrens zur Tat. Der NSTV II-Akteur lief an, schoss und scheiterte an Sahin Ahmadi. Der Rest war Jubel auf Seiten von Inter.

Osdorf sichert sich den dritten Rang

Inters Giuseppe Improta (re.) im Duell mit Alsterbrüder-Akteur Noah Freyer. Foto: Heiden

Zuvor hatten sich die beiden Teams in einem packenden Finale bis in die letzte Minute des Matches nichts oder nicht viel geschenkt. Ahrens hatte Niendorf II zunächst mit 1:0 in Führung gebracht (1.), dann erhöhte Thiago Ludwig auf 2:0 (5.). Umurhan brachte Inter nach sechs Minuten auf 1:2 heran, doch der NTSV II antwortete in Person von Krüger postwendend mit dem 3:1. Doch wer gedacht hatte, dass die Partie nun gelaufen war, der sah sich getäuscht. In der achten Minute verkürzte Obed Gyapon auf 2:3 und nach zehn Minuten bedeutete ein Eigentor von Niendorfs Jakob Kollotzek, der einen Pfostenschuss von Kaan Bayrak ins Tor lenkte, das 3:3. Im Anschluss daran legte Dias zum 4:3 für Inter vor (12.), das Niendorf II in der Schlussminute der regulären Zeit allerdings noch mit dem 4:4-Ausgleichstreffer durch Collins Baafi konterte. Der Rest ist bekannt und brachte Dennis Mitteregger nach dem Turniersieg zu folgendem Fazit: „Nach dem ersten Spiel (eine 1:3-Niederlage gegen den FC Alsterbrüder, Anm. d. Re.d) mussten wir erstmal richtig rein kommen. Man muss auch sagen, dass der Hallenboden ziemlich rutschig war. Da muss man sich dran gewöhnen, aber das war für alle Teams gleich schwierig. Danach war es, so denke ich, weil wir mit einer richtig guten Defensive gespielt haben, doch recht schwierig, gegen uns zu bestehen“, sagte Inters Trainer. 

Im Halbfinale musste der TuS Osdorf, bei dem Keeper Patrick Hartmann im Feld spielte, diese leidige Erfahrung machen. Nach den 13 Minuten regulärer Spielzeit stand es zwischen Inter und dem Oberligisten 0:0, sodass die Entscheidung vom Punkt aus fallen musste. Umurhan verwandelte für Inter, Prince Hüttner traf für Osdorf die Latte. Danach versenkten Dias für Inter und Kevin Trapp für den TuS. Nosas verwandelter Schuss bedeutete letztlich den 3:1-Sieg für den Hammonia-Landesligisten. Spektakulär und packend ging es im anderen Semifinale, dem vielleicht besten Spiel des Turniers, zu. Binnen sieben Minuten schoss sich Nord-Bezirksligist FC Alsterbrüder durch einen „Dreierpack“ von Markus Zettelmayer eigentlich fast schon sicher ins Finale, dann sollte die Partie aber doch noch kippen. Krüger, Moritz Niemann und Ludwig egalisierten für den NTSV II in der Folgezeit den Rückstand und ein Treffer von Maximilian Danzer 42 Sekunden vor dem Ende bescherte den „Sachsenweglern“ doch noch den Einzug ins Finale. „So ist Hallenfußball...“, bilanzierte Alsterbrüder-Akteur Carl Janta nach dem Match. Auch im Duell um Platz drei hatte der FCA schließlich das Nachsehen: Im Neunmeterschießen unterlag man dem TuS Osdorf mit 2:3.

Jakubczyk bester Keeper, Nosa bester Spieler

ETV-Ligamanager Koray Gümüs (vo.) zog am Ende des Turniers ein positives Fazit.

In der Gruppenphase war zuvor mit dem SC Victoria der neben Osdorf zweite, am Turnier teilnehmende Oberligist in der Gruppe A auf der Strecke geblieben. Die Mannschaft, die von Co-Trainer Marius Ebbers gecoacht wurde und in der neben bewährten Kräften wie Nick Scharkowski und Torwart Dennis Lohmann Akteure wie Angelo Diekmann, Luca Mazzagatti, Braima Namanca oder der neu verpflichtete Torben Lindholm standen, musste nach einer 0:2-Niederlage im vorletzten Vorrundenspiel des Turniers die Segel streichen. Auch für Eintracht Lokstedt und Titelverteidiger SC Sternschanze war frühzeitig Schluss. In der Gruppe B verpasste der ETV nach einer Niederlage im finalen Gruppenspiel gegen Osdorf das Weiterkommen, auch der SV Eidelstedt und der HFC Falke, dem nur ein Sieg gelang, mussten vorzeitig ihre Sachen packen. Einen großen Auftritt aber hatte zumindest der SC Victoria noch: Weil Claus Hencke (Osdorf) und Finn Jakubczyk (Alsterbrüder) bei der Wahl zum besten Keeper des Turniers identisch viele Stimmen hatten, wurde der Sieger dieser Kategorie im Neunmeterschießen ermittelt. Der Schütze: Vickys Marius Ebbers, der an Jakubczyk scheiterte und Hencke bezwang.

Zum besten Spieler des Turniers wurde von den anwesenden Trainern derweil Inters Jefferson Nosa gekürt, auch wenn so mancher Spieler hier Volkan Eren vom SV Eidelstedt auf dem Zettel gehabt hätte. Apropos auf dem Zettel: Dort durfte Koray Gümus rund 250 Zuschauer notieren, die die 24 Spiele in der ETV-Sporthalle am Lokstedter Steindamm sahen. „Vor allem die Fans des HFC Falke haben ordentlich Stimmung gemacht, auch wenn ihre Mannschaft schon in der Vorrunde ausgeschieden ist“, freute sich der ETV-Manager über das Interesse auf den Rängen. „Das war insgesamt ein rundum zufriedenstellendes Turnier aus unserer Sicht“, bilanzierte Gümüs, „durch die Auswahl der teilnehmenden Mannschaften sind wir in Eimsbüttel noch einmal ein Stück zusammengerückt. Es hat Spaß gemacht.“ Das Einzige, das dem umtriebigen Manager des ETV zur vollsten Zufriedenheit noch gefehlt hätte, wäre der Turniersieg seines Teams gewesen. Aber zumindest unterm Hallendach an der Hoheluft regierte in der Pause des Freiluft-Spielbetriebs diesmal der „Inter-Winter(zauber)“...

Jan Knötzsch     

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