Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

25.09.2017

Sasel-Dusel im Basch: Last-Minute-Bings sorgt mit Traumtor für Auswärtsdreier

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Sasels Goalgetter Fabian Bings sorgt mit einem Doppelpack kurz vor dem Spielende für einen äußerst glücklichen Auswärtsdreier am Sonntagmittag bei UH-Adler. Nach einer schwachen ersten Hälfte kommen die Gäste mit viel Kampf und Leidenschaft aus der Kabine, drehen die Partie und sind seit nunmehr sechs Pflichtspielen ohne Niederlage. Für die Hausherren setzt es dagegen, trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung, die vierte Pleite nacheinander.


Im Vergleich zum 3:2-Triumph über den SC Sperber baute TSV-Coach Woltemath seine Elf auf insgesamt vier Positionen um. Für Bramsiepe, Lauts (beide Bank), Pick (Urlaub) und Neumann-Schirmbeck (3. Herren) durften Winkel, Hoppe sowie die Liga-Leihgaben Adomat und Steddin ran. UH-Trainer Napoli tauschte seine Startformation gegenüber der deutlichen 1.4-Schlappe bei der Reserve von Eintracht Norderstedt auf drei Positionen aus. Für Roß, Top-Toschütze Yesiltac und Dellert begannen Rubio, Wozniak und von Rönne.

Das Match an der Beethovenstraße begann zunächst mit leichten Feldvorteilen für die Parkwegler. Der erste Abschluss von Christopher Doß nach einer Winter-Flanke ging jedoch deutlich vorbei - gerade einmal 120 Sekunden waren da gespielt. Keine fünf Zeigerumdrehungen später wurde Goharis Schuss im letzten Moment zur Ecke geblockt. In der 9. Minute hatte Bings, heute einzige Spitze bei den in Weiß gekleideten Parkweglern, die bis dato größe Möglichkeit. Nach Adomats Steilpass schloss Bings mit dem rechten Außenrist aus halblinker Position ab, verzog aber. Wer nun dachte, dass das Führungstor für den TSV in der Luft liegen würde, irre sich. In den Folgeminuten spielten nämlich nur noch die Hausherren. Durch geschicktes Umschaltsspiel setzte die im 4-4-2-System agierende Napoli-Équipe die Defensive der Saseler zunehmend unter Druck. Vor allem über die Außenspieler Vespermann (musste später verletzt runter) und Löding kamen die Uhlenhorster immer wieder zu guten Gelegenheiten. In der 11. Minute hatte Goalie Winkel erstmals das Nachsehen. Glück im Unglück: Der agile Cisse hielt kurz vor der Torlinie noch seinen Schlappen in einen Schuss, stand dabei jedoch im Abseits. Kurze Zeit später machte Cisse seinen Fehler wieder gut. Eine Flanke von Vespermann versuchte Marake zu klären, schoss dabei allerdings Cisse an, von dessen Knie der Ball schließlich ins Tor trudelte. Wir benötigten bis Mitte der Halbzeit, um den Schock des Gegentreffers zu verdauen. Zunächst musste Winkel auf der einen Seite sein ganzes Können zeigen, dann eroberte Doß die Kugel stark am gegnerischen Sechszehner, schloss jedoch zu überhastet ab. Hoppe per Kopf und Bings per Distanzkracher schossen im Anschluss nur knapp am von UH-Torwart Krebs gehüteten Gehäuse vorbei. Als dann noch etwa zehn Minuten in der ersten Hälfte zu spielen waren, setzte sich ein UH-Akteur auf der linken Seite durch, flankte in den Strafraum und fand dort den eingelaufenen Verspermann, der Winkel aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ - 2:0. Bis zum Pausenpfiff waren die Hausherren das dominantere Team, mussten jedoch eine Minute vor der Halbzeit den Anschlusstreffer hinnehmen. Gohari dribbelte über links in den Strafraum, zog ab, ein Verteidiger der Gastgeber grätschte dazwischen, der Ball fiel Cyglicki für die Füße und dieser ließ es sich aus kurzer Distanz nicht nehmen, den Ball über die Linie zu drücken - allerdings aus abseitsverdächtiger Position.

Nach der Halbzeit verlagerte sich das Geschehen stark in die Hälfte von UH. Die Gastgeber, die weiter vornehmlich auf Konter lauerten, standen jedoch relativ sicher und ließen bis auf Goharis Distanzschuss in Minute 50 nur wenig bis gar keine Gelegenheiten zu. Im Gegenteil: Parkweg-Keeper Winkel musste die ein oder andere gefährliche Situation entschärfen. Zehn Minuten waren an der Beethovenstraße noch zu spielen, ehe uns ein Treffer der Kategorie "Kacktor des Jahrzehnts" endgültig zurück in die Partie brachte. Sasel-Maradona Pablo Cardoso - kurz zuvor für Gohari gekommen - zog aus der Distanz ab, UH-Goalie Krebs wehrte nach vorne ab und hatte das Leder im Nachfassen eigentlich sicher. Krebs begrub das Leder jedoch nicht unter seinen Händen, sondern legte sich schützend über das Spielgerät. Bings erkannte die Situation und piekte das Ding unter dem UH-Goalie hindurch ins Tor. Die starken Proteste der Hausherren blieben vom nicht immer souverän wirkenden Schiedsrichter Kahriman ungehört. Nach dem Ausgleich setzten die Parkwegler voll auf den Sieg. Mit Erfolg: Nach einer ausgelassenen Konterchance der Gastgeber schalteten wir blitzschnell um, setzten auf der rechten Seite Doß in Szene, der in den Strafraum flankte, wo die Kugel über Umwege bei Bings landete, der sich den Ball zurechtlegen konnte und das Leder in den Giebel schweißte - ein Sahnetreffer! Kurz darauf reagierte Krebs gegen einen Abschluss von Cardoso stark und verhinderte damit das 2:4.

Fazit: Die Spiele mit unserer Beteiligung in den vergangenen Wochen sind in der Tat nichts für schwache Nerven. Auch heute war der Fußballgott ein Sasel-Anhänger. Dass ein solches Glück nicht von langer Dauer ist, sollte jedem TSV-Akteur klar sein. Ziel muss sein, die phasenweise gegen UH gezeigte Leistung - sowohl kämpferisch als auch spielerisch - konstant über die volle Distanz abzurufen.

Trotz des Last-Minute-Sieges gegen die Uhlenhorster rutschen wir im Tableau auf Rang 3 ab, liegen aber nur einen Treffer hinter der Reserve vom SC Victoria. Für die Mannen von der Beethovenstraße, die unverändert auf Platz 10 rangieren, geht es am Tag des offiziellen Fifa-18-Releases zum Hoisbüttler SV. Der TSV erwartet als nächsten Gegner den TSC Wellingsbüttel am Parkweg. Damit kommt es für uns zum ersten echten Derby der laufen Saison. Die Mannen von Neu-Trainer Schäffler fuhren bei Eintracht Norderstedt II gerade erst den zweiten Saisonsieg ein. Mann des Tages: Dreifachtorschütze Tobias Giesenschlag.