Teammanagerbericht: TSV Sasel II
Autor: Christian Humpert
21.08.2017
Ein Hauch von Beckham am Parkweg: Zwei Freistoßtore lassen Sasel II jubeln!
Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II
Nur knapp 64 Stunden nach dem Abpfiff des Falke-Spiels musste die Reserve-Équipe des TSV Sasel erneut ran. Trotz der vergleichsweise kurzen Regenerationszeit veränderte die Heimelf, die immer noch auf den im Urlaub weilenden Chefcoach Tom Woltemath verzichten muss, ihre Anfangsformation auf nur zwei Positionen. Für Marake (verletzt) und Kourkis (Liga) durften Doß und Plambeck beginnen. Das Farhadi-Team wechselte im Vergleich zur knappen 3:4-Pleite gegen EN03 II auf gleich sieben Positionen. Für Hosseini Vahed, Mustert, Malerski, Dickmann, Hehlke, Samek und Weber rutschten Krismann, Reichel, Wentzel, Lürwer, Inacio, Karimi und Mohr in die Anfangself. Die frischen Kräfte sollten dem VfL 93 die ersten Punkte der laufenden Spielzeit bescheren. Bisher haben die Männer vom Borgweg ihre Spiele immer mit nur einem Tor Unterschied knapp verloren.
In der Tat wirkten sich die vielen Wechsel positiv auf das Spiel der Gäste aus. Die gegen den Ball im 4-4-2-System agierende Farhadi-Elf kam deutlich besser in die Begegnung als der TSV Sasel II. Trotz eines hohen Ballbesitzanteils der in Weiß gekleideten Heimmannschaft, gehörte der erste Abschluss den Gästen. Ein Distanzschuss nach 4 gespielten Minuten ging jedoch weit am Gehäuse vorbei. Zuvor hatte Bramsiepe nach einem Steilpass die Kugel nur zur Mitte abwehren können. Nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite flog die Kugel durch den Strafraum, ehe ein Borgwegler die eigentlich dicke Chance leichtfertig liegen ließ und Bramsiepe in die Arme schoss. Nur wenige Augenblicke später ergab sich für Armin Gohari die dicke Möglichkeit zur Führung im 1-gegen-1 mit Gäste-Goalie Grawe. Sein Heber landete am Querbalken. Nur zwei Zeigerumdrehungen nach der Gohari-Gelegenheit scheiterte Youngster Till Weise frei vor Grawe. Sein Schuss aus rund 12 Metern ging knapp am Kasten vorbei. In der Folgezeit plätscherte die Partie lange Zeit vor sich hin. Erst ab der 29. Minute nahm das Spiel wieder an Fahrt auf. Nach einem gut vorgetragenen Angriff der Mannen vom Stadtpark bot sich für VfLs Nummer 10, Mehdi Karimi, die große Chance zur Führung. Sein Schuss aus rund 7 Metern hätte auch den Weg ins Gehäuse gefunden, wäre der Fuß von Abwehrkante Marcel Sommer nicht dazwischen geraten. So flog der Ball Keeper Florian Bramsiepe in die Hände. Nur eine Minute später fasste sich der ehemalige Condor-Kicker Schahab Sarlak ein Herz und zog aus etwa 23 Metern ab. Sein Geschoss sprang von der Latte ins Toraus. Pech für die Mannen vom Borweg. In der 32. Minute gab es nach einem Foul an Christopher Doß einen Freistoß aus guter Position für die Parkweg-Reserve. Weise schnappte sich die Kugel, zirkelte das Leder über die Mauer und ließ Grawe, der im Torwarteck stehen blieb, keinerlei Abwehrmöglichkeit. Die Heimelf verwaltete die Führung bis zum Pausentee.
Den zweiten Abschnitt begannen die Mannen von Trainer Farhadi einen Tick offensiver, ohne jedoch die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln. Dennoch spielte sich das Geschehen in der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff vor allem in der Hälfte des Heimteams ab. Erst ab der 58. Minute kam das Team von Kapitän Bramsiepe wieder besser in die Partie. Vinzenz Gelübcke tankte sich auf der linken Seite durch, scheiterte aus spitzem Winkel am stark parierenden Grawe. Im Anschluss an diese Aktion wurde der müde wirkende Gelübcke durch Bings ersetzt. Fünf Minuten nach Grawes Ganztat zog Weise aus der Distanz ab. Grawe ließ das Leder durch die Finger gleiten, rettete dann wohl aber im letzten Moment noch auf der Torlinie. Gohari verwertete zwar den Abpraller, stand dabei allerdings duetlich im Abseits. In der 66. Minute hatte Weise erneut die Chance dazu die Führung auszubauen. Goharis Vorlage vergab Weise kläglich. Die ansonsten sehr zuverlässige Sasel-Offensive hatte am heutigen Tag nicht die beste Chancenverwertung. Gleiches galt aber auch für die Gäste, die kurze Zeit nach der dicken Möglichkeit für Weise im Anschluss an eine Ecke frei zum Kopfball kamen. Plambeck rettete für den geschlagenen Bramsiepe. 8 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit parierte Grawe einen aus spitzem Winkel geschossenen Ball vom eingewechselten Fabian Bings. Das Team vom Stadtpark bemühte sich um den Ausgleich, kam aber bis zur Nachspielzeit nicht mehr gefährlich vor das von Bramsiepe gehütete Tor. Im Gegenteil. Zu Beginn der vierminütigen Nachspielzeit gab es erneut einen Freistoß für den TSV Sasel II. Bings drosch das Leder sehenswert in den Winkel der Torwartecke. Grawe hatte wohl darauf spekuliert, dass Bings die Kugel über die Mauer heben würde und machte zu früh einen Schritt in die Tormitte. In den letzten Sekunden des Spiels klärte Bramsiepe eine weitere VfL-Chance zur Ecke. Wieder kamen die Gäste frei zum Kopfball, doch erneut konnte der auf der Linie stehende Plambeck den Gegentreffer verhindern. Wenige Augenblicke später pfiff Schiedsrichter Thomas Grede, der gemeinsam mit seinen Assistenten eine grandiose Leistung zeigte, ab.
Durch den in der Entstehung sicherlich etwas glücklichen, aber im Endeffekt verdienten Erfolg springen die Parkwegler auf Platz 3 der Tabelle, weil Staffelrivale HFC Falke die erste Bezirksliga-Pleite der Geschichte gegen den TSC Wellingsbüttel hinnehmen musste. Durch eben jenen Sieg des TSC übernimmt der VfL die rote Laterne der BZL Nord. Es ist der kampfstarken Truppe um Trainer Farhadi zu wünschen, dass sie schnellstmöglich die ersten Punkte einfährt. Auf der gezeigten Leistung kann der Traditionsverein mit Sicherheit aufbauen. Am kommenden Spieltag erwartet der VfL 93 daheim am Borgweg mit dem Hoisbütteler SV einen weiteren Aufsteiger. Wir reisen nächsten Samstag zum ungeschlagenen (vorläufigen) Tabellenführer - dem SC Victoria II. Der Vicky-Reserve gelang mit dem 2:1-Auswärtserfolg bei Eintracht Norderstedt II der vierte Sieg im vierten Spiel. Um gegen die Mannen von Gody Hoedoafia bestehen zu können, müssen unsere Parkweg-Helden erneut über sich hinauswachsen, vor allem aber eine effektive Chancenverwertung an den Tag legen.
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