„Wir sind zurück!“ – Concordia wieder im Konzert der Großen!

Marienthaler überfahren Osdorf und steigen in die Oberliga auf

30. Mai 2015, 20:37 Uhr

Die Aufstiegsequipe des WTSV Concordia. Glückwunsch! Foto: KBS-Picture.de

„Die Marke hat in den letzten drei Jahren an Farbe verloren. So ein Traditionsverein gehört nicht in die Landesliga – deshalb haben wir in den letzten anderthalb Jahren hart gearbeitet. Dafür wurden wir jetzt belohnt und sind wieder da angekommen, wo der Verein hin gehört!“ Der Jubel am Bekkamp war groß – vor allem, als der eingewechselte Topscorer Alexandar Mucunski im Aufstiegs-Rückspiel gegen den TuS Osdorf (Hin: 1:2) nach unzähligen vergebenen Großchancen der Marienthaler in der sage und schreibe vierten Minute der Nachspielzeit mit dem 3:0 endlich für Gewissheit sorgte: der WTSV Concordia ist zurück im Konzert der Großen!

Nicht nur Erfolgscoach Diamantis Cholevas, der den „Traditionsclub“ nach einigen Jahren der Trostlosigkeit wieder mit Glanz schmückt, war hinterher aus dem Häuschen – auch Ligamanager Florian Peters konnte sein Glück kaum fassen: „Wir haben bereits eine tolle Saison gespielt und nie aufgehört, an uns zu glauben und uns immer auf die nächste Aufgabe fokussiert. Am Ende dieser ganzen Kette war der heutige Tag die letzte Möglichkeit, diese haben wir genutzt und das mit einer absolut oberligareifen Leistung!“

„Shootingstar“ Siemsen erlöst Concordia

TuS-Keeper Wolf (l.) verschätzt sich, auch B. Blume kommt zu spät. Cordis Siemsen (r.) kann zur Führung einköpfen. Foto: KBS-Picture.de

Tatsächlich war Cordi vor der vollen Hütte von 743 Zuschauern am Bekkamp von der ersten Minute an das klar tonangebende Team. Keine 50 Sekunden waren vorüber, als Youngster Yannick Siemsen in letzter Sekunde noch am Einschuss gehindert wurde. Nachdem Sebastien Mankumbani nach einer Kämpfer-Ecke und Siemsen-Kopfballverlängerung am zweiten Pfosten stehend aus rund zwei Metern Torentfernung verzog (14.), kamen die Gäste plötzlich zu zwei ganz fetten Chancen: beide Male war es Sascha Blume, der zunächst nach Krause-Flanke freistehend zu unplatziert köpfte und Max Richter so zu einer Glanztat zwang (13.), ehe der „Sturmtank“ die Hereingabe von Torben Krause nur knapp am linken Pfosten vorbei schädelte (32.). Zumindest eine der beiden Top-Chancen hätte Blume nutzen müssen, stattdessen klingelte es auf der anderen Seite erstmalig im Gehäuse von Dennis Wolf – der dabei keine allzu glückliche Figur abgab: Mucunski-Ersatz Ogün Aydin mit einer herrlichen Freistoß-Flanke von links, die Wolf unterlief und Siemsen am zweiten Pfosten in die Maschen nickte – 1:0 (36.)!

Schiri Strohbach nimmt Einfluss aufs Spiel

Der entscheidende Treffer von Alex Mucunski in der Nachspielzeit. Foto: KBS-Picture.de

Die zweiten 45 Minuten waren an Einseitigkeit kaum zu überbieten. Es spielte nur eine Mannschaft – und das war der WTSV Concordia. Die Großchance, das Resultat in die Höhe schnellen zu lassen, ergab sich nach einem völlig unmotivierten und ebenso unnötigen Foulspiel von Jaques Rodrigues am linken Strafraumeck, als er Jan Kämpfer von den Beinen holte. Elfmeter! Der möglichen Vorentscheidung stand allerdings auch Referee Dr. Uwe Strohbach im Weg, der in seinem letzten Spiel als Schiedsrichter oftmals danebenlag. So unterbrach er die Partie für annähernd drei Minuten, da ihm das Verhalten einiger Verantwortlicher nicht passte und ihm plötzlich auffiel, dass sich ja doch ein paar Zuschauer hinter dem Tor versammelten. So rief er die beiden Kapitäne herbei. Cordis Pascal Asante-Sefa sollte die Schaulustigen am Platz ein wenig in ihre Schranken weisen – was bei dem Zuspruch natürlich kaum gelang. Sascha Blume musste hingegen Wiehle-Assistent Jan Feldmeier mitteilen, dass dieser sich hinter die Bande begeben solle. Alles Dinge, die man sicherlich auch nach Ausführung des Strafstoßes hätte erledigen können. Für Schütze Maxym Marx also keine leichte Aufgabe, die Konzentration hochzuhalten und tatsächlich: der Mittelfeldakteur setzte das Leder in die Wolken (53.)!

Cordis Chancenwucher nicht bestraft

Von l. nach r.: die beiden Co-Trainer Niemczyk und Richter, Chefcoach "Aki" Cholevas und Sohnemann Georgios. Foto: KBS-Picture.de

Wer nun allerdings glaubte, dies sei ein kleiner Weckruf für die „Blomkampler“, der sah sich getäuscht. Georgios Cholevas lang und weit in den gegnerischen Sechzehner, wo Kevin Trapp viel zu zaghaft gegen Mankumbani zu Werke ging. Der Marienthaler Flügelflitzer legte von halblinks für den überragenden Michael Kobert ab, der kurz und schmerzlos aus acht Metern einschoss – 2:0 (61.)! In der Folge ließen die Cholevas-Schützlinge eine „Hundertprozentige“ nach der anderen ungenutzt: Kobert freistehend drüber (66.), Pressel musste blank vor Wolf auftauchend dem TuS-Keeper geschlagen geben (67.) – genauso wie Marx (69.) und „Joker“ Mucunski (87.). Der Sack hätte längst zu sein müssen. Stattdessen zitterten die „Rot-Schwarzen“ bis zum Schluss. Besser gesagt bis zur 94. Spielminute, als Matthias Cholevas im Konter von links quer legte und Mucunski das Spielgerät zum erlösenden 3:0 im Tor unterbrachte! Spieler und Fans stürmten den Platz und feierten den Triumph – denn Referee Strohbach pfiff direkt danach ab und zeigte nach Spielschluss Osdorfs Toni Ude noch die Ampelkarte wegen Meckerns!

Osdorf akzeptiert Urteil

Aufstiegscoach Cholevas wird von seinen Spielern auf Händen getragen. Foto: KBS-Picture.de

„Ich bin kaputt und geschafft. Dieses Spiel hat eine Menge Nerven gekostet“, fiel der ganze Druck von Cholevas ab. „Wir haben das Spiel klar beherrscht, so viele Hundertprozentige vergeben. Der Sieg ist ohne wenn und aber verdient!“ Auch nach der knappen Hinspiel-Pleite zeigte sich Cholevas im Anschluss daran noch hochgradig optimistisch, was er wie folgt begründet: „Wenn man nur lange Bälle schlägt, kann man damit nicht in zwei Spielen durchkommen. Heute haben sie genauso gespielt – wir wollten stattdessen Fußball spielen, was auf unserem Platz natürlich auch möglich ist.“ Manager Peters meinte abschließend: „Cordi ist immer noch eine Marke, auch wenn sie in den letzten Jahren leicht angeditscht war. Deshalb freue ich mich so sehr, dass man diesen Tiefpunkt überwunden hat und wieder in der Oberliga angekommen ist!“ Und das scheint nun auch tatsächlich fix zu sein: denn im Anschluss an die Partie gab Osdorf-Manager Cemil Yavas auf Nachfrage preis, dass man nach den Verfehlungen des HFV und dem Theater unter der Woche keine mündliche Verhandlung vor dem Verbandsgericht anstrebe. „Concordia war heute besser. Glückwunsch zum Aufstieg!“ Faire Geste!

Die gesamte FussiFreunde-Redaktion gratuliert dem WTSV Concordia zum Aufstieg in die Oberliga!

Der komplette LIVE-Ticker zum Spiel: