Regionalliga Nord

Kantersieg gegen Drittliga-Absteiger: Norderstedt-Gala sorgt für Trainerwechsel in Oldenburg!

11. September 2023, 15:53 Uhr

Noah Awuku glänzte nach seiner Einwechslung als lupenreiner Hattrick-Schütze binnen 15 Minuten. Archivfoto: noveski.com

„Das dürfte vermutlich als die bekloppteste Woche überhaupt in die Vereinsgeschichte eingehen“, resümierten die Offiziellen des FC Eintracht Norderstedt die vergangenen sieben Tage auf ihrem „Instagram“-Account. „Erst das auf vielen Ebenen unglaubliche 5:6 beim Bremer SV“, gefolgt von zwei eindrucksvollen Erfolgen über die favorisierten Teams vom FC Teutonia 05 (3:1) und VfB Oldenburg (5:0). „Damit dürften wir auf jeden Fall die Mannschaft mit dem höchsten Unterhaltungswert der Regionalliga Nord sein“, haben Anhänger und Sympathisanten der Garstedter in den letzten sieben Tagen jedenfalls alle Emotionen, die man als Fußball-Fan verspüren kann, erlebt.

Nick Gutmann (Mi.) setzte seinen Tor-Lauf der letzten Wochen fort und erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für die Eintracht. Archivfoto: noveski.com

Gegen Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg sahen die 875 Zuschauer im Edmund-Plambeck-Stadion – die Partie begann mit einer Stunde Verspätung, da die Schiedsrichter im Stau standen – in den ersten 45 Minuten „ein Spiel auf Augenhöhe“, wie Eintracht-Rekordtrainer Olufemi Smith, der im Tor erstmals auf die Dienste von Arne Exner für den angeschlagenen Lars Huxsohl setzte, befand. Der zweite Abschnitt sorgte dann aber dafür, dass der Norderstedter Anhang aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam – und Oldenburg am Tag darauf die Konsequenz aus dem Desaster zog und die Freistellung von Coach Benjamin Duda bekannt gab.

Obwohl es zur Halbzeit noch torlos stand, sei man „zufrieden in die Pause gegangen“, so Smith, der aber auch „wusste, dass wir weiterhin Umschaltsituationen provozieren und suchen sowie die Bälle aus der Kompaktheit heraus erarbeiten und nutzen wollen. Das hat wunderbar funktioniert!“ Ob gegen die Dreier- oder gegen die Viererkette: Norderstedt geriet in einen richtigen Flow und erlebte einen „schönen Nachmittag“. Nicht zuletzt dank zweier Protagonisten: Jonas Behounek und Noah Awuku. Ersterer bereitete drei Tore direkt vor. Letzterer wurde eingewechselt, bekam einen Auftrag mit auf den Weg – und übertrumpfte diesen mit einem lupenreinen Hattrick!

"Habe ihm gesagt, dass er heute sein Tor schießen wird"

Bot mal wieder eine überragende Vorstellung und bereitete drei Tore seiner Eintracht direkt vor: Jonas Behounek. Archivfoto: noveski.com

„Ich habe ihm gesagt, dass er heute dran ist, seinen Moment bekommen und sein Tor schießen wird. Aber er wusste es besser“, scherzte Smith darüber, dass sich Awuku nicht an die Vorgabe hielt, sondern gleich dreifach zuschlug. „Er ist auch in einen Flow und in eine Mannschaft gekommen, die mit Selbstbewusstsein Fußball gespielt hat. Er hat das überragend gelöst“, lobte der Übungsleiter seinen (Noch-)Joker, der immer besser in Tritt kommt.

Den Anfang machte aber Kapitän Ersin Zehir, der eine blitzsaubere Stafette über Kevin Prinz von Anhalt, Nick Gutmann und abermals von Anhalt locker zur Führung abschloss (49.). Nur wenige Augenblicke später legte die Eintracht nach – und Behounek hatte seinen ersten großen Auftritt: Von Marc Bölter in Szene gesetzt, steckte er auf halbrechts für Gutmann durch. Dieser traf trocken ins kurze Eck (50.)!

"Den freien Tag haben sich die Jungs redlich verdient"

Norderstedt-Coach Olufemi Smith gab seinen Mannen nach drei Spielen in sieben Tagen und der 5:0-Galavorstellung gegen Oldenburg am Montag trainingsfrei. Archivfoto: noveski.com

Es folgten die Einwechslung von Awuku (63.) und der lupenreine Hattrick des 23-Jährigen binnen 15 Minuten. Keine 120 Sekunden nach seiner Hereinnahme chippte er ein Zuspiel von Juri Marxen aus relativ spitzem Winkel an VfB-Keeper Sebastian Mielitz hinweg ins lange Eck (65.). Dann verwertete Awuku eine Behounek-Flanke per Direktabnahme (77.), ehe er ein Zuspiel des dreifachen Assistenten per Lop über den zu zögerlichen Mielitz hinweg in die Maschen beförderte (80.)! „Wenn man in so einen Lauf kommt und plötzlich diese Selbstverständlichkeit in den Aktionen hat, dann klappt alles“, so Smith, der den Sieg dennoch „richtig einordnen will, auch wenn das gegen einen so starken Gegner nicht selbstverständlich ist“. Die Belohnung: Ein freier Tag. „Das haben sich die Jungs redlich verdient!“

Autor: Dennis Kormanjos