SCALA-Obmann Rath will wachrütteln – „Sind absolut enttäuscht!“

Kader soll verstärkt werden – Monteiro erhält volle Unterstützung

02. Dezember 2014, 11:25 Uhr

Die Unzufriedenheit bei SCALA-Torjäger Jendrik Bauer macht sich auch auf dem Platz bemerkbar. Foto: noveski.com!

„Wir sind absolut enttäuscht – das sage ich ganz klar. Man darf schließlich nicht vergessen, wo wir herkommen. Da erwarte ich deutlich mehr!“ Ralf Rath, Liga-Obmann des SC Alstertal-Langenhorn, nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Ansprüche beim Oberliga-Absteiger waren ganz andere als der achte Tabellenplatz, auf dem man in der Hammonia-Staffel überwintert. Und auch der Rückstand auf die Spitzenreiter TuS Osdorf hat es mit zwölf Punkten durchaus in sich. Trotzdem betont Rath: „Wir geben den Kampf noch nicht auf und greifen in der Rückrunde nochmal voll an!“ Nun möchte er seine Truppe aber „wachrütteln“.

Das Unheil nahm bereits früh seinen Lauf, wie Rath erzählt: „Es gibt natürlich mehrere Gründe, aber unser Verletzungspech war schon ein großer Knackpunkt. Phasenweise mussten wir auf zwölf Spieler verzichten, weshalb nur wenige Leute im Training waren – andere waren beruflich unterwegs. Es ging schon in der Vorbereitung los, als sich Steve Harder verletzt hat und bis heute kein Spiel absolvieren konnte.“ An Übungsleiter Nico Peters scheint es indes nicht zu liegen, dass SCALA den eigenen Erwartungen hinterher hinkt. Im Gegenteil: „In keinster Art und Weise! Wir sind froh, einen solchen Trainer zu haben. Ein größeres Geschenk hätte es für unseren Verein gar nicht geben können! Nico macht einen super Job, hält klare Ansprachen an die Mannschaft.“ Ein klares Bekenntnis zum 27-Jährigen, der nach der Entlassung von Oliver Kral im November des vergangenen Jahres vom Junioren- zum Herren-Chefcoach befördert wurde.

„Es muss etwas passieren!“

Stattdessen nimmt Rath sich selbst in die Pflicht: „Auch wir vom Funktionsteam müssen uns hinsetzen und hinterfragen, was wir falsch gemacht haben. Ehrlich gesagt tut mir Nico sogar ein wenig leid.“ Dabei scheint die Stimmung innerhalb der Mannschaft zu stimmen, wie der 60-Jährige ein ums andere Mal betont. Allerdings: „Wir brauchen Spieler, die bereit sind, immer 100 Prozent zu geben – ob im Training oder im Spiel.“ Aus diesem Grund wird es im Winter wohl einige Einschläge im Kader der Alstertaler geben: „Wir müssen und werden an der einen oder anderen Stellschraube drehen. Da sind wir alle einer Meinung, dass etwas passieren muss!“ Die Winterpause wird man bei SCALA also nicht zum ausruhen oder durchpusten nutzen, sondern dazu, die Truppe wieder auf Vordermann zu bringen. „Wir stellen uns jeden Tag die Frage, was wir verbessern können. Schließlich wollen wir guten Fußball spielen und die Zuschauer, die regelmäßig an die Siemershöh kommen, begeistern.“

„Wir werden Rafa nicht hängen lassen“

Torjäger Rafa Monteiro (re.) würde auch auf dem Platz gerne wieder für Furore sorgen. Foto: KBS-Picture.de

Mit 14 Treffern hat Jendrik Bauer mal wieder mehr als ein Drittel aller SCALA-Tore erzielt. Auf den Torjäger war mal wieder Verlass – vom Rest muss hingegen deutlich mehr kommen. Die Abhängigkeit vom 26-Jährigen ist einfach zu groß. Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass es zum im Vorfeld als „Traum-Sturm“ kolportierten Duo Bauer/Monteiro gar nicht erst kam. Der vor der Saison verpflichtete Goalgetter Rafael Monteiro kämpfte sich die gesamte Hinserie mit Verletzungen herum und konnte nicht ein einziges Spiel im Dress seines neuen Teams absolvieren. Nachdem Monteiro vor zweieinhalb Wochen beim 1:4 gegen Harksheide zumindest mal wieder auf der Bank Platz genommen hatte, folgte nun der nächste Rückschlag: „Seine Zyste im Fuß macht ihm wieder zu schaffen. Er hat jetzt Cortison gespritzt bekommen und darf seinen Fuß vier bis fünf Wochen nicht belasten. Danach muss man sehen, wie es ihm ergeht. Sollte er wieder Schmerzen verspüren, muss er erneut operiert werden“, verrät Rath. Bereits in der vergangenen Spielzeit, damals noch beim Oststeinbeker SV in der Oberliga, plagte sich der 24-Jährige mit ständigen Verletzungssorgen herum. Rath stärkt dem Angreifer allerdings den Rücken, sagt: „Rafa ist ein Fussi durch und durch. Wenn er fit wäre, würde er uns so unwahrscheinlich weiterhelfen. Der Junge kann einem richtig leidtun. Aber wir als Verein werden ihn nicht hängen lassen, sondern alles dafür tun, damit er wieder richtig fit wird und er uns und den Zuschauern viel Freude bereiten kann. Er bekommt von uns all die Unterstützung, die er braucht!“